Fleischpreise ziehen deutlich an

Asunción: Für den Präsidenten der paraguayischen Fleischkammer, Juan Carlos Pettengill, ist der Preisanstieg bei einigen Rindfleischsorten unumgänglich. Der Grund sei eine gestiegen Nachfrage zum Ende des Jahres.

Viele Verbraucher beklagen aber im ganzen Sektor deutlich gestiegene Preise. „Die Wahrheit ist, dass nur ein oder zwei Sorten teurer geworden sind. Vor allem Rippen und Lendestücke“, sagte Pettengill. Er fügte an, dass bei anderen Produkten die Preise sogar gesenkt worden seien.

Pettengill begründete die höheren Kosten für die Verbraucher in bestimmten Segmenten mit den letzten Regenfällen im Chaco, die den Viehzüchtern erschwerte Bedingungen brächten. Die hohe Nachfrage für Rindfleisch führe “zu einem leichten Anstieg, den der Konsument kaum wahrnimmt“.

„In weniger als 10 bis 15 Tagen hat sich der Markt wieder beruhigt, wenn die Feiertage vorbei sind“, sagte Pettengill. Er äußerte sich auch zu den Wachstumsprognosen der Zentralbank von Paraguay (BCP), die von einem Wert in Höhe von 4,5% ausgeht.

„Aus unserer Sicht wird die Fleischindustrie wohl nicht so stark ansteigen. Der Viehbestand ist das Problem. Er wird wohl weniger zunehmen. Aber wir sehen eine Dynamik in der Wirtschaft, die sich auf alle Sektoren auswirkt“, betonte Pettengill.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Zentralbank im Allgemeinen “ihre Prognosen erfüllt“. „Ich hoffe, die Berechnungen sind wahr. Wir haben Vertrauen in die BCP und in die makroökonomische Stabilität von Paraguay. Umso mehr in den letzten acht bis 10 Jahren, in denen alles gut verlief“, sagte Pettengill.

Wochenblatt / ABC Color

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10 Kommentare zu “Fleischpreise ziehen deutlich an

  1. Hauptgrund für die Explosion der Fleischpreise seit 10 Jahren ist wohl der steigende Export.
    Alles jubelt, nur der Normal-Paraguayo nicht. Denn die Exporterlöse gehen in die Taschen, die eh schon gefüllt sind. Und dem kleinen Mann ist es je länger desto weniger möglich, sein Hauptnahrungsmittel zu kaufen.

  2. Wie schon erwähnt, ist es der Export. Wenn 8 von 10 Rindern exportiert werden, dann sind unglaublich nur noch 2 da. Folglich müssten also auch 8 von 10 Paraguayos exportiert werden und 8 von 10 Einwanderern wieder nach Hause gehen.

    Es ist aber auch so, dass Tradition, Religion etc. und Wirtschaft nun mal nicht zusammenpassen. Letztere kümmert sich um nichts und niemanden ausser um die Fage wie ich etwas noch teurer machen knn, damit mir mehr bleibt. So gesehen ist es nicht schön was Unternehmer und Produzenten machen, aber man kann auch nur wenig Vorwurf machen, abgesehen davon würden Vorwürfe sie ohnehin nicht interessieren, man kennt die Situation.

    Jetzt vor Weihnachten kauft man sicher wie zu Ostern mehr Fleisch, weil es eben auch traditionell ist. Es handelt sich hier um 2 mal im Jahr und wo sind jetzt der Präsident, die Politik, die Gewerkschaft und die Kirchen um horrende subjektive Preissteigerungen zu verhindern?

    1. Ich weiss nicht, ob es soviel Sinn macht sich ueber die Wirtschaft zu echauffieren. Wenn hohe Nachfrage ist, geht der Preis nunmal hoch. Der Konsument koennte auch mal sein Hirn einschalten und dieses Spiel nicht mitmachen.

      Ich weiss, es ist einfacher gesagt, als getan, vor allem in Paraguay. Wenn jemand einlaedt und es gibt kein Asado ist es fuer den Gast fast schon eine Beleidigung. Und als ob das nicht genug waere, wird dann auch noch schlechte Stimmung gegen den Gastgeber gemacht.

      1. Soll heissen die Wirtschaft kann machen was sie will? Genau diese Praktiken der Wirtschaft und das sind nur einige wenige, sind für mich das Hauptproblem, weshalb man auch dieses angehen muss.
        Ein wenig Nachdenken der Konsumenten, würde aber schon sehr viel helfen, das ist richtig so. Aber dann würden wir beobachten wie die Ausredensuche für permanent Preis erhöhen erst wirklich los geht. Daher hätten diese Themen Priorität.

        1. Auch wenn ich es ebenfalls kritisch ansehe, dass die allgemeine Parole lautet, dass eine Wirtschaft wachsen MUSS, wuesste ich nicht, wie man das regeln koennte.
          Alles zentralistisch regeln so wie die ineffizienten Staatsbetriebe?
          Mit Steuern die Unternehmen “bremsen” (die alles auf die Kunden abwaelzen)?
          Auflagen setzen, die Firmen dazu verleiten in andere Laender “outzusourcen”?

          1. Vor allem geht es um die Preiserhöhungen vor Festtagen und hier muss man tatsächlich eingreifen und das kann man auch. So kompliziert ist das nicht. Die freie Wirtschaft gibt ja auch nur Wettbewerb vor. Oft genug sind Absprachen offensichtlich.
            Eine Exportquote wäre auch angebracht, die eben genügend Lebensmittel im Land lässt. Ansonsten kostet ein Rindfleisch bald in Alaska weniger als in Paraguay. Kostet Schnee in Alaska mehr als in Paraguay?
            Regulierungen sind auch bei Grundstücken und Immobilien notwendig und zwar in ganz Südamerika sonst sind hier die Preise bald höher als in Europa. In Südostasiatischen Staaten gibt es da auch Regelungen vor allem gegenüber Ausländern.
            Es gibt wie gesagt kein internationales Gehalt und auch keine Weltwährung und deshalb auch keine globale Wirtschaft. Es sind nationale Firmen, die lediglich auch in anderen Staaten tätig sind. Deshalb müssen Preise auch national geregelt werden und sich am nationalen Gehalt orientieren. Das kann man und in diese Richtung muss man auch arbeiten ansonsten knallt es sowieso.

            Was die Staatbetriebe betrifft, ist deren Ineffizienz natürlich unübersehbar es wird aber auch immer nur von deren Ineffizienz gesprochen bei bei der Wirtschaft aber, wird immer nur von den Gewinnen und von ihrem Nutzen gesprochen, nie aber von Kosten und sonstigen Schäden, die vor allem seit der Finanzkrise 2008 der Steuerzahler trägt.

          2. Zardoz, bezieht sich Ihre Kritik ganz allgemein auf die westliche Welt (also auch Europa) oder nur Südamerika/Paraguay?
            Hier in Paraguay gebe ich Ihnen 100% recht. Die Preisabsprachen sind absolut offensichtlich und eine absolute Frechheit gegenüber dem Lohnniveau hier. Über Grundstückspreise brauchen wir gar nicht reden – brutal überteuert. Und niemand will “unter Wert” verkaufen. Wahnsinn!

          3. Ja, ich denke zwar gerne auf die gesamte westliche Welt, aberdie gesamte westliche Welt ist dann zu gross als dass man da noch viel retten kann. Das wird seinen lauf nehmen mehr oder weniger wie es immer war. Aber in Südamerika, Paraguay vor allem könnte man jetzt noch etwas tun weil die auf einem ganz anderen Entwicklungsstand sind. Es müsste aber bald sein und sie müssen den Einfluss der westlichen Welt zurückdrängen.

  3. Dass Konsumenten hier nachdenken dürfte doch eher die Ausnahme sein. Sonst würden sie nicht alles auf Raten und zum doppelten Preis kaufen. Rechnen war nie die Stärke im Land und wird es auch in Zukunft nicht sein. Verständlich bei dem Schulsystem.

    1. Das würde ich von einer anderen Seite sehen.
      Die Konsumenten denken nach.Ist das Fleisch für den Kleinen nicht bezahlbar.
      Nah gut werden viele sagen, 5.-10.Minuten angst, die Kuh geschlachtet,ein Viehdiebstahl mehr.
      Jede Ursache hat ein Wirkung und jede Wirkung hat seine Ursache!
      Da die Polizei fleißig passiert nicht viel!

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