Luque: María Laura Miers Espínola, Angestellte des Kongresses, arbeitet seit einem Jahr im Haus des ehemaligen Senators Óscar González Daher, der wegen verschiedener Korruptionsfälle zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde. Die Frau verdient fast 10 Millionen Guaranies.
Ein Team von Abc Color verfolgte María Laura Miers Espínola eine Woche lang, nachdem der Zeitung mitgeteilt wurde, dass sie angeblich im Haus des ehemaligen HC-Senators Óscar González Daher arbeitete, der vor einigen Wochen wegen unrechtmäßiger Bereicherung und falscher Erklärungen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden war.
Es wurde bestätigt, dass die Anzeige der Wahrheit entsprach. María Laura Miers Espínola traf täglich zwischen 08:00 und 09:30 Uhr in aller Ruhe in der Residenz von Óscar González Daher ein.
Sie fuhr ein rotes Auto “ohne Nummernschild”, das wegen eines riesigen Werbeaufklebers mit der Aufschrift “Rubén González Chaves, Stadtrat, Liste 1, Option 2” zu erkennen ist. González Chaves ist der Sohn von Óscar González Daher und wurde ebenfalls wegen Geldwäsche, unrechtmäßiger Bereicherung und falscher Angaben zu acht Jahren Haft verurteilt.
Den Quellen zufolge ist María Laura Miers Espínola seit 2011 Abgestellte im Kongress. Für kurze Zeit arbeitete sie als Fahrstuhlführerin, doch dann wurde sie Berichten zufolge von Óscar González Daher selbst auf eine andere Stelle befördert. Derzeit ist sie als “Rechtsberaterin des Generalsekretariats des Kongresses” aufgeführt.
Miers Espínola erhält ein monatliches Gehalt von 9.490.000 Guaranies, ohne an ihren Arbeitsplatz zu gehen, und gibt an, Rechtsanwältin zu sein. Ihr Gehalt als Beraterin beläuft sich auf 7.300.000 Guaranies und sie erhält außerdem eine Verantwortungsprämie von 2.190.000 Guaranies. Ihre Arbeitszeiten sind von 07:00 bis 15:00 Uhr, allerdings ist María Laura Miers Espínola in dieser Zeit nicht im Kongress, sondern hat ein Büro im Haus von González Daher, für den sie politisch arbeitet.
Der laut US-Regierung “erheblich korrupte” Óscar González Daher hat stets öffentliche Einrichtungen und den Kongress selbst nach seinem Gutdünken geleitet. Im Laufe seiner politischen Karriere gelang es ihm, Hunderte von Menschen in öffentliche Ämter zu bringen, und mehrere von ihnen wurden von dieser Zeitung bereits des Planstellenbesetzer enttarnt; allerdings wurde niemand dafür bestraft.
Wochenblatt / Abc Color
Gifthansl
Die Frau hat “Für kurze Zeit arbeitete sie als Fahrstuhlführerin”. Auf WB ist vor Jahren ein Artikel erschienen – vermutlich übersetzt aus ABC Color – in dem aufgedeckt wurde, dass im Kongress Kellner, Fahrstuhlführer und Fotokopier-Direktoren arbeiten. Zu Gehältern, über die ein hiesig Arbeiter nur träumen kann. Das Ganze x12 + 13. Monatslohn + 4 Monatslöhne alle drei Monate “als Motivation auch bei Regen zur Arbeit zu erscheinen”. Okay, die Kellner leisten Schwerstarbeit, indem sie Mineralwasser in den Saal tragen. Auch Fahrstuhlführer nimmt den Abgeordneten viel Arbeit ab. Für diese Stelle braucht es in Paragauy offenbar ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften. Und so ein Director de Fotocopias hat auch einen verantwortungsvollen Job, muss immer schauen, dass genügend Papier vorhanden ist. Dafür bekommens schließlich auch 17 Monatslöhne.
Ich nehme an, dass damalige Affäre keinerlei Konsequenzen oder Schamgefühl ausgelöst hat.
Gifthansl
Wohlverstanden, bei den 17 Monatslöhnen handelt es sich nicht um 17 x 2,2 Millionen Mindestlohn für Kellner, Fahrstuhlführer und Fotokopier-Direktoren, die im Kongress arbeiten, sondern bis zu 16 Millionen monatliches Gehalt für diese Stellen (ca. 2000 Euro, was aber viel ist im Lande mit Mindestlohn 300 Euro zum aktuellen Wechselkurs) !