Sanktionen gegen Seeverschmutzer werden nur mühsam umgesetzt

Areguá: Nachdem die Staatsanwaltschaft feststellen musste, dass nach wie vor 12 Betriebe den See oder seine Zuflüsse mit Ammoniak und anderen Chemikalien verunreinigen, bat sie nach einer Ortsbegehung um die Schließung der Betriebe.

Während die Staatsanwaltschaft genügend Macht hat einen Kriminellen hinter Gitter zu bringen zeigt sie hier ihre Impotenz, weil sie erklärte, dass nach ihrer Bitte die Bürgermeister das letzte Wort hätten. Derweil laufen weiter chemische Rückstände wie Tannin und Ammoniak in den See.

Ein weiter Kampf wird nahe dem Stadtstrand von Areguá ausgefochten. Da wo mehr als 4 t Chemie und Abfälle in den See geleitet wurden mischte man auch Sauerstoff-angereichertes Wasser hinzu, welches das Geruchsproblem lösen soll. Das gewissen- und skrupellose Verhalten von den Umweltzerstörern macht der Regierung Kopfzerbrechen.

Feuerwehrleute spritzten mit Schläuchen 2.800 Liter Gemisch in den See wovon 300 Liter Wasserstoffperoxid sind und 2.500 Liter Wasser.

Während eine Zählung der zu evakuierenden Personen vom Notstandssekretariat begonnen wurde bat der Minister für Gesundheitswesen, Antonio Arbo, darum, den Gerbereien keine Ausnahmegenehmigungen mehr zu erteilen sondern deren Betriebe kurzerhand zu schließen.

(Wochenblatt / Abc / Última Hora / Foto: Última Hora)

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10 Kommentare zu “Sanktionen gegen Seeverschmutzer werden nur mühsam umgesetzt

  1. was hier ablaeuft ist Umweltkriminalitaet und die Verursacher sind genauso Kriminelle wie jeder andere Kriminelle auch was also der Staatsanwaltschaft die Macht gibt den Betrieb sofort zu schliessen und deren Verantwortliche entsprechend zu sanktionieren. Nur in dem Fall ist die grosse Frage ob man das will oder kann (durch Druck von anderer Seite!!)…… – da laufen hinten rum sicher schoene Backschisch Fluten um das zu verhindern!!!

  2. Und dass ist das Problem in Paraguay.

    Solang hier geschmiert werden kann, wird sich hier in PY nichts ändern.
    Für die Einen gut, für die Anderen böse, das ist Paraguay wie es leibt und lebt.

  3. das ganze könnte über kurz oder lang zum Tod der Gastronomie und des Tourismus in San Ber führen….
    Rettung mit Wasserstoffperoxid, wie lächerlich, da gehen höchstens alle Organismen im näheren Bereich zugrunde…ALLE

    1. Sinnvoller wäre es sicher die dreckverursachenden Betriebe mit Bezin/Naphta/Dieselgemisch bei 1200 Grad zu reinigen.
      Ein Land, das aus der Geschichte keine Voratswirtschaft kennt, immer genug zu essen findet, keinen Kältetod kennt, KANN NICHT in die Zukunft denken. Auch nicht eine Woche lang. NUR DESHALB bekommen die Leute hier ihr Geld pro Woche, und auch das richt nur bis zur Wochenmitte weil niemand weiß das die Woche sieben Tage hat.

  4. Es geht hier insbesondere um die teils städtischen Schlachtbetriebe. Mit Amoniak sind die ganzen Fäkalien aus diesen Betrieben gemeint.
    Hier kommt das Fleisch für die Wurst von Franz her und auch Ochsi kauft hier zu.

    Das Fleisch der Supermärkte (wenn es nicht das für den Export vakuumierte ist) kommt zu großen Teilen aus diesen “Inlands-Schlachtbetriebe”. Während PY (wegen seinen Zulassungen) bei den Exportbetrieben mit der Lupe schaut, werden für den nationalen Markt Zustände geduldet, die ich sonst nur in einigen wenige afrikanischen Ländern gesehen habe.

    Wenn diese Betriebe morgen geschlossen werden, dann werden die ganzen kleinen Metzgereien kein (billiges) Fleisch mehr bekommen. Obwohl man klar sagen sollte, daß es den Export-Betrieben problemlos möglich wäre den verschwindet geringen Anteil an nationaler Nachfrage nebenbei zu stillen. Dann wäre das Fleisch wenigstens unter international anerkannten Auflagen produziert. Aber welche Komune möchte sich die Einnahmen aus den städtischen Schlachthöfen “klauen” lassen?

  5. Ein bisschen Information zu Wasserstoffperoxid:

    http://www.regierung.oberfranken.bayern.de/imperia/md/content/regofr/service/download/formulare/dokumente/gaa/gaa_371.pdf

    Ob das das geeignete Mittel zur Sanierung eines Sees ist?

    Ich bin gespannt auf die nächsten Schlagzeilen…

    1. ..kommt nichts…:-) Aber genau das sage ich auch das Agua Oxygenada/Wasserstoffsuperoxyd Nebenwirkungen hat…. Weiss uebrigens jeder der jemals die Haare gefaerbt hat…und so steht auch auf den Beipackzetteln von Haarfarbe. Ist aber bis PY scheinbar noch nicht vorgedrungen und wird als “voellig bedenkenlos und ohne Nebenwirkungen” gepriesen…. Koennten auch Dynamit in den See reinschmeissen…. Waere sicherlich genauso gesund..:-)

    2. 300 l h2o2 für den See, das schadet nicht und hilft auch nicht. Das ist genau so, als wenn ich behaupten würde, wenn ich in den See gepinkelt hätte, dass er sich dadurch erwärmt hätte.

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