Kräftemessen beim Busfahrerstreik

Asunción: Genaugenommen sind es nicht die Fahrer sondern die Betreiber der Buslinien, die wegen verspäteter Zuzahlungen um den Fahrpreis tief zu halten ihre Busse nicht mehr auf die Straße schicken. Während sie von katastrophalen Verlusten sprechen, werden über soziale Netzwerke Fotos ausgetauscht, die deren Sportwagen zeigen, darunter auch ein Mercedes Benz SL 65. Präsident Franco bat um Geduld und eine zwei Raten Zahlung bis Freitag. In einer Sitzung missbilligten die Vertreter der 33 Betriebe dies.

Die tagtäglichen Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel haben Verständnis für die klamme Situation des Staates. Außerdem tat und tut die Regierung alles dafür, um die Auswirkungen des Streiks klein zu halten. Seit 05.00 Uhr morgens sind Fahrzeuge staatlicher Institutionen aller Kategorien auf den Strecken unterwegs um Passagiere zu befördern. Einfach ist dieser Kampf nicht, denn es fehlen über 1.000 Busse.

Für heute Abend um 18.30 Uhr wurde zu einer Demonstration gegen den Streik aufgerufen, der vor dem Helden-Pantheon stattfinden soll. Dabei wird sich zeigen ob es noch Personen gibt, die für die Busbetreiber noch etwas übrig haben. In San Lorenzo und Asuncion kam es heute Morgen zu diversen Ausschreitungen.

Die wenigen Buslinien, die sich nicht am vom Staat abgesagten Streik beteiligen, werden von ihren Kollegen bedroht. Wenn diese also keine kaputten Scheiben ihrer Busse wollen müssen sie einlenken. Diese Erpressung trifft wahrlich schwer auf Verständnis in der betroffenen Bevölkerung.

Anmerkung: 16.55 Uhr wurde der Streik nach dem Erhalt von 6 Milliarden Guaranies ausgesetzt, was 75% der Forderung sein soll.

(Wochenblatt)

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3 Kommentare zu “Kräftemessen beim Busfahrerstreik

  1. So wie ich das sehe, gibt es nur eine gescheite Lösung,
    der Busbetrieb muss verstaatlicht werden.
    Dann hören auch die täglichen Busrennen auf.
    Dazu kommt noch, dass dann die Busfahrer normale Arbeitszeiten hätten,
    nicht wie jetzt 12 Stunden täglich, soviel ich weis, nur alle 2 Wochen einen Tag Frei.
    Übermüdete Fahrer am Steuer, und zu welchen Bedingungen, teils auf kaputten Sitze, oder Gartenstühle. Ich beneide die wirklich nicht.

    1. Um Himmels willen, keine Verstaatlichung. Schau dir mal die Staatsbetriebe hier an. Das sind doch nur Geldverteilstationen für Amigos und Familienangehörige der Regierung, wo sich einige wenige dumm und dämlich verdienen fürs Nichtstun. Die Bedingungen sind katastrophal für die Fahrer, das stimmt. Bei einer Verstaatlichung fließt noch weniger Geld in die Wartung der Busse und in die Taschen der Fahrer. Und weil es dann Staatsfahrzeuge wären, würde auch der ITV nicht machen können. Ergo – noch mehr defekte Fahrzeuge, jede Menge Streiks der Busfahrer, die noch übermüdeter sein werden, weil der Staat kein Geld hat und weniger Busfahrer unterwegs sind.

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