Freigabe des Leichnams von Lino Oviedo verzögert sich

Asunción: Die Arbeiten am Absturzort waren intensiv. Erst am gestrigen Nachmittag, nachdem die Kabine des Hubschraubers angehoben wurde, fand man weitere Leichenteile, die eine Identifikation erst ermöglichen. In 32 Plastiksäcken sammelten medizinische Helfer alle humanen Reste in einem Umkreis von 150 m auf.

Das Puzzle geht jedoch in der Leichenhalle der Staatsanwaltschaft in Asunción erst los. Da die Särge in solch einem Zustand geschlossen bleiben und die Untersuchungen zur Absturzursache mindestens zwei Monate andauern werden spielt der Zeitpunkt der Übergabe nur eine zweitrangige Rolle.

Jetzt werden auch Stimmen laut, wonach dem Hubschrauber Robinson 44 Raven II beim Start in Concepción Kraft gefehlt hätte, was auf einen technischen Defekt hinweisen könnte.

lino-oviedo

Der Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, Alberto Soljancic, nahm wegen einer Grippe Erkrankung nicht an der politischen Rundreise teil und auch ein Kandidat für das Abgeordnetenhaus aus der Zone von Concepción, wollte mit Oviedo nicht nach Asunción fliegen, da er Termine hatte.

Bei seiner Rede von Einwohnern aus Concepción, sprach er davon glücklich sterben zu wollen. Er gab diverse Interviews am vergangenen Samstag, die alle bei Lokalsendern ausgestrahlt wurden. Ein weiteres Fernsehinterview mit CNN welches am 28.01.13 aufgezeichnet wurde, soll am kommenden Montag gesendet werden.

Der Hubschrauber der mit zwei Stunden Verspätung in Concepción startete hätte eine Strecke von 210 km vor sich gehabt, wofür 1 Stunde und 10 Minuten eingeplant waren. Der Pilot Ramón Picco wollte wegen des Wetters nicht fliegen, soll jedoch von Oviedo dazu gedrängt worden sein. Das Unwetter, aus Südosten kommend, zwang den Piloten dazu in den Chaco auszuweichen, wo es zum Absturz aus rund 1.000 m Höhe kam.

(Wochenblatt)

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16 Kommentare zu “Freigabe des Leichnams von Lino Oviedo verzögert sich

  1. Es irritiert mich etwas, dass 2 von 3 Passagieren die Reise nicht antreten konnten. Seit wann bestimt eigentlich der Passagier und nicht der Pilot, ob geflogen wird oder nicht????
    Warten wir also die Auswerung der Black-Box ab.

  2. was soll das sein? ein Absturz oder ein selbstmordmanoever mit alle kraft vorraus oder doch ne explosion??? ich kenn mich ja nicht ganz so mit helikoptern aus, aber der geht doch nicht im sturzflug runter, wenn er technische probleme hat, der dreht sich doch staendig, wieso sollen dann Leichenteile in 150 m umkreis verstreut sein??? also das ist schon sehr fragwuerdig…

  3. Nochmals einige Bemerkungen eines immer noch fliegenden alten Helikopterpiloten:
    1. Leichtflugzeuge/-helikopter haben keine Blackbox.
    2. Sturzflug ist der falsche Ausdruck. Es wird Autorotation genannt und ist einfach ein Sinkflug ohne Leistung. Das Dumme ist nur, dass wenn der Pilot die Autorotationen nicht ständig übt, er zumeist zu spät reagiert, was dazu führt, dass die Rotodrehzahl zusammenfällt, und das ist dann absolut nicht überlebbar. Könnte hier angeseichts der Trümmerverteilung zutreffen.
    3. Der Robinson R44 Raven (wie auch der R22 und
    R66) hat zudem die ganz schlimme Macke, dass er sich in Turbulenzen oft den eigenen Schwanz und damit auch noch den Heckrotor abhackt. Auch dieser Unfall ist nicht überlebbar. Und könnte auch hier zutreffen.
    Zur Erinnerung: die Raventypen hatten zwischen 1993 und 2000 insgesamt 296 tödliche Totalverluste, was die deutschen Luftfahrtbehörden bewogen hat, ein totales Flugverbot vorzuschlagen.
    4. Die fehlende volle Kraft beim Start: hier gibt es mindestens drei häufige Gründe:
    Erstens sind Kolbenmotorhelikopter sehr schwer zu fliegen, weil von Hand immer die Drehzahl in einem optimalen Bereich von ca. +/-75 Umdrehungen gehalten werden muss. Bei Turbulenzen eine einzige Schweinerei, und für einen gestressten Piloten mit wenig Erfahrung (das war er wohl beides) bald mal eine Ueberforderung.
    Zweitens ist angesichts der Wetterlage möglich, dass der Pilot die Vergaservorwärmung vergessen hat, was auch beträchtlich Leistung frisst und in einem kuriosen Start enden kann.
    Drittens wäre es möglich, dass im nahenden Unwetter die Windrichtung geändert hat, unbemerkt vom gestressten Piloten, was dann zu einem ziemlich kraftlosen Start führen musste.
    Fazit: Schwieriger Helikoptertyp, gefährlicher Helikoptertyp, wenig erfahrener Pilot, gestresster Pilot (auch wegen dem drängelnden General), gefährliches Wetter, nahende Nacht. Fast alle denkbaren desaströsen Ingredienzen für eine solch typische Katastophe.
    Mit grösster Wahrscheinlichkeit kein Attentat – aber warten wir die Ergebnisse der Untersuchung ab.

    1. In einigen Kommentaren hast Du recht,Hans Iseli.Aber einfach zu behaupten:der Pilot sei gestresst und unerfahren gewesen,ist unsachlich.Die Vergaservorwaermung
      braucht man bei den Temperaturen in Paraguay,zum Teil weit ueber 35 Grad Celsius,zur Zeit des Unfalls nie.Dass die Motorenleistung bei diesen hohen Temperturen weniger ist,ist ganz normal.
      Dann die Robinson Helicopter so in ein schlechtes Licht zu stellen,ist unsachlich.Hatte Glueck,meine Helikopterausbildung in den USA,mit erfahrenen Fluglehrern mit Vietnam Kriegserfahrung,machen zu duerfen.Auf Bell-Helikoptern.Nun wie es dann so ist,ist der R22 Heli finanziell guenstig zu mieten,ich habe in nie gerne geflogen,der R44 und dann der R66 sind in vielen Laendern in Betrieb,mit gutem Erfolg!!Ich flog und fliege,auch als alter Pilot, immer noch fast alles,dass fliegt,Stresssituationen gibt es immer wieder,daraus entsteht Erfahrung.Man lernt immer wieder!!Bitte im Bericht oben genau lesen: der Pilot wollte wegen des schlechte Wetters nicht fliegen,zeigt mir,dass er nicht unerfahren war.Er liess sich ueberreden,was ich in Paraguay verstehen kann.Er hatte einen guten Job,einen einflussreichen Arbeitgeber,eine sichere Anstellung!Dass er dann doch startete und dem herannahenden Wetter Richtung Chaco auswich,zeigt doch,dass er etwas von Fliegen verstand.Es tut mir leid,dass er sterben musste.Bei Flugunfaellen sind es meisstens mehrere Sachen,die zusammen passieren.Die Wettergewalten in Paraguay im Sommer sind extrem,da kann es auch starke,gute Flugeraete in der Luft zereissen.Nicht,oder zuspaet erkennbar.Irgendwo im Busch aussenzulanden,wo niemand da ist,ist auch nicht jedermanns Sache.Wir alle sollten aus diesem Unfall lernen.Manchmal muss es einfach sein,wir sind halt nur Menschen.Du hattest,wie ich auch schon einige Male Glueck in der Fliegerei,sonst wuerden wir nicht mehr fliegen.

      1. 1. Robinson-Helikopter sind gefährlich. Guck Dir mal die Statistik an. Nochmals: von 1993 bis 2000 296 fatal losts.
        Die von Dir erwähnten Bell-Helis haben da schon andere Leistungsausweise und einen Bruchteil der Unfallzahlen. Ich bin von Bell nur den Jet-Ranger geflogen, und fand den sicher und robust.
        2. Erfahrung: in Paraguay ist die Heli-Fliegerei relativ neu bzw. heute noch selten. Man sieht kaum Helis, auch auf den lokalen Flugfeldern nicht. Wenn man einen Heli chartern will, so ist das nicht so leicht. Im übrigen: wenn ein Pilot abends bei schlechten und turbulenten Bedingungen sich zu einem Flug drängen lässt, muss schon fast die Erfahrung fehlen.
        3. Ich habe Heli-Fluglehrer gekannt, die mit 200 Flugstunden ihre Lehrtätigkeit aufgenommen haben. Da kann man schwerlich die Fluglehrertätigkeit mit Erfahrung gleichsetzen.
        4. Wer trotz Erfahrung sich zu einem Flug drängen lässt, ist gestresst. Aber Die persönliche Situation des Piloten war wohl so, wie Du das geschildert hast.

        1. Will nichts richtig stellen,aber Hans Iseli schrieb korrekterweise von Vergaservorwaermung,aber Penicillin,weiss es anscheined besser!Dann zu seinem Kommentar:I prefer Wings!Politiker und viel reichere und gescheitere Menschen fliegen nicht selber Helis,sondern lassen sich fliegen.Herr Lino Oviedo hat einen grossen Fehler gemacht,der allen Beteiligten das Leben gekostet hat.Er haette besser auf seinen Piloten hoeren sollen.Naturgewalten sind leider nicht alle so einfach zu besiegen.Glueck gehoert in der Fliegerei leider auch dazu,aber wenn ich in Paraguay autofahre,grauts mir,wie niergendswo sonst auf der Welt.Wenn man das ueberlebt,hat man einen guten Schutzengel.Motorraeder ohne Licht,in dunkler Nacht.etc.mit den Kuehen nachts
          auf der Strasse, soll es endlich besser werden!Ich bin dankbar,wenn ich gesund heimkomme,ob motorlos,ob mit Heli,oder einfachen und komplizierten “Flugmaschinen”.Doch macht es mir immer wieder Spass!
          Auf der Strasse ist es viel gefaehlicher.Hoffe,dass die Nachkommen von Herrn Lino Oviedo fuer die Familie des Piloten finanziell aufkommen.

          1. Aber vom Leanen und vom EGT hast du nichts gepostet!
            Aber nichts für ungut
            Grüsse Dich und Gemahlin Penicilin

  4. Also Hans,ein Superbericht von Dir,der all dies auf den Punkt bringt.!
    Selbst als ehemaliger ,jedoch Flächenflieger,der immer!!
    Hubschraubern auswich,da einige meiner Freunde,eben
    Hubipiloten waren zu Tode kamen,-auch 2 Robinsone waren
    darunter(22er)!
    Als ich in den USA mit meinem Trainer flog, ein Vietnam
    Fighterpilot,fragte mich dieser,ob ich nicht den Hubischein
    erwerben wolle.
    Meine Antwort war: I prefer Wings! Seine Antwort war:I too!
    Nun ich selber denke immer wenn ich Politiker mit Hubis
    fliegen sehe,-wer weiß,hoffentlich geht es gut!
    Danke Dir nochmals für diesen Bericht!

  5. Mangelnde Erfahrung kann dem Piloten sicher nicht vorgeworfen werden, da er selber in seiner Flugschule Hubschrauber-Piloten ausgebildet hat. Laut dem Leiter der Flugbehörde zählte er zu den erfahrenen Piloten in PY. Nebenher hat er auch einen Flugservice angeboten, den der General in Anspruch genommen hat.

    Man sagt, Oviedo hätte Druck auf den Piloten ausgeübt, obwohl ungünstige Wetterverhältnisse vorlagen. Letztendlich ist aber, zumindest meiner Meinung nach, immer der Pilot verantwortlich, ob der Flug durchgeführt wird oder nicht.

    Da das Fluggerät weder mit einem Wetterradar noch mit einem Autopiloten ausgerüstet ist, kann ein Nachtflug nur unter besten Wetterbedingungen stattfinden, da der Pilot auf visuelle Sicht angewiesen ist.

    Das wollte ich nur kurz ergänzen. Alles andere hat unser Pilot Hans ja gut erklärt.

    1. Mangelnde Erfahrung kann dem Piloten sicher nicht vorgeworfen werden, da er selber in seiner Flugschule Hubschrauber-Piloten ausgebildet hat.

      Bei uns auf der Muni werden auch Leute ausgebildet!
      Wir sind hier in PY!

  6. Endlich mal eine gute Nachricht: Außer dem sich für den Kleinbürger aufopfernde, uneigennützige Militärkopf scheint an diesem Tage niemand gestorben zu sein. Ein wahrer Held, von welchen ich in meiner Grundausbildung zwar nie etwas gehört habe, ist von uns gegangen. Mein herzliches Beileid. Endlich mal Zeit den TV nicht einzuschalten.

  7. Penicillin,sagt:Mischer,dann leanen,dann EGT!
    Ich habe nur geschrieben,dass Hans Iseli,in seinem 1.Kommentar,die Vergaservorwaermung erwaehnte.
    Vergaservorwaermung bei Kolbenmotoren,mit Flug- oder Autobenzin,bei uns auch Avgas genannt,hat nichts mit leanen zu tun.
    Moderne Kolbenmotoren haben automatische Gemischregulierung.
    Habe nichts gegen Penicillin.Hoffe,er geht mal wieder hinter die Buecher.
    Bin halt schon fortgeschrittenen Alters,im 2.Weltkrieg
    geboren,nicht in Deutschland.Machte eine Lehre als
    Flugzeugmechaniker,dann Weiterstudium Flugzeugbau,Airforce,war bei der Entwicklung des 1. Learjets dabei.Dann Airlinekarriere,als DC-3 PIC,bis B-747,ueberlebte mehrer Enginefailure,and Enginefire.
    Fliege immer noch gerne einfache Kleinflugzeuge,da wird man am meissten gefordert.Mit Jets zu zweit,und meisstens ueber den Wolken,ist schoen.Helifliegen erfordert volle Konzentration.Weiss nun auch was EGT ist!

    1. Das hätte ich fast vergessen!
      Was eine Vorwärmung ist das weiß ich ohnehin!
      Aber ich sprach von Gemischregelung!
      Also brauch nicht in die Bücher zu gehen!
      Also Deinen fliegerischen Intellektuellen Blumenstrauß
      hab ich sehr wohl genossen!

  8. Lieber Hans,als Pilot habe ich sehr wohl mit dem Gemischregler zu tun gehabt,Cessnas,Mouranes,Pipers,nun das was Du im Leben erlebt hast,ja das finde ich wunderbar,besonders weil Du am Leben geblieben bist!
    Die Kolbenschleuderer hatten doch ,das musst du wissen,die älteren! ,hatten Vorwärmung, und zum Motorabstellen,den Gemischregler.
    Natürlich kenne ich AVGAS,MOGAS, und Jetfuel,auch Antonov2
    die mit 85 Oktan fliegt!,kenne ich.
    Als ich in Pompano Beach auch flog gabs den Gemischregler!
    Ich brauche dir nicht erklären was es über Fliegerei
    so alles gibt.
    Aber es erstaunt mich dass ,Du mir nicht den Gebrauch
    der Regelung des Luft Treibstoffgemisches abnimmst.
    Jedenfalls bin ich noch nie sowie Du,Automatische Gemischregler geflogen.
    Also bei Hitze ,und hohen Plätzen musste man fix sein
    mit dem Regler.Erklären werde ich Dir nichts von wenigen
    Sauerstoffmolekülen und zu fettem Treibstoff.
    Ab 5000ft dann musste -oder sollte man !! was viele nicht
    beachteten den Mischer betätigen,beim Sinken -hinein damit!ODER!Zu Fett oder zu Mageres Gemisch, hat vielen Motoren geschadet!
    Aber nachdem was Du mir schreibst hast Du viel erlebt,gesehen und auch das Gegenteil.
    Zu deiner Information bin ich mit einem ehemaligen Deutschen ,der Hubschrauber ,und Flächenflugzeuge flog
    in ständigem Kontakt,noch nie hat er mir was Fliegerei
    angeht widersprochen.
    Und noch eins,1996 war ich mit Cäsar Cramer in Warschau
    Wilgas einkaufen ,für die Narcotrafico hier in PY
    Eine kannst Du sehen wenn Du am Flughafen vorbeifährst
    an einer Stange montiert.Mit dem damaligen Werkspiloten
    Ing.Wojnar habe ich Einweisungsflüge durchgeführt 3 wurden dann angekauft.
    Ich selber besaß eine 150 Cessna zum Einstieg ,und später eine Piper Aero ,also ein bischen was weiß ich schon,und auch die King Air ,Falcon 100 ,314,310er 421er
    also!
    Leider war nach einem Herzinfarkt,die Fliegerei für mich vorbei.Aber weisst Du,seit 1957 als 13jähriger hat mich die Fliegerei gefangen!
    Aber da brauch ich Dir nichts zu erzählen.

    Machs Gut

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