Jeden Tag ein Selbstmord ist zu viel

Asunción: Jedes Jahr wird am 10. September der Welttag für die Prävention von Suiziden begangen. In Paraguay ereignet sich im Durchschnitt jeden Tag ein Selbstmord und das ist nach Meinung von Experten viel zu viel, sodass man unbedingt etwas unternehmen müsse.

Selbstmordgedanken sind das Ergebnis kognitiver Verzerrungen wie Hoffnungslosigkeit, dass sich die Dinge nicht ändern werden und es keine Lösung gibt. Man hat bereits alles versucht, um sich ohne Erfolg zu verbessern. Auch Ideen, die Dringlichkeit zur Lösung des Problems zu implizieren, führen oft zu impulsiven Handlungen.

Diese Ideen, die Selbsttäuschung hervorrufen, können jedoch reversibel sein, da sie umstritten und veränderbar seien, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, sagt Dr. Elisa Ayala Laconich, Doktorin in Psychologie mit Anleitung in Angewandter Kognitiver Neurowissenschaft. Jeden 10. September wird der Welttag der Selbstmordprävention gefeiert.

„Bei Menschen, die an Depressionen leiden, ist auch Becks kognitive Triade vorhanden, die sich aus negativen Gedanken über sich selbst, die Welt und die Zukunft zusammensetzt. In der Psychotherapie gibt es wirksame Techniken, um sie zu bewerten und zu modifizieren. Die kognitive Umstrukturierung ist die wichtigste, die normalerweise mit anderen Techniken sowie mit einer pharmakologischen Behandlung einhergeht”, sagte Laconich, als sie gefragt wurde, ob sich die Selbstmordgedanken im Laufe der Zeit durch Behandlungen oder Medikamente ändern können.

Selbstmord – trotz der Tatsache, dass weltweit alle 40 Sekunden ein Tod aufgrund von Selbstausscheidung eintritt und in Paraguay mindestens ein Todesfall pro Tag aus derselben Ursache gemeldet wird – ist nach wie vor ein vom Staat unterbewertetes Problem. Das öffentliche Gesundheitssystem verfügt nicht über genügend Infrastruktur, um diese Krankheit sowie das familiäre Umfeld zu behandeln.

In diesem Jahr startete der Lehrstuhl für Psychiatrie der Medizinischen Fakultät der Nationalen Universität von Asunción (UNA) eine Kampagne mit dem Titel “40×60, 1 Minute zu verhindern”.

„Unsere Kampagne soll 1 Minute dauern, um zu verhindern, dass alle 40 Sekunden weltweit ein Selbstmord geschieht und in Paraguay mehr oder weniger Selbstmorde in der Größenordnung von einem pro Tag liegen. Wir wollten auf der Kraft des Wortes bestehen, in dem Sinne, dass wir erstens über psychische Gesundheit und zweitens mit unseren Lieben, unseren Freunden, sprechen und sie fragen müssen, wie sie sich fühlen, wenn wir ihnen mit etwas helfen können”, wies Prof. Dr. Julio Torales, Professor und amtierender Leiter des Lehrstuhls für Psychiatrie der Medizinischen Fakultät der UNA, darauf hin.

Wochenblatt / La Nación

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6 Kommentare zu “Jeden Tag ein Selbstmord ist zu viel

  1. Das ist sicher nicht primär, aber an den Verfasser: es gibt keinen Selbstmord, nur Selbsttötung. Mord setzt die Tötungsabsicht voraus, die ein oder mehrere Täter an einer oder mehreren Personen aus niederen Beweggründen ausführen. Eine Person kann sich also nicht selbst ermorden.

    1. cuibono, ich muss Dir widersprechen, es gibt Selbstmord. Jeder Mopedfahrer hier ist Selbstmord gefährdet, wenn dann noch die Nacht, ohne Licht, dazukommt und die fehlende Schutzbekleidung ist dieses Selbstmord pur.

  2. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    Ja es gibt Selbstmord da man sich selbst nicht erschaffen hat sondern Gott. Anfang und Ende des Menschen darf nur Gott bestimmen wo er aber in der Bibel den expliziten Befehl gab Moerdern anderer Menschen auch zu toeten. Das ist der Bund Gottes mit Adam welcher bis heute fuer alle Nachfahren Adams gilt.
    Hiob 6,11 “Wie groß ist denn meine Kraft, daß ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, daß meine Seele sich gedulden soll?”. Bei Hiob keine Spur von sich selbst das Ende bereiten. Der Tod muss fuer den Menschen eine hoehere Gewalt sein (fuerza mayor y caso fortuito), etwas unverhofftes und nicht geplantes. Selbstmord kam Hiob nicht mal in den Sinn.
    Psalm 39,5 “Laß mich mein Ende wissen, o Herr, und was das Maß meiner Tage ist, damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin!”. Auch der Koenig David wusste das das Ende kein festes Datum hat wann genau es kommt fuer ihn. Das Mass der Tage des Menschen ist in der DNA von Gott bestimmt oder eben durch aeussere Krafteinwirkungen wie Krankheit, Krieg, Ermorden durch andere die ausserhalb der Gewalt des Menschen (des Opfers) sind.
    Hand an sich selbst zu legen findet man in der Bibel kaum und zum ersten mal bei Verfluchten wie den Koenig Saul. Leute die Hand an sich selbst legen haben keine “seelige Hoffnung”, welches dann immer ein Zeichen von Gottlosen ist.
    Auch die christlichen Maertyrer toeteten sich nie selbst.
    Offenbarung 1,8 “Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.”
    Man kann durchaus extrapolieren dass der Anfang und das Ende nur in Jesu Hand liegen darf. Deswegen darf kein Mensch sich selbst umbringen und kein Kind darf verhuetet geschweige denn jemals abgetrieben werden. Alles das ist kaltbluetiger Mord. Die Regierung aber darf Moerder umbringen (adamitischer Bund), ja sogar, soll es sogar tun (das ist keine Option).
    Die Selbstmorde die ich kenn wurden alle aufgrund von Vergleichen mit anderen begangen. Ich hab weniger geschafft als andere, wegen Kindesmissbrauch und diese Personen vergleichen sich dann mit anderen denen das nicht passiert ist, Altersarmut, Bankrotteure und eben im generellen man vergleicht sich mit anderen und wird dadurch unzufrieden mit sich selbst.
    In D ist die Selbstmordrate genau doppelt so hoch als in PY. Seit dem Euro und der EU ist die Selbstmordrate in Deutschland allerdings nur halbsohoch wie in den 1980gern. Die EU hat den Deutschen mehr Reichtum beschert und so sind sie vergleichsweise besser dran als vorher und bringen sich nicht um. Kann auch sein dass die Selbstmoerder in den 80gern meist uebriggebliebene Nazis waren auf denen dann der Fluch lag und die sich dann vermehrt umbrachten wegen der Nazireligion. Die neue Generation ist frei von jeglicher Schuld und so sinkt die Selbstmordrate. Die was heute alt sind wurden nach dem 2. Weltkrieg geboren und sind also schon nicht mehr Taeter oder Mitlaeufer gewesen. 70% der Selbstmorde passieren bei den Alten in D, bei den 60 bis 90 jaehrigen.
    5. Mose 32,39 “Seht nun, daß Ich, Ich allein es bin und kein Gott neben mir ist! Ich bin’s, der tötet und lebendig macht, ich zerschlage und ich heile, und niemand kann aus meiner Hand erretten! ”
    1. Samuel 2,6 “Der Herr tötet und macht lebendig; er führt ins Totenreich und führt herauf!”
    Die Tendenz ist klar dahingehend dass es allein Gott vorbehalten ist dem Menschen das Ende zu bereiten und das Leben zu geben.
    Schreitet die Gottlosigkeit in D und anderswo voran, so gibts auch mehr Selbstmorde.
    Aber schon 1910 war in den damals noch christlichen USA die Selbstmordrate fuer 20% des Todesfaelle verantwortlich. Die Krebsrate war etwas niedriger. Also es gab damals schon Krebs und Selbstmorde.

  3. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    Dies ist die Selbstmordrate und Mordrate in den USA waehrend, vor und nach der Prohibition (1920 bis 1933).
    https://www.statista.com/statistics/1088644/homicide-suicide-rate-during-prohibition/
    Die Selbstmordrate sank drastisch waehrend des 1. Weltkrieges – die Leute haben wohl einen Schreck bekommen und liessens lieber bleiben.
    Es geht keine signifikante Korrelation zwischen Suizid und Christentum festzustellen. Waehrend der Prohibition stieg die Selbstmordrate wohl weil die Mehrheit der Saeufer und Tunichtgute in den Staedten lebten und schon die Mehrheit der Bevoelkerung darstellte. Suizid scheint eher was mit Freiheit zu tun zu haben um tun und lassen zu koennen was einem gefaellt. Zumindest das suggeriert diese Statistik.
    Andersrum scheint die Finanzkriese ab 1929 was mit der fallenden Selbstmordrate und fallenden Mordrate zu tun zu haben.
    Wenn der Mensch nicht suendigen darf so bringt er sich anscheinend um – wenn er suendigen kann und es auch tut so gehts ihm gut und er is froehlich und bringt sich nicht selbst um.
    Auch Finanzkrisen duerften die Selbstmordrate sinken lassen und dann wieder ansteigen lassen.
    Waehrend des 2. Weltkrieges sank wieder drastisch die Selbstmordrate – man bekam wohl wieder einen Schrecken ab und liess es sein sich selbst umzubringen. https://en.wikipedia.org/wiki/Suicide_in_the_United_States#:~:text=In%202018%2C%20there%20were%2048%2C344,rate%20recorded%20in%2028%20years.
    Die Selbstmordrate in den USA pendelte sich dann wieder zum “normalen” 12/100.000 ein wo sie heute auch noch ist. Das scheint das Normale fuer die USA zu sein.
    Die hohe Selbstmordrate vor der Prohibition in den USA scheint auf den grassierenden Alkoholismus zurueckzufuehren sein, den man ja (vor allem die Frauen und Kinder) gerade mit der Prohibition unter kontrolle bringen wollte. Als sie nix zu saufen hatten so brachten sie sich vermehrt um, aber nicht mehr als vor 1920 (oder ab 1902 bis 1914).
    Also die Selbstmordrate waehrend der Prohibition hat wenig mit der Prohibition zu tun sondern ist nur ein Kontinuum von 1914 wo man sich dann vermehrt wieder nach dem Weltkriege umbrachte – aber nicht WEGEN der Prohibition.
    Verhaltensweisen sind wohl die Ursache der Selbstmorde nach der Prohibition und der Alkoholismus war die Ursache vor der Prohibition. Ich glaub das ich eine richtige Interpretation dieser Statistik. Die Weltkriege verfaelschen nur die Statistik da etwas so dass man vor und nach diesen eine gerade Linie als Kontinuum ziehen muss um die wahre Ursache zu erkennen.
    Der grassierende Alkoholismus hat wohl am meisten zur hohen Selbstmordrate in den USA vor der Prohibition gefuehrt. Ab 1945 hat der hohe Wirtschaftsboom wohl die Suizidrate niedrig gehalten.
    Verhaltensweisen (Trends), Wirtschaftslage und Drogenmissbrauch (Alkoholismus, etc) sind die Ursachen des Selbstmordes. In allen faellen hat man keine “seelige Hoffnung des Jehnseits”.

  4. Selbstmord ist oftmals einfach eine rationale vernünftige Entscheidung von Menschen, die in absehbarer Zeit einen schmerzvolleren Tod erwarten. Das schwerkranke Haustier wird in einer vergleichbaren Situation eingeschlaefert, dem Menschen ist diese Hilfe aufgrund der finanzinteressen der medicos und big Pharma verwehrt.

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