Folter-Prozess gegen paraguayischen Staat beginnt zu bröckeln

San Juan: Am gestrigen Donnerstag kam es zu einer öffentlichen Anhörung im Prozess von Juan Arrom und Anuncio Martí wegen mutmaßlicher Folter. Sie fordern 63 Millionen US-Dollar Schadensersatz.

Unter den Blicken von Präsident Mario Abdo, der auch nach Costa Rica reiste, um an der öffentlichen Anhörung teilzunehmen, widerlegte die paraguayische Regierung die Anschuldigungen. Zudem wurde Juan Arrom nervös und gerat in Erklärungsnot als ihn die Richter etwas in die Enge drängten. Seine Antworten waren weder schlüssig noch stichhaltig. Das Problem was alle erkannten war die fehlende Ausschöpfung aller Instanzen in Paraguay.

Die Flucht nach Brasilien und der doppelt eingereichte medizinische Befund zur Folter ließen Arrom (Beitragsbild) in keinem guten Licht darstellen. Der medizinische Befund wurde einerseits zur Beantragung von einer Entschädigung für Leiden aus der Stroessner Diktatur und zum anderen wegen der mutmaßlichen Folter durch Polizisten wegen der Entführung von Edith Bordon de Debernardi) hergenommen und stammt vom Mediziner und Ehemann der Frente Guasu Senatorin Esperanza Martínez.

Arrom, der nur über eine Videoschaltung aus dem Fluchtland Brasilien teilnahm, wusste nicht auf die Fragen zu antworten, die man ihm stellte. Er wurde nervös und schlug vor, die Schadensersatzsumme auf 50 Millionen US-Dollar zu senken.

Soledad Villagra, vom Sekretariat zur Vorbeugung von Folter, erklärte, dass der Internationale Gerichtshof für Menschenrechte (CIDH) Paraguay durchaus für die Folter verurteilen kann, was er anhand der Sachlage jedoch nicht tun kann, ist den Staat zur Zahlung der überhöhten Summe zu verurteilen. Es geht dem CIDH ja nicht darum jemand reich zu machen.

Noch ist nicht geklärt, wann es zur Urteilsverkündigung kommt. Dennoch erkennen Experten, dass mit der gestrigen Anhörung der paraguayische Staat seine Position verbessern konnte, insbesondere weil man Arrom und Martí mit der Entführung in Verbindung bringen konnte und für welche sie in Paraguay verurteilt wurden.

Wochenblatt / Abc Color

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7 Kommentare zu “Folter-Prozess gegen paraguayischen Staat beginnt zu bröckeln

  1. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    >was alle erkannten war die fehlende Ausschöpfung aller Instanzen in Paraguay.<
    Na ja bevor man bei den hiesigen Gerichten anlangt so traf man schon seinen Meuchelmoerder oder "das Nest ist ausgeflogen", d.i. da ist niemand um die Anzeige zu empfangen beim Gericht.
    Scheint als ob der lange Arm der lokalen Korruption schon weit reicht – liegt wohl am jahrzehntelangen Import von Mennoniten denn mit der Zunahme der Mennoniten in Paraguay stieg auch die Korruption (obwohl das statistisch nicht signifikant sein duerfte so haben die Mennoniten wenigstens auch nicht sichtlich zur Verringerung und Abdaempfung der Korruption im Lande beigetragen).
    Da wo ein passiver Korruptionsempfaenger ist da ist auch ein aktiver Bestecher – ist ein bisschen so wie mit der Pute und dem Hurenbock (aber die Pharisaeer tanzen ja immer nur mit der Pute an – den Hurenbock den beschuetzen sie geflissentlich).
    Suende wird in der Bibel mit Hurerei verglichen – daher die Parallele.
    Mit der Wirtschaft ist es so dass diese nur unter der Korruption wirklich aufbluehen kann, denn die Grundlage der Wirtschaft ist das Geld (Mammon) welches man dem anderen aus der Tasche zieht (sowas nennt man dann "Effizienz", "Entwicklung" und "Fortschritt").
    Aus Angst das Leben zu verlieren und in der Hoffnung anderswo Gerechtigkeit zu erlangen wo der lange Arm der lokalen Korruption nicht hinlangt, so wandten sich diese ans Ausland.
    Ganz klar wurden diese Personen unter Stroessner verfolgt. Aber ob sie dem Diktator in die Haende fielen, das entzieht sich meiner Kentniss.
    Auch hat mittlerweile ein Mennonit aus Bolivien Entschaedigungen wegen Folter aus der Stroessnerzeit erhalten. Dieser wurde vom damaligen Ordnungsmann Unrau in Loma Plata auf Geheiss der Kooperative, Kirche und Kolonie im Einklang von Stroessner brutal verpruegelt. Dieser Unrau wurde dann von einem Komitee ins andere versetzt damit man sagen konnte dass er zu der Zeit nicht beim Ordnungsamt taetig war. Dieser endete dann jahrelang als Betriebsleiter der Sturm- und Brandversicherung der Kolonie Menno wo er erst vor kurzem (2 Jahre oder so) mit Ehren und Medaillen pensioniert wurde als getreuer Diener der Kooperative getauf auf den Namen, ich nehm mal an Beelzebubs – weil von Gott isser wenigstens nicht denn niemand Christ wuerde einen anderen Mennoniten blutig peitschen im Namen der Authoritaeten.
    Dieses findet man bestaetigt in offiziellen Regierungsdokumenten (wenn diese nicht vernichtet wurden vom jetzigen Araber) und auch nachzulesen bei Chacopress.
    Also nichts neues – selbst unter den Mennoniten. Wie solche in den Himmel wollen ist mir schleierhaft!

  2. Eine Abfindung sollten sie schon bekommen, denn ich glaube nicht, dass da nichts stattgefunden hat, sondern die beiden Opfer schon durch die Polizei gefoltert wurden.
    Trotzdem finde ich man sollte die Schadenersatzsumme von 63 Millionen US-Dollar auf 63 bzw. 50 Millionen Gs. senken, was für die meisten Einwohner dieses Landes ein schönes Sümmchen darstellt, alle sind (wieder) glücklich und zufrieden und leben glücklich und zufrieden weiter, denn mit dem Sümmchen kannst mehr als zweimal täglich deinen Müll anzünden und mehr als zwei grati-Billigpackbier saufen. Und wenn sie dann noch nicht gestorben sind, wenn der Staat Paragauy die erste Müllverbrennungsanlage errichtet hat, die nicht außer Betrieb ist – wie die heute einzig bestehende, wenn auch nur für Tierkadaver – dann leben sie noch bis in alle Ewigkeit alle glücklich und zufrieden.

  3. Ich verstehe nur nicht, wie man diese Angelegenheit mit den Mennos in Verbindung bringen kann. Man kann es eben nicht lassen, hinter allem, was immer auch geschehen mag, gleich den lieben Gott und seinen Himmel als Begründung anzuführen.
    Und natürlich auch gleich den Mennoniten-Gott, der ja seine mennonitischen Gläubigen in
    “seinen” Himmel bringen will. Wie man nun aber (lt. der obigen Menno-Geschichte) Pute und Hurenbock in Zusammenhang bringen kann, das wird mir noch lange nicht klar sein. Pute ist eigentlich ein domestizierter ‘Truthahn, der ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika stammt und heute weltweit bekannt ist, genannt auch Haustruthuhn. Dieser übergroße Hühnervogel ist in der Küche vor allem beliebt wegen seines extrem niedrigen Fettgehalt von nur 7% und seinen nur 189 Kal. pro 100g des Fleisches. Wer auf eine schlanke Linie achten will, ist mit dem Griff zum Putenfleisch recht gut beraten Putenfleisch enthält neben einem hohen Gehalt an B-Vitaminen und Eisen auch Kupfer, Kalium und Zink. Putenfleisch kann allerdings auch unter Umständen Medikamentenrückstände enthalten. Grund dafür ist die Verwendung von Antibiotika bei der Zucht und Mast. Beim Kauf von biologischem Fleisch sind Sie hier auf der sicheren Seite. Als Geschnetzeltes, gebraten, paniert oder gegrillt – Putenfleisch kann auf die verschiedensten Arten verarbeitet werden. In den Restaurants setzten sich Gerichte wie der Putenstreifensalat oder Puten-Burger bereits durch. Allseits bekannt ist die US-amerikanische Tradition des Truthahn-Essens zu Thanksgiving – dem amerikanischen Erntedankfest. Nur vermute ich, daß ich diese ausführliche Erklärung evtl. auch “für die Katz” gegeben haben könnte, denn es gibt in Paraguay selbst unter jenen Deutschsprechenden, die bereits ihr ganzes bisheriges Leben in diesem Land verbracht haben, immer noch mehr als genug Leute, die noch nicht einmal fähig sind, die einfachste Übersetzung zwischen Spanisch und Deutsch zuwegezubringen. Da gibt es z.B. im Spanischen das Wort “puta”, zu Deutsch “Hure” oder “Prostituierte”. Nun glauben einige dieser selbsternannten Sprachwissenschafter unter den ebefalls selbsternannten Zweisprachlern, man brauche nur am spanischen Wort den Endvokal abändern, dann sei es Deutsch. Nur so konnte es passieren, daß im vorliegenden Beispiel eine “Pute”, also ein Haustruthuhn, für den der von Johann Moritz neu erfundene Begriff für eine “Prostituierte” Pate stehen mußte., Dies ist zu vermuten an dem gleichzeitig auftreten Begriff des “Hurenbocks”, denn letztere beide passen wenigstens besser zusammen als einer von beiden mit einem Hühnervogel.

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