Linientreue mal anders

Asunción: Die starre Haltung von Leila Rachid Lichi, Ex Kanzlerin Paraguays, gegen die Aufnahme Venezuelas in den Mercosur, die von ihr auch als illegitim deklariert wurde zeigt jetzt, unter der Fuchtel von Horacio Cartes, eine gewisse Flexibilisierung, denn nun sind es Ehrengäste bei der Amtseinführung des neugewählten Präsidenten.

Hinters Licht geführt könnten sich die Paraguayer fühlen, die die Ausführungen der Ex-Diplomatin ernsthaft Glauben schenkten.

Am 16. Dezember 2011, in ihrer Funktion als Beraterin für internationale Belange der Colorado Partei versicherte sie „wenn Fernando Lugo erlaubt das Venezuela in den Mercosur aufgenommen wird begeht er einen Verrat an seiner Heimat“ und „der Kongress ist die einzige Macht die darüber zu entscheiden hat“.

Nach dem Amtsenthebungsverfahren von Fernando Lugo missbilligte Rachid vehement die Aufnahme Venezuelas in den Mercosur. Da war Paraguay schon suspendiert. In diesem Moment bat sie, dass der Fall vor den internationalen Gerichtshof nach Den Haag gebracht wird, da dies ein Eindringen in die Souveränität wäre. Sie beschwerte sich, „dass die anderen Mercosur Staaten nicht auf zukünftige Verhandlungen eingehen bräuchten und Paraguay würdelos ausschließen könnten“.

Am 19. November 2012 versicherte Rachid außerdem, „dass Paraguay Venezuela nicht als Mitgliedsstaat des Mercosur ansehen sollte, da unser Kongress dies abgelehnt habe. Nicht einmal der kommende Präsident könne das ändern. Nach internationalem Recht ist Venezuela kein Mercosur Mitglied“, urteilte sie mehrfach.

Im Januar dieses Jahres unterzeichnete Leila Rachid außerdem ein Schreiben an die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in dem sie die Übergangsregierung von Nicolás Maduro als illegitim ansieht.

Damit zeigt sich wie viel Weichspüler nötig ist, um eine solche starre Position zu einem Thema zu ändern, das alles an der Seite des zukünftigen Präsidenten, der ähnlich wie Rachid, die Teil seines Übergangsregierungsteams ist, Venezuela die kalte Schulter zeigte und nun darauf drängt, dass Nicolás Maduro an seiner Amtseinführung teilnimmt.

(Wochenblatt / Abc)

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7 Kommentare zu “Linientreue mal anders

  1. …..was schert mich mein Geschwätz von gestern…..! Nur soviel für unsere strammen ‘Hardliner’ im Kommentarblock, die noch immer ins Heiabettchen gehen um vom anstehenden ‘Coloradoparadies’ und ‘Cartesengelchen’ zu träumen….

  2. Flexibilität ist eben alles im Leben! Wegen Paraguay werden Brasilien, Argentinien und Uruguay sicher nicht Venezuela vom Merco-Sur wieder ausschließen. Also muss man einen Weg finden. Und Cartes ist dabei diesen Weg zu finden. Druck erzeugt nur Gegendruck! Auf die Colorados kann man nicht hoffen, aber auf Cartes schon. Warten wir ab. Man soll nicht gleich den Teufel an die Wand malen.

      1. Es ist wirklich nicht zu fassen, dieses ständige „Du linker Gutmensch, Du“ von irgendwelchen Armleuchtern. Aber ernsthaft jetzt, dann bin ich halt ein Gutmensch, weil ich für Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Anzahl der Gliedmaßen, Hautfarbe, Religion oder auch Intelligenz bin, weil ich glaube, dass wir unsere Umwelt und die Ressourcen etwas pfleglicher behandeln sollten, weil ich der Meinung bin, dass Bürger- und Freiheitsrechte wichtig sind und sie nicht einer Vortäuschung von Sicherheit geopfert werden dürfen, weil ich denke, dass wir alle immer noch und auch in Zukunft gegen Rechtsextremismus und Faschismus kämpfen müssen… ja, wenn das alles mich zu einem „linken Gutmenschen“ macht, dann bin ich eben ein „linker Gutmensch“ – und ihr, die ihr meint den Begriff als Schimpfwort benutzen zu müssen, ihr seid ***********. Ob links, rechts oder unten ist egal.

        Ach so, ich vergass: Das wird man wohl sagen dürfen!

  3. Jeder kann machen was er will und jeder ist bestechlich! Das alles ist nur eine Frage des Preises!
    Genau so, wie alle Menschen von Natur aus gleich sind. Alle haben die gleichen (Menschen-) Rechte. Dies gilt vor allem vor Gerichten. Manche sind halt nur etwas gleicher.

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