Eine Paraguayerin hält an ihren Traditionen in Deutschland fest

Stuttgart: Bethania Joaquinho ist eine professionelle Tänzerin und paraguayische Choreografin, die in Stuttgart lebt. In kurzer Zeit wurde sie Teil eines Schulungszentrums, gab Unterricht, erhielt ein Stipendium und wurde mit ihrem Projekt “Lost and Found” für ein Festival ausgewählt.

Die Paraguayerin ist seit Februar letzten Jahres Mitglied im Stuttgarter Produktionszentrum Tanz und Performance, einem Schulungszentrum für darstellende Künste. Dort probte sie ihr Projekt “Vielleicht kann ich dich lieben lernen”, mit dem sie für das Festival “Abril en Danza” in Alicante (Spanien) nominiert wurde, wo sie ein Stipendium an der Anton-Bruckner-Universität für darstellende Kunst in Linz (Österreich) erhielt.

In diesem Monat erhielt sie eine Einladung, bei der alljährlichen Gala der Giovanni Elber Fundation zu tanzen, um Straßenkindern zu helfen. Dort präsentierte sie ihre neue Performance “Lost and Found” mit folkloristischen Elementen und Musik von Agustín Barrios. Mit dieser künstlerischen Darbietung wurde sie zum Festival “Raw & Polished” eingeladen, das unter anderem im Februar dieses Jahres in Nürnberg stattfinden wird.

Obwohl sie seit 2018 in Deutschland lebt, erklärte die Tänzerin, dass sie seit 2015 “eine Reise der Wendungen” unternommen habe und einige Monate in Paraguay und andere in Deutschland verbracht habe. „Dabei habe ich zuerst das Gefühl gehabt, ich müsste mich anpassen, deutsche Sitten lernen und mich so verhalten. Einige Zeit später bemerkte ich, dass ich meine eigenen Ansichten verlor und ich fühlte mich als minderwertige Person, um akzeptiert zu werden. Ich fühlte mich verloren, ich wusste nicht, ob ich mich ändern muss, um mich anzupassen oder zu versuchen, mich selbst anzupassen. In diesem Konflikt wurde mir klar, dass ich einen Mittelweg und ein Gleichgewicht zwischen meinem Anpassungsprozess finden musste, ohne mein kulturelles Wesen zu verlieren und deutlich machen, dass ich kein Europäer bin, sondern ein Paraguayer, der in Deutschland lebt“, sagte die Künstlerin.

Ihre Erfahrungen im deutschen Land bewertend, sagte sie, es gebe “viele Entwicklungsräume für zeitgenössischen Tanz und ständigen Präsentationen zu sehr erschwinglichen Preisen“.

„Es gibt auch in Deutschland hervorragende arbeitslose Tänzer. Eine finanzielle Unterstützung ist nicht immer vorhanden. Man denkt, dass außerhalb Paraguays alles perfekt ist, überhaupt nicht. Es ist dasselbe oder sogar noch schlimmer, weil der Markt noch mehr begrenzt ist, aber hier ist die Anzahl der Künstler, die eine Stelle oder ein Projekt suchen, viel größer, der Wettbewerb ist, gelinde gesagt, enorm“, erklärte Joaquinho.

Wochenblatt / ABC Color

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9 Kommentare zu “Eine Paraguayerin hält an ihren Traditionen in Deutschland fest

  1. Kann man überhaupt in Deutschland seine eigene Traditionen behalten? Habe mal mit Essen versucht, kein Menschen kostete was ich gekocht hatte, weil “in Lateinamerika Essen mit kömischen Zutaten gemacht ist”
    So ein Neugiermangel habe ich nicht mit anderen Volk erlebt.
    Nie wieder koche ich für deutsche.

    1. @Kururu
      Man kann alles in den Topf stecken.Du musst doch nicht jeden auf die Nase binden was drin ist! Das Essen in Latainamerika hat keine komischen zutaten.Sie Kochen auch nur mit Wasser, und Backen mit Mehl.Sie Essen auch den Möhrenkuchen in Deutschland.Keine Angst, Backen tun sie auch nur mit Hefe, Backpulver,Nartronkarbonat, Mehl,Kartoffel/Maisstärke.
      Richtiges deutsches Essen wie Weckeweck,Tote Oma,Schwarzsauer, Flecken und vieles mehr kennen sie anscheinent noch nicht!

  2. ja das ist gut , paraguay kultur und mentalität nach deutschland exportieren, deutschland ist ja auch ein kulturloses land und braucht menschen welche sich zu versuchszwecken knaller in den mund stecken , ihre frauen ,freundinen und schwestern an andere männer vermieten, die rotze am tischtuch abwischen, oft mit 15 ihr zweites kind bekommen, zu fünft motorad fahren und dabei sms schreiben, politicker welche im ausland frauen begrabschen, sportler export der sich im ausland wie der letzte geisteskranke benimmt und noch viele inteligente sachen mehr ( das wochenblatt ist ein fundus dafür) .dort können sie auch ihre kultur unterm mangobaum zu sitzen und warten bis mill runter fällt ausleben, nur dort ist es der arbeitslosenamtbaum und es fällt wirklich was runter.
    das soll nun nicht bedeuten das ich gegen paraguayer etwas habe, ich habe hier viele freunde unter ihnen , aber der weitaus überwiegende teil von denen war im ausland um dort etwas zu lernen wie z.b. manieren, anstand und andere tugenden, und genau diese leute äußern im gespräch das sie sich für ihr volk schämen. und genau von diesen leuten wünschte ich mir mer in paraguay , welche eine kultur erzeugen um diese dann in die welt zu tragen, aber zur zeit ist das nicht der fall, es reicht nicht vom baum zu klettern und einigermaßen aufrecht zu gehen , es gab in den 70ger jahren einen ansatz zur kulturellen entwicklung welche in den 90gern wieder eingedemmt wurde.
    das ist allein meine meinung die ich hier wiedergebe und ich möchte niemanden dazu animieren diese ebenfals zu vertreten, und an alle die nun schreiben ich soll das land verlassen, ja das mache ich , jedes jahr von juli bis oktober, aber die restliche zeit fühle ich mich hier wohl.

  3. Das anpassen ist immer ein Spagat zwischen der alten und der neuen Welt ohne die eigene Identität auf zu geben.
    Richtig hart wird es erst wenn Kinder da sind, dann scheppert es richtig.Die Vorstellungen der Eltern,die Vorstellungen der Kinder aus Schule/Freundeskreis/neue Heimat prallen zusammen,Das nicht immer so Lustig!
    Orientalen, egal Muslim oder Christ haben da ihre liebe Not und tun sich schwer.

  4. Zum Artikel: Wird Zeit, dass Künstlerderivate (alles, was vom Kreditgeldsystem lebt und dann noch meint, den Menschen etwas beibringen zu müssen oder einfach nur “Gutes zu tun”,) endlich verschwinden. Kunst ist, was Menschen gut tut, nicht was aufgedrückt wird oder Dritte meinen, dass es gut sein müsse.

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