Heimat oder Alptraum?

Asunción: Die Paraphrasierung des bekannten Liedes “Meine geliebte Heimat“ durch den neuen Erzbischof Adalberto Martínez in der Hauptstadt von Paraguay zu den Nationalfeiertagen am vergangenen Wochenende sei angesichts der aktuellen Umstände äußerst unangemessen, hieß es im Laufe der vergangenen Woche in den allgemeinen Bürgerkreisen.

Darüber hinaus garantierte die Bedeutung der Anwesenheit des Staatsoberhauptes in der ersten Reihe bei dieser Ansprache, dass die Botschaft ihn erreicht hatte, obwohl dies möglicherweise nicht ausreichte, um ihn zum Handeln zu bewegen. Als zögerliches, unsicheres, improvisiertes Regime marschiert die derzeitige Regierung dem Ende ihrer Amtszeit entgegen, ohne Schmerzen oder Ruhm, mit mehr Strafen in der Realität, was nach Ansicht einiger politischer Analysten sogar die Zukunftschancen der Colorado-Partei gefährdet, die die neue Regierung sein soll.

Der Prälat betonte die Probleme der Unsicherheit und der sozialen Ungleichheit, die beide in Paraguay aktuell sind. Die Unsicherheit, die vorletzte Woche ihren höchsten Preis hatte, als bewaffnete Männer in Jet-Skis den Anti-Mafia-Staatsanwalt von Paraguay, Marcelo Pecci, an einem exklusiven Strand in Cartagena durchsiebten. Gleich danach folgte letzt Woche das Attentat auf den Bürgermeister von Pedro Juan Caballero, Ronald Acevedo. Die Vorfälle, nur eine Spitze des Eisbergs, haben die ehrliche Bürgerschaft, die ungeschützt und in ihren verfassungsmäßigen Rechten überwältigt ist, in Angst versetzt. Denn dabei sind noch nicht einmal die zahlreichen Überfälle und Raubzüge erwähnt, die jeden Tag im Land passieren.

Auch die soziale Ungleichheit wird immer deutlicher. Die galoppierende Inflation raubt die mageren Einkommen einer großen Bevölkerungsschicht, die so gut es geht überlebt.

Unter diesen Bedingungen ist zu hoffen, dass es der derzeitigen Regierung gelingt, ihre Amtszeit ohne größere Ungleichgewichte abzuschließen, und dass die Bürger die Lektion lernen, bei den nächsten nationalen Wahlen die besten Leute zu wählen. Sonst könnte die “Traumheimat” zum Alptraum werden, wie der Erzbischof selbst sagte.

Wochenblatt / ADN Paraguayo / Beitragsbild Archiv

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2 Kommentare zu “Heimat oder Alptraum?

  1. *Unter diesen Bedingungen ist zu hoffen, dass es der derzeitigen Regierung gelingt, ihre Amtszeit ohne größere Ungleichgewichte abzuschließen, und dass die Bürger die Lektion lernen, bei den nächsten nationalen Wahlen die besten Leute zu wählen. Sonst könnte die “Traumheimat” zum Alptraum werden, wie der Erzbischof selbst sagte.*
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    Selten so gelacht!
    Was ist an den anderen Korrupten besser als an denen, die sich jetzt gerade den Staat zur Beute machen?

  2. Also ich kann von meiner Wahlheimat nur sagen, das es sich immer mehr in einen Alptraum verwandelt. Lebe jetzt über 15 Jahre hier. Habe viel Investiert, eine Firma aufgebaut und leider keine Chance, das Geld, zumindest Teilweise wieder zu bekommen. Somit habe ich auch kaum die Chance alles stehen und liegen zu lassen und weg zu gehen. So geht es sicher auch vielen anderen Einwanderern hier, weil viel Investiert und im Alter, wo man nicht nochmal anfangen kann oder will.

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