Hunger raubt sechsjährigem Mädchen das Leben

Itá Huguá: Die Todesursache, laut dem Gerichtsmediziner, war der leere Magen. Die Familie, die sich nun dafür verantworten muss, lebt in absoluter Armut und praktisch haben sie nichts zu essen. Die Stadtverwaltung half ihnen während sie auf juristische Anordnung ein weiteres Kind an das Adaptionszentrum nach Asunción abgeben musste.

Während die Medien von Lohnerhöhungen für diverse Sektoren des Landes berichten, stirbt in der Provinz Misiones ein kleines Mädchen weil ihre Eltern über kein Einkommen verfügen mit dem sie ihre Kinder ernähren könnten.

Ein sechsjähriges Mädchen starb an Unterernährung in der Lokalität Itá Huguá im Distrikt Santa Rosa, wie der Gerichtsmediziner Félix Fornerón bestätigte. Schon beim Eintreffen am Ort des Dahinscheidens war dem Mediziner bewusst, was zum Tod führte. Laut seiner Analyse hatte sie die letzten Tage absolut nichts gegessen.

Der Vater der Familie, Modesto Cáceres, erklärte, dass sie am Mittwoch eine Banane aß und am Donnerstag Apepú (saure Apfelsine).

„Wegen der ständigen Unterernährung bildete sich ein Stoffwechselproblem welches ihr Leben beendete, Ihre Abwehrkräfte waren gleich null, da ihr auch ein Zahn auf einfachste Weise gezogen wurde und der Blutverlust unerträglich für das Mädchen war“, sagte der Forensiker.

Der Vater gab zu Protokoll, das das Mädchen essen wollte aber sich schlagen legte. Später bat darum sie auf den Arm genommen wird, wo ihr Blut aus dem Mund lief. Daraufhin entscheiden sie das Mädchen mit dem Pferd nach Santa Rosa ins Krankenhaus zu bringen, wo ihr Tod festgestellt wurde.

Das Mädchen hat einen Bruder von 5 Jahren der ebenfalls an schlimmster Unterernährung leidet.

Die Familie hat tatsächlich nur eine alte Matratze auf dem Boden und ein teilwiese kaputtes Dach. Itá Huguá ist ein Ort in Santa Rosa, in dem 50 Familien leben. Viele Menschen in der Gegend erleiden das gleiche Schicksal wie Modesto Cáceres. Es gibt keine Arbeit und somit auch kein Geld. Die Cáceres sind nur ein Fall.

Das Mädchen was pro Tag nur eine kleine Banane ihrem Magen anbieten konnte ist ein Puzzleteil in der Armutsstatistik des Landes. Hilfsprogramme die was bewirken sind mehr als nötig.

(Wochenblatt / Última Hora)

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15 Kommentare zu “Hunger raubt sechsjährigem Mädchen das Leben

  1. Welch eine Tragödie.
    Wir bedauern diese Familie von ganzen Herzen. Wie schmerzhaft muss es sein, seine Kinder nicht ernähren zu können.
    Und wie traurig auch, dass gerade diejenigen, die sonst
    fast immner einen Kommentar schreiben, hier keine Worte finden.
    Anscheinend ist ein älterer Herr, der in seinem Haus tot aufgefunden wird – oder ein “Greis”, der im Bordell das Zeitliche segnet – interessanter.

    1. Bitte, nicht vorschnell urteilen! Der ältere Herr möge in Frieden ruhen.
      Sind wir nicht allzumal Sünder jeder auf seine eigene weise?
      Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
      (Mt 7,3)

  2. Zu@Lilo
    nicht alle schauen hier täglich rein? Ist doch selbstverständlich, dass es einem das Herz blutet so etwas zu lesen. Sogar im reichen Deutschland wurde jetzt ein Elternpaar verurteilt, weil es sein Kleinkind verhungern ließ.
    Bei dem verhungerten Kinde nehme ich persönlich aber an,
    dass es letztendlich verstorben ist durch die weit verbreiteten Darmparasiten oft begleitet mit Durchfall.
    Eine Infusion bringt bei Kindern die Rettung. Sonst verstirbt es an Dishydration. In Paraguay leiden besonders viele Menschen auf dem Lande daran.
    Darmparasiten erzeugen Blutarmut und schwächen den Körper.
    Möchte nicht wissen wer hier im Forum nichts ahnend diese winzigen Biester unerkannt im Körper hat.
    Eine Stuhluntersuchung ist jedem anzuraten.

    1. Ach Sukowsy,
      uns blutet für jedes Kind, das sterben muss, das Herz.
      Natürlich auch besonders für ungeliebte Kinder in Deutschland, die ohne Not verhungern (oder andersweitig leiden)
      müssen, weil ihre Eltern sich nicht kümmern wollen.
      JEDES KIND HAT DAS RECHT, GELIEBT ZU WERDEN!!!!
      Besonders tragisch finden wir es jedoch, wenn hier Kinder sterben müssen, weil die Eltern sich entweder die Nahrung oder die ärztliche Behandung nicht leisten können.
      Wen wundert es da, dass dadurch viele arme Paraguayer die Nähe der Stadt suchen in der Hoffnung, dort ein besseres Leben vorzufinden (Bezug auf illegale Ansiedlung)
      Da wäre der Staat gefordert, denn Paragay ist kein armes Land, nur die Menschen sind arm……

      1. Zu@Lilo
        übrigens zu “JEDES KIND HAT DAS RECHT, GELIEBT ZU WERDEN!
        In Deutschland haben wir über eine halbe Millionen Abtreibungen. In China ist die Abtreibung nach dem ersten Kind Pflicht sonst drohen drastische Strafen, Welch Orgie des Mordens.
        Im Paraguay haben wir auf dem Lande überall “postas medicas” hier sollte theoretisch die notwendigste Medizin erhältlich sein.
        Zu den wilden Ansiedlungen in den Städten. Meine persönliche Erfahrung sagt aber zu mindestens auf dem Lande haben sie zu essen (Mandioca hat jede Familie).
        In den Städten ist gar nichts und dann muss man oft stehlen weil Arbeit rar ist.
        Und dann noch oft beim Mann die heimische Eigenart Kinder zu zeugen mit mehreren Frauen. Der Mann kümmert sich oft nicht mehr darum.
        Denke mal angefangen beim Einzelnen mit Vernunft und Disziplin kann Armut verhindert werden.

        Die SOS Kinderdörfer in Paraguay bemühen sich hier zu
        helfen und natürlich ist hier auch der Staat gefragt.

  3. Grauenhafter Fall!

    Ich habe keinerlei Verständnis für DIESE Eltern.
    Sie schauen zu wie ihr Kind elendliglich verhungert.

    1) “das Mädchen mit dem Pferd”
    So, so – er hat also ein Pferd, kann aber seine Kinder nicht ernähren. Ein Pferd kann man verkaufen. Ein Pferd kann man zur Not auch aufessen. Er schaut zu wie seine Kinder verhungern, aber sein Pferd ist ihm wichtiger!

    2) Schaut euch das Foto an. Da gibt es einige hundert m² (mindestens) an Brachland. Der Anbau von Maniok ist nun wirklich einfach und das Zeug wächst praktisch überall. Wieso macht er das nicht?

    Keine Bananenstauden zu sehen. Diese Dinger bringen laufend Trauben mit Bananen hervor -> von 10-20 solcher Stauden bekommst du mehr Bananen, als eine 5 köpfige Familie normalerweise ißt. Wächst wie Unkraut das Zeug.
    Wenn er keine Arbeit hat, was treibt er die ganze Zeit?

    “Die Stadtverwaltung half ihnen während sie”
    -> Ich hoffe wirklich, der Tod des Mädchens hat nichts damit zu tun, daß der Vater nun auf eine weitere Unterstützung hofft; und es schaut nur so aus, als wäre dies alles grob fahrläßig, wenn nicht gar mit Absicht passiert!

    1. Ja Mandioka wächst fast überall, die Bananenableger muss man aber an geschützten Stellen pflanzen sonst gehen sie ein durch mögliche Nachtfröste in der kalten Jahreszeit (Monat Juni) ein.
      Also an Hungertot glaube ich persönlich nicht. Eher Dysenterie (Durchfall) und bei geschwächten Körper durch Darmparasiten hervorgerufen kann das tödlich sein.
      Paraguay ist verseucht davon durch das warme Klima bedingt.
      Die Wahrheit ist oft eine andere.

  4. @ 9mm
    1.) Pferd – wer sagt, dass es das Pferd der Familie war?

    2.) Wer ernten will muss auch sähen
    und wer keine Mittel hat, zu sähen oder Setzlinge zu
    kaufen? Und wer sagt, dass genügend Wasser vorhanden
    ist, um das Gemüsebeet dann auch zu bewässern?

    Hier aber gar eine Absicht zu vermuten, ist schäbig.

    Ausserdem müssen sich die Eltern jetzt vor dem Gericht verantworten, was sicherlich nicht zu Hilfsleistungen
    führen wird.

    1. Liebe Lilo,
      Einmal habe ich auch einen deutschen Arzt begleitet zu einer Familie im Monte (Acker mit Waldgebiet). Alle Familienmitglieder waren blasser Hautfarbe und sehr schmal. Es war der reinste Jammer! Sie alle bekamen dann Wurmmittel verabreicht und nach 1 Woche bekamen sie frische ins Gesicht. Nach 1 Monat konnte man sie dann fast nicht wiedererkennen. Es war eine Freude die gesunden Kinder zu zusehen. Was doch einfache Medikamente bewirken können!

      Übrigens Ableger von Mandioka, Bananenableger, Papaya, Sandiasaamen (Melonen) kann man fast immer kostenlos vom Nachbarn bekommen. Gemüsesamen kosten natürlich.
      Die paraguaysche Küche ist nicht sehr abwechslungsreich,
      da kann es schon zu Mangelernährung kommen. Aufklärung tut Not.
      Wasser kann ein Problem sein. Aber der landwirtschaftliche Anbau nutzt den natürlichen Niederschlag. Trinkwasser nimmt der Paraguayer auf dem Lande oft aus tief gegrabenen Brunnen.

      1. Lieber Sukowski,
        ich freue mich jedes Mal über Deine Kommentare. Sie zeigen, dass Du auch mit dem Herzen denkst. Auch sind Deine Anmerkungen immer sachlich und zeigen ein fundamentales Wissen über Land und Leute.
        Ja, das Regenwasser – eine weitere Gefahr, die hier erheblich unterschätzt wird. Wir haben schon viele dieser Auffangbecken und -behälter gesehen. Natürlich fast immer ohne Deckel, ein Paradies für Moskitos und damit auch Dengue.
        Regenwasser als reines Trinkwasser zu nutzen (auch das haben wir schon gesehen), ist ja auch nicht gerade die gesündeste Lösung, wenn man bedenkt, wieviel Schmutz in der Luft und damit auch im Regen enthalten ist.
        Wie traurig, dass “unser Paradies” solche Schattenseiten hat

  5. In 6 Jahren werde ich in Pension gehen und nach PY auswandern. Meine Verwandschaft lebt nicht im Ueberfluss. Früher war Hunger an der Tagesordnung und neue Kleider ein unbezahlbarer Luxus.
    Gerne werde ich dann aktiv vor Ort helfen. Mir tut es weh im Herzen, wenn ich solche Tatsachen lese.
    Schade, dass der Staat nicht hilft. Vom Präsidenten der Republik hätte ich mehr aktives Handeln erwartet. Lieber weniger passive und korrupte Polizisten engagieren und mit diesen freien Mitteln den Aermsten helfen.

  6. Der christliche Glaube nach über tausend Jahren hat den Einzelegoismus noch nicht verwittert. Die Pflänzchen der Teilnahme wachsen nur mit der Zunge. Für die Herzensteilnahme reicht es nicht. Wo es kein Geld gibt oder ich Geld abgeben muss hört die Liebe auf? Ist wohl so.

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