Es gibt Grund zu feiern

Asunción: Der Direktor der Nationalen Kommission zum Betrieb des Ypacaraí Sees und seiner Zuflüsse (Conalaypa), Renato Maas, feierte den Bau der Kläranlage in San Lorenzo als wichtigen Schritt zu einer gigantischen Reduzierung der kontaminierenden Zuflüsse des Sees.

Eine der Gründe weswegen eine Verschmutzung des Ypacaraí Sees dennoch weitergeht, ist die fehlende Ringkanalisationen, an die Anrainerstädte angebunden sein sollten.

Die Kläranlage in San Lorenzo, unter Experten mit PTAR abgekürzt, wird Mitte nächsten Jahres fertig und in Betrieb genommen. Die gleiche Maßnahme müsste nun, in kleiner Maßstab von weiteren 20 Städten und Ortschaften umgesetzt werden, um das Problem komplett und langfristig zu lösen. Bis es soweit ist, werden von der Conalypa Maßnahmen umgesetzt, um wenigstens teilweise die Wasserqualität zu verbessern, sagte Mass bei einem Radiointerview, wo er sich auf die Kampagne „Wir entscheiden die Farbe des Sees“ bezog. Man will versuchen die Anzahl der Cianobakterien gering zu halten, in dem man ihnen die Phosphor und Stickstoff vorenthält. Aber auch die Landwirtschaft und Viehzucht in der Zone spielen keine unbedeutende Rolle und sind Haupternährer der Bakterien. Mit dem Einsatz von umweltfreundlichen Düngern würde man dem See helfen.

Die Conalaypa untersucht das Seewasser zweimal monatlich. Aktuell geht man von einer Zunahme der Cianobakterien im Dezember des Jahres aus. Ebenso wird man Behörden-übergreifend alles mögliche tun, um Fortschritte zu Gunsten des Sees zu erzielen.

Wochenblatt / MOPC

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9 Kommentare zu “Es gibt Grund zu feiern

  1. Mir wurde vor zwei Jahren von der beauftragten Baufirma angeboten in dem Projekt als Bauleiter mitzuarbeiten. Ich habe dankend abgelehnt, weil die biologische Reinigung in dieser Anlage sehr wahrscheinlich äußerst schlecht funktionieren wird. Laut Vertrag soll die Baufirma allerdings 6 Monate Probebetrieb mit guten Ablaufwerten garantieren.
    Das hier entworfene Verfahren mittels Anaerobreaktoren und Tropfkörperfilter ist nur für konzentrierte Industrieabwässer sinnvoll, nicht die mit viel Regenwasser angereicherten häuslichen Abwässer in San Lorenzo. Es werden nie und nimmer stabile Betriebsbedingungen vorherrschen. Das ist nicht Schuld der Baufirma, aber die des Bauministeriums. Auch niemand von der Baufirma hat eine Ahnung, wie so eine Anlage betrieben wird.

    Vielleicht sollte man das diesem Typen von der Nationalen Kommission mal sagen, dass er lieber die Klappe halten soll und nicht schon vorauspreschen, wie toll die Anlage wird. Die wird ganz und gar nicht toll. Die wird außerdem ordentlich müffeln und unweit sind Wohngebiete.
    Interessant wird auch sein, wo der Schlamm aus den Reaktoren dann entsorgt wird.
    Essap wird der Betreiber sein – das wird lustig werden.

  2. Wer funktionierende Technik will sollte einfach viele kleine Anlagen bauen und das gereinigte Wasser zum Beispiel auf waldflaechen ausbringen, wo es nicht direkt in die Nahrungskette gelangt oder gar jemand darin badet oder es trinkt.

  3. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    Also wenn die Anlage auch fuer Schwerwasser gebaut wurde so sollte sie allemal leichtes Wasser reinigen. Was Phillip da sagt macht wenig Sinn denn er sagt dir praktisvh dass ein Mensch der 200 Meter schwimmen kann eine Strecke von 10 Metern nicht schaffen wird.
    Ist die Anlage fuer konzentrierte Industriewasser geeignet so schafft sie das leichtere schon allemal. Im Zweifelsfalk kann man das Wasser dann noch zusaetzlich mit Ozon Gas behandeln worauf es dann technisch gesehen trinkbar wird. Mitsubishi gebraucht in Japan fast ausschliesslich O3 Gas zur Trinkwasseraufbereitung.
    Es wird schon funktionieren. Be positive! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tropfkörper
    Tropfkoerperverfahren – Kleinkläranlage Funktionsweise – https://youtu.be/gMCZMHFBlkc
    Das wird schon funktionieren und im Notfall kann man das Wasser wiederholte male durch den Tropffilter laufen lassen. Das ist eine bewaehrte Methode in Suedamerika.
    Phillip, wo hatten sie doch nur schnell graduiert?

    1. Kuno, nicht nur zu diesem Thema, wo ich übrigens einen Diplom-Ingenieur habe, verbreiten Sie nach schneller Internet-Recherche gefährliches Halbwissen. So einfach ist das nicht.
      Das Problem an der Anlage sind die Anaerobreaktoren, bei der in den Berechnungen ein Eliminationsgrad von Kohlenstoffverbindungen angenommen wurde, der sehr unrealistisch erscheint. (Hab die Berechnungen gesehen, wurden von einer spanischen Ingenieurgesellschaft errechnet und niemand in Paraguay konnte entschlüssen, ob das stimmig ist).
      Bakterien können sich im anaeroben (sauerstoffreien) Milieu nur bei sehr hohen Konzentrationen von Kohlenstoff gut vermehren. Dies ist hier nicht gegeben. Ausgehend von den Ablaufkonzentrationen der Anaerobreaktoren wurden die Tropfkörper dimensioniert. In San Lorenzo sind das zwei Einheiten, im Foto zu sehen als die zwei Rundbecken mit den Öffnungen unten, damit im Filter ein Luftdurchzug möglich ist. Die Tropfkörper sind also nicht ausgelegt für schlecht funktionierende Anaerobreaktoren und dürften daher schnell verschlammen durch die Überlastung.

      Die Tropfkörper sind per se nicht schlecht, aber dann hätte man mehrere,unterschiedlich belastete Filter bauen müssen. Wäre aber teurer im Unterhalt als die Anaerobreaktoren. Und ich meine, dass ab einer gewissen Einwohnergröße das Verfahren des Tropfkörpers, die natürlich nicht besser werden, je breiter und tiefer sie sind, irgendwann zu unwirtschaftlich wird, sodass wie hier, sie als zweite Reinigungsstufe ausgelegt wird – aber dann MUSS die erste Stufe gut dimensioniert sein.

      1. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

        Ja dann davor noch mal ein paar Belebungsanlagen dazwischengeschaltet werden. Davor noch mal ein paar Setzbecken und eines fuer Oelabschoepfen und das andere fuer schwere Partikel.
        Funktionsweise einer Kläranlage – Lehrfilm – https://www.youtube.com/watch?v=3lzknouj4y0
        Zuletzt noch 2 Becken wo Ozon Gas reindiffusert wird so dass das Wasser so quasi Bakterien und Virenfrei ist. Ozon neutralisiert auch die meisten Gifte und Pestizide aus der Landwirtschaft.
        Warum wuerden die auf anaeroben Systemen gesetzt haben? Warum nicht das ganze Freiluft machen? Ich nehm mal an fuer anaerob muesste man staendig ein geringes Vakuum halten was fuer paraguayische Verhaeltnisse recht unrealistisch ist.
        Die Klaeranlage (welches eine Belebungsanlage ist) wuerde ich meinen waere eventuell besser fuer paraguayische Verhaeltnisse da die Bakterien im Wasser schwimmen. Nur der Unterhalt ist kostenintensiv.

      2. Philipp, Du sprichst mir aus dem Herzen, aber der allwissende wird Dir schon Kontra geben, wenn nicht mit Fakten, aber mit Bibelzitaten. Kuno weiß eigentlich nichts, hat eine große Fresse aber von nichts eine Ahnung. Er verbreitet meist nur Lügen.

  4. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    Die Tropfkoerpermethode ist die beste Methode fuer Paraguay. Wartungsarm und unempfindlich fuer Unterbelastung sowie ralativ unempfindlich fuer kurze Stosszeiten.

  5. Warum gibt es Grund zu feiern? Nur weil wieder Gelder vom Steuerzahler fließen und der See trotzdem nicht wiederbelebt wird? Jedes Jahr aufs neue. Als nächstes kommt wieder die Eisenbahn ins Gespräch. Solange man nicht die Firmen haftbar macht, die Ihre Abwässer in den See leiten, den Grund nicht ausbaggert und den Müll ordentlich entsorgt, wird sich nichts ändern. Also kein Grund zum feiern, nur leere Versprechungen nichts weiter.

  6. Langlebiges flammenloses Streichhölzl mit gemütlicher Warmweiß-Flamme

    Man könnte Ausländer damit beauftragen die Gerbereien und Schlachthöfe rund um die Kloake dazu zu verpflichten ihre Abwässer zu klären, bevor diese in die Kloake eingeleitet werden. Des Weiteren könnte man ausländische Taucher einfliegen lassen, die imstande sind zu untersuchen, was da aus den Abwasserrohren ein paar Meter innerhalb der Kloake so alles raus kommt. Aber psst, nicht weitersagen, vielleicht kommens noch von selbst drauf dank täglich 7 bis 11 Uhr Grundschul vielleicht abgeschlossen. Kann aber auch gut sein, dass die hiesig Alleskönner das vielleicht schon alles wissen, aber die Gerbereien und Schlachthöfe den Tios einiger Politiker gehören.
    Sieht jedenfalls toll aus das Foto der Kläranlage. Nun werdens diese ja bald wieder abreißen und fünf Meter nebenan wieder aufbauen, weil die Zuleitungen dorthin verbaut wurden.

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