Horacio Cartes steht vor großen Aufgaben

Asunción: Die Amtszeit des neuen Präsidenten beginnt inmitten von einer Feier zu der neben 100 internationalen Delegationen auch mindestens 5 Staatspräsidenten zugegen sein werden. Die Suspendierung Paraguays aus der Vereinigung südamerikanischer Staaten (Unasur) wird ab dem 15. August aufgehoben, wurde gestern beschlossen.

Neben den positiven Nachrichten gibt es auch noch unerwartete Probleme zu lösen, die für Insider nicht allzu unbekannt gewesen sein dürften. Neben der Halbierung der Zahlungen für Strom aus Argentinien muss die paraguayische Regierung auch noch die Restschulden der Petropar (für Erdölderivate) von 271 Millionen US-Dollar bis 10. November 2013 an die venezolanische PDVSA zurückzahlen. Dieser Fakt wurde schon am 29. April 2011 in einem Dokument zwischen beiden Staatsbetrieben schriftlich festgehalten. Demnach bleiben Horacio Cartes nur 3 Monate Zeit die Zahlung vorzunehmen, die ihm Monate vorher angeboten wurde zu vergessen für die Akzeptanz von Venezuela im Mercosur Staatenblock.

Da am kommenden Montag das Kabinett von Horacio Cartes bekanntgegeben wird wird jetzt schon klar wer zum engsten Vertrauenskreis des zukünftigen Präsidenten gehört. Darunter befinden sich zwei Personen aus Cartes’ Geschäftsumfeld und drei Repräsentanten aus der Politik. Juan Carlos López Moreira und Fernando Ojeda sind Wirtschaftsexperten und ehemalige Manager der Cartes Unternehmensgruppe während Darío Filártiga, Leila Rachid Lichi und Javier Zacarías Irún aus der Colorado Partei stammen.

Des Weiteren traf sich der zukünftige Präsident Paraguays mit dem Bevollmächtigten für internationale Belange der spanischen Abgeordnetenhauses, Josep Antoni Duran i Lleida (UDC), der erneut erklärte, „dass Europa mit dem Mercosur keine Verhandlungen aufnehmen wird wenn Paraguay außen vor ist“ und „dass Paraguay für ein Gleichgewicht im Mercosur notwendig ist“.

(Wochenblatt / Abc / Ultima Hora / La Nación)

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2 Kommentare zu “Horacio Cartes steht vor großen Aufgaben

  1. Wenn ich Darío Filártiga lese dann stößt es mir sauer auf. Leider besitzen die Leute hier nur ein Kurzzeitgedächtnis. Er war einmal Präsident von IPS und musste nach kurzer Zeit wegen schwerer Korruptionsvorwürfe den Hut nehmen und das Feld räumen ohne natürlich nicht vorher kräftig abgesahnt zu haben.

    Aber Tod geglaubte leben länger. Auch Darío Filártiga ist auferstanden und an vorderste Linie gerückt. Ob man das als einen Neuanfang bezeichnen kann, wir werden sehen.

    Darío Filártiga wurde von der Colorado-Partei Cartes ins Nest geschoben um bestimmte “Absahneraufgaben” zu übernehmen. Oder wie man es diplomatischer ausdrücken würde, die Interessen der Partei zu vertreten. Die Präsidentin der Partei ist die Schwester des jetzigen Intendenten von Asuncion, der wegen seiner nicht gerade effizienten Administration trauriges Ansehen erlangt hat.

    Man will wieder an die Futtertröge kommen, die man jahrzehntelang kontrolliert hat und bei den Wahlen 2008 teilweise verlor.

    Cartes sollte sich daher genau anschauen wenn er sich holt oder unterschieben lässt. Damit ihm nicht ein Ende wie Franco bevor steht.

    Die Zeit wird zeigen wohin wir steuern.

    Zur Erinnerung.

    Franco hat Martin Burt zum “Secretario privado de la Presidencia y encargado del gabinete social” bei Amtsantritt ernannt. Burt, der als einer der korruptesten Bürgermeister von Asuncion in die Geschichte eingegangen ist und in der Versenkung verschwunden war. Warum wohl holte sich Franco geraden diesen Mann an Bord? Weil er Asuncion zu Ruhm und Ansehen in seiner Amtszeit geführt hat? Oder weil er Experte in der Veruntreuung von Gelder war und weiß wie man mit der Justiz umgehen muss um alle Anschuldigungen zu parieren?

    Am Ende der Präsidentschaft ist Franco vom Publikumsliebling zum Buhmann der Nation geworden und scheidet voll beladen mit Korruptionsvorwürfen aus dem Amt. Nicht zuletzt hat Martin Burt auch dazu beigetragen.

    1. Tja, wo soll der Herr Cartes denn saubere Leute für seine Regierung herbekommen? Aus seinem Schmuggelunternehmen – die kennen sich bestens darin aus, wie man Gesetze umgeht (freundlich ausgedrückt), aus seiner Partei – da geht es doch nur um Klüngelwirtschaft, aus der Familie – auch nur Absahner.

      Es gibt keine sauberen Politiker hier, genausowenig wie in jedem anderen Land der Welt.

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