Fall Juliette: Französischer Botschafter soll Prozess begleiten

Emboscada: Ein Jahr und vier Monate nach dem Verschwinden des 8-jährigen Mädchens, dessen Spur sich in Emboscada verlor, wissen ihre Großeltern immer noch nicht, wo sie ist und was mit ihr passiert ist.

Unter den verschiedenen Botschaften bat der Großvater des Mädchens den französischen Botschafter Emmanuel Cocher, ihn zu unterstützen. Grund für die Bitte ist die Tatsache, dass das vermisste Mädchen eine französisch-paraguayische Staatsbürgerin ist.

“Wir bitten seine Exzellenz, den französischen Botschafter, bei der Verhandlung anwesend zu sein”, sagte er. Das Familienmitglied, das den Fall aufmerksam verfolgt, hat eine deutliche Botschaft an die Staatsanwaltschaft geschickt, die Suche nach ihrer Enkelin nicht aufzugeben.

Er forderte das Gericht auf, das Gesetz unnachgiebig anzuwenden, und bestand darauf, dass DNA-Tests bei der Mutter und dem Stiefvater durchgeführt werden, “damit wir den Weg für die Suche nach dem Mädchen ebnen können”.

Er behauptete, dass seine Tochter als Verantwortliche für das Kind diejenige sei, die wissen müsse, was passiert sei. Die Mutter hat die Pflicht zu wissen, wo ihre Tochter ist. Er bedauerte auch, „dass es bis heute keine schlüssige Version des Geschehens gibt, obwohl alle Ermittlungen sowohl der Staatsanwaltschaft als auch der Polizei darauf hindeuten, dass der Stiefvater für das Verschwinden verantwortlich ist“.

Die Verteidigung der Familie versicherte, dass sie in dem anderen Strafverfahren wegen Missachtung des Gerichts 25 Jahre Gefängnis für das Paar beantragen wird, wenn nachgewiesen wird, dass das Blut vom Opfer stammt.

“Die DNA ist unerlässlich. Das Blut wurde an der Ladefläche des Geländewagens, dem Lenkrad und dem Sitz gefunden”, so der Anwalt.

Der Großvater des Mädchens wandte sich schließlich gegen das Ministerium für Kinder und Jugendliche, “weil es nicht auftauchte und sich nicht erkundigte, was passiert war und wie der Fall läuft”.

Was seine Beziehung zu seiner Tochter angeht, so sagte er, dass er keinen Kontakt zu ihr hat und dass, selbst wenn sie sich eines Verbrechens schuldig gemacht hat, “wir bereit sind, bei ihr zu sein und ihr zu helfen und zu versuchen, das Mädchen zu finden, aber sie läuft immer weg”, sagte der Großvater.

Er räumte ein, dass sie vor dem Verschwinden der Minderjährigen eine gute Beziehung hatte, dass sie sich aber nach den Ereignissen getrennt haben. “Wir glauben, dass sie etwas weiß”, sagte er.

Das kleine Mädchen verschwand unter merkwürdigen Umständen auf einem Grundstück im Ortsteil Isla Alta von Emboscada. Mehrere Wochen lang wurden auf dem Grundstück, auf dem sie lebte, Suchaktionen durchgeführt, und es wurden sogar Spuren von menschlichem Blut gefunden.

Das Mädchen wurde zuletzt am 15. April 2020 gesehen. Die Ermittler haben trotz Durchsuchungen in mehreren Gebieten keine eindeutigen Hinweise auf ihren Aufenthaltsort.

Wochenblatt / Última Hora

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4 Kommentare zu “Fall Juliette: Französischer Botschafter soll Prozess begleiten

  1. Huldreich Ritter von Geilfus

    Zitat: ““Die DNA ist unerlässlich. Das Blut wurde an der Ladefläche des Geländewagens, dem Lenkrad und dem Sitz gefunden”, so der Anwalt.”
    Das sind schon Beweise.
    Aehnlich wie im Fall des Mennoniten Harder, der angeblich seine Frau ermordet haben soll und diese noch versuchte mit dem Auto ins Krankenhaus zu fahren. Als die Mennoniten ihn mit der Toten unterwegs antrafen so legten sie ihm diese vermutliche Hilfestellung der Verunglueckten so aus als ob er sie habe klammheimlich irgendwo verscharren wollen.
    Danach wurde er von der Polizei und den Mennoniten zu einem “Gestaendnis” gezwungen und so psychisch in die Kandare genommen dass er sogar um Vergebung fuer die Tat bat.
    Das klappt hier allem Anschein nicht so ganz mit Oberueber.
    Gestaendnisse sind in Paraguay meist erzwungen und fuer den schnellen Abschluss des Falles gedacht. Man kann so jemandem hinter Gitter bringen.
    Im Fall Harder fehlen mir eindeutige Beweise. Gestaendnisse wuerde ich da nicht als Beweis werten koennen. Im Gefaengnis wurde er dann von anderen verfuehrt um Meuchelmoerder anzuheuern sonst braechte man ihm wohl im Gefaengnis um.
    Und so sehen sie kann man jede Geschichte a gusto so drehen wie es einem oder einer Gesellschaftsgruppe gerade gefaellt. Daher zaehlen nur Beweise fuer den Mord und nicht Wunscheinbuchtungen von unliebsamen Zeitgenossen.
    DNA und Blut im und am Auto sind deutliche Beweise. Nur wofuer?
    Ich tippe mal auf einen Unfall mit anschliessender Vertuschung und Verdungelung seitens des Stiefvaters (der aktuelle Freier der Lilian) und der Mutter.
    Man muss sagen dass der Fall Oberueber jetzt schon mehr Beweise vorliegen hat als der Fall Harder.
    Im Fall Harder wurden klar Beziehungen spielen gelassen, Geld und Gefallen getauscht indem man auf dem Mythus des braven Mennoniten setzt.

  2. Der Objektiv Hauptverdaechtige Grossvater weiss nicht was passiert ist und wo seine Enkelin ist ???? Der Spur des Geldes folgt offenbar niemand?? Es gibt immer Zeugen und Mitwisser und wenn die schweigen heisst das, das die vom Oberüber ausgesetzte hohe Belohnung fuer diese Zeugen und Mitwisser noch nicht ausreicht, um die zum Reden zu bringen.

  3. Wurde eigentlich schon ein DNA-Test beim Großvater durchgeführt? Vielleicht tritt er so vehement auf, um von sich abzulenken? Könnte es sein, dass die Tochter ihren Vater nicht verpfeifen kann, weil er sie “in der Hand hat”? Ich will damit nicht Partei ergreifen für die Mutter oder den Stiefvater. Aber für mich war der Großvater die auffälligste Person. Vielleicht stand er kurz davor entlarvt zu werden was die Mutter des Kindes wusste …? An das Vermögen des Stiefvaters zu kommen, könnte auch ein Motiv sein. Das wären dann “zwei Fliegen mit einer Klappe”.

  4. Schon etwas merkwürdig wie dieser Don Schlufino (Großvater), der von der eigenen Tochter als “sehr kinderliebend” bezeichnet wird, sich etwas sehr auffällig aufopfernd für den Fall einsetzt und gleich am ersten Tag wusste, dass der Deutsche R.O. der Täter sei, sowie auffällig von der hiesig Polizei mit bester Reputation nicht nur in diesen Fall unbehelligt bleibt. Vielleicht war er sogar so schlau und hat die Ladefläche des Geländewagens, das Lenkrad und den Sitz selbst mir Farbe angemalt!

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