Ist die Immobilienblase in Asunción schon geplatzt?

Asunción: Die aktuellen Zahlen Zentralbank von Paraguay (BCP) für Mieten im Immobiliensektor in der paraguayischen Hauptstadt verheißen nichts Gutes. Es geht weiter bergab bei den Erträgen in dem Sektor.

Noch 2015 waren in der Branche Erträge in Höhe von 5,6% möglich, im September dieses Jahres lag der Wert bei 2,5%. Gegenüber dem letzten Jahr ein nochmaliger Abwärtstrend um 0,3%.

Gonzalo Faccas, Direktor von EyDisa, einer Strategie- und Immobilienentwicklungsgesellschaft, gab dazu einige Erläuterungen. Er sagte, dass durch die Projekte vom World Trade Center, Blue Tower, Torre Aviadores und weitere 120.000 m² an Büroflächen entstanden seien.

„Zwar sind viele Unternehmerbüros belegt, vor allem in neuen Objekten. Jedoch teilt man die 120.000 m² durch 200 m², was in etwa einem Büro entspricht, sind nun etwa 600 Immobilien leerstehend“, sagte Faccas.

„Wir hatten in Paraguay hohe Mietrenditen von über 7%, in Argentinien lagen sie im besten Fall bei 3%. Die Wahrheit kommt nun langsam bei dem Markt auf den Tisch und man sieht wie deprimierend sie sein kann. Im Vergleich dazu waren die Zahlen vor ein paar Jahren fantastisch“, sagte Faccas.

Wochenblatt / Dias

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17 Kommentare zu “Ist die Immobilienblase in Asunción schon geplatzt?

  1. Hmm, 6×2=12 plus vier Nullen gibt tatsächlich 120.000. Wow, muss ich gleich noch mit Calc-App nachrechnen. Aha, doch, stimmt.
    So weit so gut. Aber welches Büro in Paraguay ist 200 m² groß? Da gibt es schon einige, doch die Fläche der durchschnittlichen Büros, Läden, Coiffeurs etc. liegt meiner Schätzung nach bei 30 m² (Salon).

  2. Daß die Immobilienblase platzen würde, damit konnte jeder rechnen, der zwei und zwei zusammen zählen kann. In Paraguay liegen mittlerweile sowohl die Grundstückspreise als auch die Mietpreise jenseits von Gut und Böse, liegen zum großen Teil über dem Immobilienmarkt in Argentinien. Das war, das ist doch total verrückt. Die Paraguayer haben offenbar überhaupt kein Gefühl dafür, was realistisch und was pures Wunschdenken ist. So stiegen die Grundstückspreise durchschnittlich p.a. zwischen 10 und 20 % an. Wenn auch nur ein Grundstücksanbieter seinen VK-Preis um 30 % innerhalb von 3 Monaten anhob, zogen die Anbieter der näheren Umgebung nach, ohne darüber nachzudenken, ob das noch realistisch ist. Was das alles aber für den Kapitalmarkt PY sehr gefährlich macht, ist die Tatsache, daß die Banken all die preislich überhöhten Immobilien beliehen habe und bei einem Zusammenbruch des Marktes auf ihren Krediten sitzen bleiben. Das wiederum könnte sich auf die Stabilität der Banken auswirken – sprich auf die Sicherheit der Spareinlagen. Darum wiederholt mein Rat: Besser das Geld bei Großbanken wie Itau und BBV anlegen! Liebe schon bald umschichten als später seine Spareinlagen abschreiben müssen.

    1. @Simplicus
      absolut falsch ihre aussage von wegen bei den grossbanken sei das geld sicher. ich weiss nicht was sie motiviert hier werbung für solche banken zu machen, und das ständig. nur ein beispiel: in der schweiz mussten sie die grösste bank mit steuergeldern in astronomischer höhe vor der pleite retten. das würde heute wohl so nicht mehr möglich sein. auch die deutsche bank steht mehr als nur auf wackeligen beinen, mal schauen wie lange es noch gutgeht.
      mir muss heute keiner mehr mit solchen sprüchen kommen bei grossbanken sei sein geld sicher = völliger quatsch so eine aussage. ich möchte nicht wissen wie viele faulen kredite diese zu verstecken haben.

      1. Einverstanden.
        Aber hinzugefügt muss noch werden, dass die vielgescholtene Rettung der UBS mit 65 Milliarden Franken per Saldo nach reltiv kurzer Zeit einen Reingewinn von 6 Milliarden für die öffentliche Kasse geendet hat.
        Trotzdem haben Sie meiner Meinung absolut recht.

        1. Genau, und dazu kam es nur, weil die UBS strengen Bewertungskriterien für Aktiven ausgesetzt war. Also wurden diese Aktiven in die Bilanz der Schweizer Nationalbank ausgegliedert, die diesen Kriterien nicht unterstellt war und ist, bis die Liquidität wieder hergestellt war. Vorbildlich, wie das gelöst wurde.

  3. Nur teilweise. Man muss ja sehen, wieviel Schwarzgeld und Geld von voellig ueberzogenen Gehaeltern hier im Markt ist und verrueckte Auslaender, die kaufen, weil sie meinen, es sei hier preiswert.

  4. Beim Kauf von Büros, Geschäften oder Wohnungen als “Stockwerkeigentum” ist zu beachten, dass auch beträchtliche Gemeinschaftskosten anfallen. Diese müssen auch bezahlt werden wenn kein Mieter vom Käufer für diese Immobilen gefunden werden.
    Bei Geschäften in Shopping Malls werden diese oft gestundet, weil zu viele leerstehende Geschäfte einen schlechten Eindruck machen. Letzten Endes haftet die Immobilie für den Rückstand, die dann der Käufer, sollte der Mieter diese nicht bezahlt haben, verliert.
    Als Investition werden diese nur bei langfristiger Ratenzahlung an oft Unwissenden verkauft.

  5. Scheinbar begreifen meine Vorredner überhaupt nicht die Situation! Wir reden hier von Banken in Paraguay. Es gibt in Paraguay im Prinzip drei Arten von “Banken”: a) Geschäftsbanken (nationale und internationale) b) Genossenschaftsbanken c) Finanzieras. B und C scheiden unter den Gesichtspunkten der Sicherheit grundsätzlich aus. Verbleiben somit nur die Geschäftsbanken. Hier sollte man sich schon an bedeutende, internationale Banken halten, da diese erstens einen größeren finanziellen Hintergrund vorzuweisen und zweites einen Ruf zu verlieren haben. Nur bei Geschäftsbanken sind die Spareinlagen bis zur Höhe von ca. 110 Mio. GS Einlagen pro Kunde gesichert! Wer pauschal alle Banken in Bausch und Bogen als potenzielle Pleitegeier verurteilt, der müßte natürlich konsequenterweise seine Ersparnisse unter das Kopfkissen legen oder im Garten bn bar oder als Gold vergraben. Doch da warten dann auch nur die Räuber. Also, was empfehlen Sie?

    1. Der eigene Betrieb, sei es Landwirtschaft, Reparaturbetrieb oder Geschäft ist immer das sicherste, da alles vom eigenen Wissen, Einsatz und Glück abhängt.
      Wer aber dies Risiko und die notwendige Anstrengung scheut hat leider keine großen Wahlmöglichkeiten.
      Da die Banken keine nennenswerten Zinsen bezahlen, aber Preissteigerungen latent sind ist eine vernünftige Vorratshaltung oft besser als ein Bankguthaben. Nach dem 2.Weltkrieg sind keine deutschen Autos mehr in Südamerika fahrtbereit gewesen, da man jahrelang keine Ersatzteile mehr bekam.

    2. Manni, sie haben auch vom hiesigen Finanzsystem wenig Ahnung. Banken und Financieras, beide zahlen in den FdG (Fondo de Garantia) ein, womit Einlagen bis zu einem gewissen Betrag gesichert sind. Allerdings ist diese Sicherung nur “Teil-” nicht “Vollkasko”.

    3. “Nur bei Geschäftsbanken sind die Spareinlagen bis zur Höhe von ca. 110 Mio. GS Einlagen pro Kunde gesichert!”

      hahahaha was sind schon 110 mio.?? das ist doch ein lächerlicher betrag. für diesen betrag bekommt man hier gerade mal eine garage für sein auto, wenn überhaupt. sicherheit sieht bei mir etwas anders aus.

      1. Der FdG sichert Gelder bei Banken und Financieras. Gewiss, 150 Mio. PYG (75 salarios mínimos) sind nicht die Welt. Im Vergleich zu anderen Ländern kann man diesen Betrag aber pro Institut kummulieren. Auf zwei Banken oder Financieras gesetzt gibt das immerhin schon 300 Mio. PYG. Bei 8% Zins p.a. springen dabei schon 24 Mio. steuerfrei in die Kasse. Eine faire Realrendite, wie ich meine.

  6. Wer sich das Ranking der hiesigen Banken anschaut wird sehen, dass nur eine nationale Bank A+ hat (Vision). Alle anderen, auch die BBVA, bei B- liegen. Das Land selbst wird mit BB- bewertet.

      1. Sie sind mir hier schon oft negativ aufgefallen, weil Sie meinen, dass nur Sie die alleinige Wahrheit kennen.
        Wenn Sie nicht wissen, wo man sich über die Ratings der hiesigen Banken informiert, dann sollten Sie den Mund
        nicht soweit aufreissen.
        Beweisen Sie doch einfach einmal das Gegenteil, wäre doch was.

        Damit Sie nicht solange suchen müssen: http://www.feller-rate.com.py/clasificacion-riesgo/2/80009310/vision-banco-saeca
        Das sollten Sie als der augenscheinliche Experte eigentlich bestens kennen.

        Tüschüss Wochenblatt! Das tue ich mir nicht mehr an.

        1. Werter Werner, alle Banken in Paraguay haben Ratings zwischen AAA und A und alle Financieras haben Ratings zwischen A und BBB (siehe tägliche Ausgabe der La Nación, gestern Seite 24). Die Printversion findet man online. Man kann natürlich auch auf den Seiten der Ratingagenturen nachschauen, ist einfach ein wenig umständlicher. Nun sehen Sie auch, dass Sie negativ aufgefallen sind, gleich zweimal in einem Beitrag und auch anderswo.

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