Mit der Pandemie kam der wirtschaftliche Boom

Asunción: Die Pandemie hat nicht nur das Leben aller verändert, sondern auch unzählige motivierende Erlebnisse gebracht. Während viele arbeitslos wurden, profitierten andere von Covid-19 und erlebten einen wirtschaftlichen Boom.

Jessyca Bogarín (34) hat zwei Universitätsabschlüsse. Sie ist Rechtsanwältin und Notarin und hat sich auf die Bereiche Kindheit, Arbeit, Zivil und Kriminalität spezialisiert.

Sie hat vor etwa 5 Jahren ein eigenes Unternehmen gegründet, das in erster Linie dazu diente, wirtschaftliche Unabhängigkeit zu schaffen und dessen Idee mit einer Marktstudie verfeinert wurde. Dies war jedoch kein Zufall, denn Bogarin wollte feststellen, welches im Reinigungssegment das am wenigsten genutzte Produkt war und sie hatte bereits Erfahrung im Bereich Personalmanagement.

„Anfangs war es nicht einfach, ich war sehr jung und hatte ein großes Engagement für Kunden und das gesamte Team, um diese Dienstleistungen zu erbringen. Ich stellte ausgebildete Leute ein, kaufte Materialien und alles, was ich brauchte, um das Unternehmen zu gründen, das ich Verami nannte“, sagte Bogarin.

Zu Beginn konzentrierte sich Verami darauf, mit dem Unternehmen umfassende Reinigungsdienste anzubieten.

Dank der Beharrlichkeit und Verantwortung von Bogarin ist die Firma heute eine Arbeitsquelle für mehr als 150 Angestellte im ganzen Land.

Alles war sehr gut auf dem richtigen Weg, bis die Pandemie eintraf, die die Aktivität etwas erschweren sollte, aber Bogarin zögerte nicht, den Kontext zu nutzen, um zu innovieren, zu diversifizieren, sich neu zu erfinden und ein neues Produkt mit der Marke Verami zu erfinden.

So kam das Premium-Gelalkohol zur Bekämpfung von Covid-19 auf den Markt.

„Die Pandemie gab uns den Anstoß, unsere Pläne zu rationalisieren und uns mit Lichtgeschwindigkeit neu zu erfinden, sonst hätten wir nicht mehr viele Monate auf dem Markt überlebt. Jetzt bieten wir nicht nur Reinigungsdienste an, sondern haben auch unser eigenes Produkt zur Bekämpfung von Covid-19“, sagte die junge Geschäftsfrau stolz.

Die Herstellung von Gelalkohol erfolgt im firmeneigenen Werk in Fernando de la Mora, wo es fraktioniert und verpackt wird.

In Bezug auf Werbung und Verkauf sind sie effektiv in sozialen Netzwerken präsent, aber die Firma hat auch Vertreter. Der Vertrieb erfolgt über eine eigene Auslieferungskette. Derzeit ist Verami bereits mit den Produkten in mehreren Supermarktketten und großen Apotheken präsentiert sowie expandiert weiter ins Landesinnere. Zusätzlich zum Alkoholgel sei geplant, bis Ende der Jahre weitere Produkte auf den Markt zu bringen, wie Spülmittel, Glasreiniger, Waschmittel und mehr, wenn Gott es zulasse, so Bogarin.

Wie jedes Unternehmen, das einmal Früchte trägt, will man weiter wachsen. Deshalb kämpfen sie seit Monaten darum, auf einen Kredit der Institution Fogapy (Paraguay Garantie Fundation) zuzugreifen, um eine Verpackungsmaschine zu erwerben, aber die übermäßige Bürokratie legte diesem Unterfangen mehrere Steine in den Weg. Bogarin bedauerte, dass sie keine externe Unterstützung gefunden habe und auf ihr eigenes Kapital zurückgreifen musste.

Sie motivierte jedoch vor allem junge Menschen und Unternehmer, so viel wie möglich zu studieren und auszubilden, keine Angst vor Risiken zu haben und sich nicht von neuen Erfahrungen abzuschotten. „Lassen Sie digitales Marketing und Innovation, die sehr wichtige Bereiche sind, nicht außer Acht und hören Sie nicht auf, sich jedes Mal neu zu erfinden, wenn es notwendig ist. Es ist nicht einfach, aber mit Engagement werden Sie es erreichen“, verabschiedete sich die junge Unternehmerin.

Wochenblatt / La Nación

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5 Kommentare zu “Mit der Pandemie kam der wirtschaftliche Boom

  1. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    Notarstellen sind heiss begehrt. Manche erhaschen nicht mal am Ende ihres Lebens einen dieser reich dotierten sicheren Posten. Beine breit machen ist da Berufspflicht wie man an dieser nicht gerade haesslichen Ente sieht. Ich kenn keine Notarin (Die Notariatsstellen sind in Paraguay weiss Gott ja so in etwas von gefuehlten 95% von Frauen belegt) die nicht wenigstens in ihren juengeren Jahren gut aussah – wenn sie dann heranaltern kann man sie nicht vom Posten vertreiben sondern der bleibt ihnen bis ans Ende ihres Lebens sicher. Deshalb gibt es in Asuncion an jeder Strassenecke ein Notarstudio – zu 95% immer von Frauen besetzt.
    Diese Tussie hat ihre Firma sicher nur durch die horrenden Ueberschuesse ihres Notarpostens finanziert. Notar zu sein ist in etwas der sicherste Beruf in Paraguay. Da finanziert man leicht das eigene Privatvergnuegen in Form der eigenen Firma. Ohne “Kontakte” geht da aber auch nichts und in Kontakten sind ja Paraguayer meister.
    Sie wollen also einen “Kredit” von einer NGO der natuerlich nicht rueckzahlbar ist um ne Maschine zu kaufen. Na bravo, wer will das nicht. Diese Dame hat Kontakte. Leider musste man auf die nicht unerheblichen eigenen Ressourcen zurueckgreifen – sprich, so weit reichten die politischen wie korporalen Kontakte leider nicht.
    Keine Angst vor Risiken kann man haben wenn einem garantiert Kontakte aus der Patsche helfen die ihre langen Finger ins Staatssaeckl stecken koennen – oder wie waers mit Drogenhandel? Desinfizieren ist wichtig fuer die Cocaineros die in der Tretmuehle die Cocablaetter in Kerosin treten muessen. Et cetera.

  2. Was ich auf Facebook zu Verami gesehen und gelesen habe gefällt mir. Ihre Vorher- Nacherbilder von ihren Arbeiten finde ich gut. Leider konnte ich keine Website von der Firma finden oder Angaben zu den Preisen oder zumindest irgendetwas in der Richtung.

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