Manchen liegt Helfen im Blut

Luque: Als Zeichen seiner Großzügigkeit verlieh Ramón Gonzalez Daher sein Geld an die, die es brauchen konnten. Wer bei der Rückzahlung ins Stocken kam, wurde gnadenlos gejagt. Kein Wunder bei 100% Zinsen.

Manchmal ist es besser, wenn man nicht fragt, wie gewisse Leute ihr Geld verdienen. Beim Bruder des Ex-Senators kam vor knapp zwei Jahren alles ans Licht, als Telefonmitschnitte der Presse zugespielt wurden. Erst jetzt sah die Staatsanwaltschaft die Notwendigkeit seine Immobilien zu durchsuchen und Beweise sicherzustellen.

Wer schnell Geld brauchte war bei Don Ramón an den Richtigen geraten. Jederzeit Unsummen in bar zuhause, konnte er helfen. Als Gegenleistung waren Schuldscheine oder Blankoschecks gerne willkommen. Wer bei der Rückzahlung der Kredite mit 100% Probleme bekam, wurde wegen Scheckbetrugs verklagt oder die Schuldscheine wurden bei Gericht eingeklagt. Das Einklagen von Schuldscheinen ist ganz sicher kein Verbrechen, Geldverleih sehr wohl, wenn es im geschäftlichen Rahmen passiert. Dies ist mit 258 Opfern sehr wohl bewiesen. Dank seiner Kontakte zur Staatsanwaltschaft und dem Druck, den sein Bruder im Magistergericht ausüben konnte, waren Resultate wie Pfändungen immer zu erwarten.

Da bei dem Befehl der Haussuchungen keine Verhaftung mit inkludiert wurde, und die Anordnung erst später erlassen wurde, kamen Ramón Gonzalez Daher und Sohn Fernando Gonzalez Karjallo heute morgen zur Staatsanwaltschaft und versuchen der Untersuchungshaft zu entgehen. Ob ihnen dies gelingt bleibt abzuwarten.

Wochenblatt

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4 Kommentare zu “Manchen liegt Helfen im Blut

  1. Da muß man nicht lange überlegen: Kredithai und Geldverleiher der übelsten Sorte. Exakt wie bei der italienischen Mafia! Doch davon gibt es im Lande genug. Ich werde nie vergessen, wie ich vor etwa 8 Jahren in einem Cafe in ASU einen schon lange hier lebenden deutschen, großkotzigen Landsmann traf. Im Verlauf des Gespräches erklärte er mir, daß er sich als Geldverleiher betätige. Es war klar, daß er Kredite zu Wucherzinsen verlieh, was er auch selbst zugab. Damit hatte er keinerlei Proble, weil er meinte, anderen aus der Patsche damit zu helfen. Doch wer seine Raten nicht pünktlich oder überhaupt nicht bezahlte, der bekam es mit einer Schlägertruppe zu tun. Mag sein, daß dieser Typ damit viel Geld verdiente, doch wohl fühlte er sich damit offensichtlich nicht. Er lebte in ständiger Angst, von einem seiner Schuldner umgebracht zu werden. So erzählte er mir, daß er auf einem Parkplatz in ASU in seine Auto steigen wollte. Im gleichen Moment hatte wohl ein Fahrzeug neben ihm eine Fehlzündung. Reflexartig warf er sich zu Boden, weil er dachte, jemand würde auf ihn schießen. ist doch ein beschissenes Leben mit dieser allgegenwärtigen Angst! Und wie lebt Daher damit? Vermutlich ständig umringt von einer Leibwache. Armselige Kreatur ohne Gewissen und Moral kann man da nur noch sagen

  2. Da war doch frueher ein Berliner am Plaza Uruguay, der hatte in seinem vergammelten Pfandleihebuero sogar eine eigene “Bank” und versprach den Leuten Traumrenditen. Es gab genug Deppen, die ihr Geld dort hintrugen.

  3. Die Daher-Familie ist doch das beste Beispiel, dass Paraguay ein Unrechtstaat mit stark mafiösen Strukturen ist. Diese Leute können schalten und walten wie sie wollen, kriegen sogar hohe Posten. Jetzt ist ja der gewählte Senator OGD nach ein paar Monaten Luxusgefängnis ja schon wieder auf freiem Fuss. Dem ist das doch völlig egal, ob er Hausarrest hat. Und mit den Millionen im Konto kann er sich einen schönen Lebensabend gönnen.
    Und das wird mit diesem Ramon auch nicht anders. Höchsstrafe sind ein paar Monate Luxusgefängnis, danach kann er wieder lustig seine dreckigen Geschäfte machen.

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