Kolonie Independencia: Bürgermeister weit weg von der Realität

Melgarejo: Der Bürgermeister aus der Kolonie Independencia, José Resquín, wies darauf hin, dass die Entführung eines südafrikanischen Staatsbürgers, die sich am vergangenen Wochenende ereignet habe, besorgniserregend sei. Er sprach von einer ruhigen Gegend in vergangenen Zeiten, jedoch ist dies wohl etwas weit weg von der Realität.

Der Bürgermeister betonte auch, dass das, was passiert ist, die Bewohner bestürzen würde, weil es das erste Mal sei, dass so etwas passiert ist.

„Es ist eine Tatsache, die am Sonntagabend passiert ist. Wir befürchten, dass sich solche Entführungen in Independencia und im Departement Guairá etablieren werden. Independencia ist eine sehr ruhige Gegend mit vielen Ausländern, die sich niederlassen, weil wir einen sicheren Bezirk haben“, sagte der Bürgermeister im Radiosender 780 AM.

Er argumentierte, dass die Kolonie Independencia eine Stadt sei, die sich durch Ruhe, ohne Gewaltakte und Unsicherheit auszeichne, weshalb die Einwohner besorgt seien über die Entführung des südafrikanischen Staatsbürgers, die sich in der als Santo Domingo bekannten Gegend ereignete.

Resquín wies darauf hin, dass das Opfer eine sehr hart arbeitende Person sei, die seit langem in der Gegend lebe und wiederholte, dass die Tatsache große Besorgnis errege, da viele wohlhabende Menschen in der Kolonie leben, insbesondere Europäer im Ruhestand.

„Hier gibt es viele Bedenken. Es gibt viel Angst, die Angst wird bleiben, besonders bei den Europäern, die meistens Rentner sind, wohlhabende Leute. Dies ist das erste Mal, dass dies passiert, hoffentlich kann der Mann bald freigelassen werden“, fügte der Bürgermeister hinzu.

Er scheint aber wohl weit weg von der Realität zu leben, wenn man die Gewaltverbrechen in Independencia, die sich in letzter Zeit ereigneten, betrachtet.

Am 21. November 2021 wurde ein Paar deutscher Auswanderer überfallen. Eine touristische Herberge, die sich nahe San Gervacio befindet, wurde am 17. April 2022 ausgeraubt. Am 4. August 2022 erschossen Auftragskiller einen Mann in Yrosa.
Und Ende 2022 kam es zu einer Einbruchserie in der Kolonie Independencia, die bis heute nicht abreißt. Die Liste ließe sich noch endlos fortsetzen mit weiteren Gewaltverbrechen in der so ruhigen Zone, laut dem Bürgermeister aus der Kolonie Independencia.

Zudem wurde angeregt, eine Art Guardia Civil, eine Zivilgarde, wie in den Vereinigten Kolonien des Departments Guairá, ins Leben zu rufen. Jedoch verpufft dieser Appell im Nirwana der Stadtverwaltung. Vielleicht muss erst noch etwas Schlimmeres passieren, bis gehandelt wird.

Wochenblatt

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2 Kommentare zu “Kolonie Independencia: Bürgermeister weit weg von der Realität

  1. DerEulenspiegel

    Independencia war noch nie die “schöne heile Welt”. Vor allem unter den dort so zahlreiche vertretenen Deutschen herrschen mitunter rauhe Sitten, Hauen und Stechen. Da viele meiner Landsleute die naive Angewohnheit besitzen zu prahlen und den “Großkotz” heraus zu hängen, fördern sie damit ungewollt unter den Einheimischen Neid, Verachtung bis hin zu Haß. So erlebte ich schon vor 20 Jahren, bei meiner Erstankunft in Independencia, wie drei ältere Damen, noch sehr rüstig und betucht überfallen, gefesselt und geschlagen wurden bis zur Herausgabe von Geld und Schmuck. Doch unabhängig davon, die Landschaft und das Klima finde ich dort einfach sehr schön und verbringe da gerne immer wieder ein Wochenende. Independencia ist immer eine Reise wert. Daß das so bleiben kann, sollten sich die Einwohner wirklich zu einer schlagkräftigen Heimwehr zusammen tun um diesen Kriminellen dort das Handwerk zu legen und alle anderen möglichen Banditen abzuschrecken. Die Polizei ist dazu ja offensichtlich nicht in der Lage.

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  2. Es hat einen Grund, warum dort, in dieser Zone so viele Deutsche leben, für mich ist es der Grund, dort nicht zu leben, was ich bis heute auch noch nicht bereut habe. Asunción bietet eine gewissen Anonymität, die man genießen kann, wenn man keine Bühne braucht, um sich darzustellen, was ich nicht brauche.
    Anonymität hat nicht nur Vorteile, ich weiß es, aber sie gibt einem aber auch Ruhe und wenn man sich alleine klar kommt, dann ist das sehr gut.
    Die Nachbarn hier, sie grüßen sich, wenn sie mal sieht auf der Straße, beim Verlassen des Grundstückes, das war es meistens dann auch schon.
    Etwas mehr würde ich mir schon wünschen, aber lieber so, als anders und wie hier oft beschrieben, ich weiß weiß nicht, was mein Nachbar für Musik hört, wobei ich mir sicher bin, das er ganz sicher welche hört, ab und an.
    Aber wo ist es schon perfekt, man muß überall Kompromisse machen, dessen bin ich mir absolut bewußt……

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