Asunción: 38 der 45 Parteibürovorsitzenden in der Hauptstadt haben einen Posten in öffentlichen und binationalen Einrichtungen. Die Struktur der Organisationen ist für die Partei bei allen Wahlen von entscheidender Bedeutung.
Loyalität hat in der Colorado-Partei ihren Preis, und so kommt es, dass allein in Asunción von den 45 Vorsitzenden der Sektionsparteien 38 in irgendeiner staatlichen Institution tätig sind. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Basis in ihren Städten zu organisieren, um am Wahltag so viele Stimmen wie möglich für die Colorado-Partei zu sammeln.
“Wenn die Partei gewinnt, gewinnen wir alle”, ist ein Satz, der von den Parteiführern ständig wiederholt wird, da er ihnen Stabilität, bessere Gehälter und mehr Sitze für ihre Anhänger in den öffentlichen Einrichtungen sichert, um die Wahlmaschinerie zu vervollständigen.
Sie wissen, dass es ihre Aufgabe ist, Präsidenten, Bürgermeister, Abgeordnete, Senatoren und Ratsmitglieder zu gewinnen, und dass sie auf sie angewiesen sind, um dieses Ziel zu erreichen, weshalb sie immer gut aufgestellt sind. Es handelt sich um eine Art Macht, die ihnen von der Colorado-Partei verliehen wurde, denn angesichts der Ineffizienz des Staates und der Armut machen sie sich zu Ansprechpartnern in den Gemeinden und verwalten alles, von Medikamenten bis hin zu Särgen.
Wenn es darum geht, zu gehorchen, zögern sie nicht, wie sich zeigte, als Mario Abdo sich bei den internen Wahlen für Daniel Centurión und nicht für Martín Arévalo als Bürgermeisterkandidaten entschied, was dazu führte, dass fast alle ihr Team wechselten.
Carlos Morel ist seit langem der Vorsitzende des Parteibüros N° 1 des Stadtteils Trinidad. Als Horacio Cartes an der Macht war, gehörte er dem IPS an. Unter Mario Abdo Benítez hat sich sein Status nicht geändert, denn er ist Mitglied des Conatel-Rates mit einem Gehalt von 25.178.600 Guaranies. Das gleiche Gehalt und die gleiche Position hat die ehemalige Senatorin María Digna Roa, die dem Parteibüro N° 3 vorsteht.
Daniel Koube ist beim Arbeitsministerium angestellt und erhält ein Gehalt von 9.490.000 Guaranies. Er ist Vorsitzender des Parteibüros N° 5, Mitglied von Añetete und Kandidat für den Stadtrat. Der frühere Stadtrat Hugo Piccinini und Präsident des Parteibüros N° 6 ist jetzt Direktor für Umweltmanagement bei Mades, wo er ein Gehalt von 14.828.000 Guaranies erhält.
Der Vorsitzende des Parteibüros N° 9, Blas Roa, hatte bereits verschiedene Ämter inne. Er war Präsident von Capasa, während dieser Zeit wurde er wegen Betrugs angeklagt. Im Jahr 2013 war er Beamter der TSJE und Direktor für Bürgerbeteiligung der Stadtverwaltung von Asunción, heute ist er in letzterer Position mit einem Gehalt von 10.114.000 Guaranies. tätig.
Es gibt einige, die mehr Glück haben, wie Julio César Egusquiza, der in der Binationalen Entität Yacyretá mit einem Gehalt von 32.527.606 Guaranies. arbeitet. Er gewann den Posten des Leiters der Parteibüros N° 24, der zuvor von Raúl Sánchez geleitet wurde. César Velilla ist ebenfalls bei EBY beschäftigt und verdient ein Monatsgehalt von 20.018.545 Guaranies. Arnulfo Fretes, besser bekannt als “Monchi“, wurde bei den internen Wahlen durch eine Tonaufnahme “berühmt”, in der er erwähnte, dass er Stimmen kaufen wolle. Er ist ebenfalls bei EBY beschäftigt, mit einem Gehalt von 10.314.603 Guaranies. Víctor Hugo Fernández ist Verwaltungsassistent bei Itaipú und verdient dort 15.069.400 Guaranies.
Außerdem gibt es eine ausgewählte Gruppe von “Zollbeamten”. Es handelt sich um Julio Vega, Miguel Ángel Zárate, Pedro Torres, Julián Chávez und Ernaldo Cardozo. Letzterer hat eine Schlüsselposition als Koordinator der Einsätze der Zollfahndung inne.
Juan Andrés Alvarenga ist Vorsitzender des Parteibüros N° 32 und Mitglied des Verwaltungsrats der Crédito Agrícola de Habilitación (CAH) mit einem Gehalt von 18.052.700 Guaranies.
Maximiliano Luis Ayala rühmte sich, der jüngste Präsident zu sein. Er war Beamter des Senadis mit einem Gehalt von 11.300.000 Guaranies., war Kommissar im Unterhaus zusammen mit Arnaldo Samaniego, hatte aber keine Funktionen; er wechselte zu HC und kandidierte für den Stadtrat, verlor aber bei den internen Wahlen. Derzeit ist er in der Stadtverwaltung von Asunción tätig und bezieht ein Gehalt von 15.800.000 Guaranies.
Víctor Ríos Bogado ist auch Beamter in der Stadtverwaltung von Asunción. Er ist der Bruder des ehemaligen Kongressabgeordneten und ehemaligen Justizministers Julio Javier Ríos.
Blanca Doncel ist Direktorin für Gleichstellungspolitik in der Stadtverwaltung von Asunción und Vorsitzende des Parteibüros N° 7.
Mariano Cáceres und Javier Pintos sind derzeit Stadtratsmitglieder und verdienen mehr als 25 Millionen Guaranies pro Monat.
Ángel Colmán ist Vorsitzender des Parteibüros N° 19 und ehemaliger Beamter der Nationalen Verwaltung für Schifffahrt und Häfen (ANNP).
Guido Abraham Benítez wurde bei Senadis zum Direktor für technische Hilfsmittel ernannt.
Viele Planstellenbesetzer
Guadalupe Aveiro ist Vorsitzende des Parteibüros N° 2 und stellvertretende Abgeordnete. Sie ist die Ex-Frau von Víctor Bogado, der sich um seine Kandidatur für den Stadtrat von Asunción kümmert. Sie wurde beschuldigt, eine Planstellenbesetzerin zu sein, da die Frau nicht zur Arbeit bei der Stadtverwaltung von Asunción erschienen war, wo sie ein Gehalt von 6 Millionen Guaranies. erhielt. Berichten zufolge ist sie von ihrem Amt zurückgetreten.
Nasser Esgaib führt den Vorsitz des Parteibüros N° 10. Er ist der Sohn des ehemaligen Ratsmitglieds Yamil Esgaib und wird sich bei diesen Wahlen um das gleiche Amt bewerben. Seine Familie besitzt mehrere Casinos.
Miguel Sosa ist Kandidat Nummer 8 für das Amt des Stadtrats bei diesen Wahlen. In der letzten Wahlperiode war er Mitglied des Mercosur-Parlaments. Er steht dem Parteibüro N° 22 vor.
Gustavo Samaniego, der Bruder von Lilian und Arnaldo, ist Vorsitzender des Parteibüros N° 12 und war in der vergangenen Periode Ratsmitglied der Binationalen Einheit Yacyretá. Als Arnaldo Bürgermeister von Asunción war, hatte er großes Gewicht in der Stadtverwaltung, obwohl er kein Beamter dieser Institution war.
José Jara Rojas ist Vorsitzender des Parteibüros N° 20 und war in der vorangegangenen Periode ein IPS-Ratsmitglied, das die Rentner und Pensionäre vertritt.
Nelson Mora aus dem Parteibüro N° 37 möchte Stadtrat werden. Er war Beamter im Justizministerium.
Javier Ignacio Piñánez leitet das Parteibüro N° 39, und arbeitet in der Kooperative San Cristóbal.
Wochenblatt / Última Hora
DerEulenspiegel
So konnte man sich das auch vorstellen, in diesem oberkorrupten Land, das von den Colorados vereinnahmt ist. Und diese Parteibonzen schämen sich noch nicht einmal sondern finden garantiert eine sehr “plausible” Erklärung dafür, z.B. daß ihre schwere, verantwortungsvolle und selbstlose Tätigkeiten nur dem Wohle des Vaterlandes dienen und daher auch vom Vaterland bezahlt werden müsse. Es kommt eben immer auf den flexiblen Standpunkt an.
DerEulenspiegel
Aber gut, nun sind einige Namen bekannt geworden. Doch was nun? Ändert sich dadurch irgend etwas? Welche Konsequenzen werden hieraus gezogen?
zardoz
Die leute wählen quasi immer das gleiche weshalb das auch so in ordnung ist.
Pamela Anderson
Stolze Gehälter für ein Land mit Mindestlohn 300 Euro, den 60% der Bevölkerung nicht erreichen. 45 Parteibürovorsitzende für Asuncion, ein Partiebüro würde vollkommen ausreichen. Paraguay ist und bleibt ein korruptes Land ausgehend von der Colorado-Partei.