Leichenteile im Staatsgefängnis Tacumbú gefunden

Asunción: Eventuell wegen der Überbelegung und der weniger als 40 Wärter für über 3.000 Insassen ist die Sicherheitslage in der größten Justizvollzugsanstalt des Landes prekär.

Diese Tatsache sowie interne Probleme zwischen den Häftlingen führten heute Mittag zum Fund eines geköpften Leichnams. Bis zum Mittag wurden bis auf den Kopf alle Körperteile gefunden. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet und wenig später fand man auch den Kopf. Nach dem Verschwinden des Opfers wurde heute Morgen eine Suche eingeleitet die den Fund zum Resultat hatte.

Das Opfer heißt Sergio Gimenez, jedoch wurde er unter dem Name Fabio David Mendieta Pintos 2002 verurteilt, da er zum Zeitpunkt der Verhaftung keine Dokumente bei sich trug und seine kriminelle Vorgeschichte samt Haftbefehlen verschleiern wollte. Nichts desto trotz bekam er 18 Jahre für einen Überfall in einem Linienbus nahe Itacurubi, wobei er einen Polizisten tötete.

Im Gefängnis selber wird es unmöglich den Täter auszumachen, da wie hinter Gittern üblich, Stillschweigen herrscht.

Mit der Tat eines Insassen wurde nun auch eine Untersuchung gestartet bei der die Absicht ist, die Wärter auf Unregelmäßigkeiten hin zu beleuchten.

Nach dem Verschwinden des Opfers wurde heute Morgen eine Suche eingeleitet die den Fund zum Resultat hat.

Das Gefängnis ist, gelinde ausgedrückt, ein Saustall der ausgemistet gehört. Schuld daran tragen einerseits die Wärter und andererseits das Ministerium für Arbeit und Justiz was nicht genügend Geld zur Verfügung hat um mehr Personal einzustellen beziehungsweise ein Ausweichgefängnis in angemessener Größe zu errichten

In Paraguay gibt es mehr als 30.000 nicht vollstreckter Haftbefehle. Nicht auszudenken was der Tatendrang von Polizisten anrichten könnte an dem nicht einladenden Ort.

Derzeit wird ein Plan verfolgt nachdem die Insassenanzahl verringert werden soll, jedoch wird im gleichen Moment vom Abbau der Wärter gesprochen.

In vergangener Zeit kam das Gefängnis mehrmals negativ in die Schlagzeilen, anführend darunter war der Gebrauch von Internet um junge Mädchen hinter Gitter zu locken um sie da sexuell zu missbrauchen. Des Weiteren gibt es VIP Zellen, wo man für ein „Extra“ auch Privatsphäre und Komfort bekommen kann.

Die Wärter, so aus eigener Erfahrung, bitten Besucher von Häftlingen um „Trinkgelder“ damit sie sicher wieder die Institution verlassen können.

Weitere Fotos der Justizvollzugsanstalt finden sie hier.

(Wochenblatt / Última Hora)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

7 Kommentare zu “Leichenteile im Staatsgefängnis Tacumbú gefunden

  1. Endlich mal ein Knast der vor Straftaten abschrecken soll ohne Täterschutz und Rehabilitationsprogramme – denn man bedenke das Opfer ist meist lebenslang körperlich geschädigt oder gar tot – Warum soll der Täter nicht so richtig büßen für seine Taten.
    Also ich stehe mehr auf Seiten der Opfer und finde es gut wenn es den Verbrechern und Mördern schlecht geht .

  2. dann bleibt allerdings nur zu hoffen, daß es auch alles verbrecher und mörder sind, die da reingesteckt werden.
    mir scheint eher, die laufen mehrfach frei rum und andere sitzen dafür ein.

  3. Mörder, die vorsätzlich gemordet haben mag ich persönlich solche Verhältnisse gönnen. In diesem Sinne sollen sie in der Hölle Tacumbú schmoren. Doch was ist mit Menschen, welche im Affekt einen Mord begangen haben, zB. wurden jahrelang gequält und haben sich eines Tages gerächt. Ist in der Jurisprudenz nicht als Mord sondern als Totschlag zu behandeln. Was ist mit den unschuldig inhaftierten? Ausserdem helfen solche Zustände kaum Häftlingen mit kurzer Haftstrafe nach der Entlassung den richtigen Weg zu finden.
    Es kann doch nicht so schwierig sein dieses Gefängnis auszubauen oder mehr Haftanstalten zu bauen, insbesondere für Häftlinge weniger gravierende Straftaten. ZB. ist das Totfahren eines Menschen unter Alkoholeinfluss eindeutig Mord, aber die Handlungsfähigkeit war auch eindeutig eingeschränkt und deshalb weniger gravierend als vorsätzlichen Mord, meiner Meinung nach. Häftlinge sind auch Menschen. Bin auch gegen Luxushotels wie die Strafanstalten in DE/CH, aber dieses Gefängnis ist nicht menschenwürdig.
    Nur die Staatskasse kann dem Abhelfen, doch scheinen die Prioritäten anderswo zu liegen, kein Wunder, Häftlinge haben keine Lobby im Parlament. Der Staat wird aber künftig international geächtet werden, sollten vermehrt Menschen in der Strafanstalt sterben.

  4. Nun es gibt ja auch etliche Insassen in Tacumbu die nicht einmal angeklagt sind und den Willkueren der anderen Gefangenen ausgesetzt sind und wegen Geldmangel auch keinen Ausweg aus ihrer Situation oder aus dem Gefaengnis finden . Oder es gibt auch andere wie z.b. politisch Verfolgte wie der Deutsche Thomas Schilling der aufgrund seiner damaligen Anzeige der Korruption gegen Kolping ja nun als Racheakt schon seit 16 Monaten in Auslieferungshaft in Tacumbu einsitzt und wo eine Beschwerde wegen illegaler Festnahme sogar in dem dem DEUTSCHEN VERFASSUNGSGERICHT IN KARLSRUHE eingereicht wurde . Die bei ihrer Anfrage um eine Stellungnahme an das oberste Gericht in Dresden Sajonia als Rueckantwort ein deutliches Nein GEBEN WIR NICHT bekommen haben … Paraguay hat nun eben auch seinen politischen Gefangenen der in einem juristischen LIMBO sitzt oder besser gesagt knapp ueberlebt . Liebes WOchenblatt schauen sie mal tiefer rein in diesen Fall..der ist bestimmt interesant fuer ihre Leser…

    1. Ja, das würde mich auch interessieren.

      Stellungnahme von Thomas Schilling:
      http://wochenblatt.cc/nachrichten/medienwirksames-ablenkungsmanover-im-korruptionsskandal-kolping/2673

      Fall Kolping:
      http://wochenblatt.cc/?s=Kolping&x=0&y=0

  5. …hallo ihr lieben mitleser . habe lange gezoegert ob ich mich ueberhaupt zu diesem fall aeussern moechte…fest steht nun mal , das keine strafjustitzanstalt ein zuckerschlecken sein sollte . dessweiteren raeume ich ein , das tacumbu eine der haertesten zuchthaeuser des landes ist . wenn da nun hin und wieder jemand zu schaden kommt oder sogar ums leben , ist das meist auf interne schwierigkeiten der insassen zurueck zu fuehren . es kommt leider auch vor , das die waerter mit ihren teil dazu beitragen in form von bestechungsgeldern . dessweiteren sollte auch erwaehnt werden , das noch zur zeit des expresidenten nicanor duarte frutos , fuer ein haufen steuergelder , am rande der stadt coronel oviedo ein monstroes anmutenes gefaengnis errichtet wurde . sei es nun wie es ist , es ist trotz alledem hier in py noch lange nicht so extrem wie es zb. in brasilien der fall ist und auf jeden fall war . ich denke da ganz speziell an das zuchthaus carandiebo , wo vom staat die ermordung von ueber 400 innsassen angeordnet worden war . mfg 240d .

Kommentar hinzufügen