Neue Busse sehen auf Paraguays Straßen alt aus

Im vergangenen Jahr haben zahlreiche Busunternehmer begonnen ihre Fahrzeugflotte aufzuwerten. Die Regierung hat pro Bus 30.000 USD dazu gezahlt und damit die Proteste der Unternehmer, unter denen sich zahlreiche Politiker befinden, zum Schweigen gebracht.

Die Fahrzeuge kommen aus China von Herstellern wie JAC, Yutong oder Zhongtong. Da asphaltierte Straßen auf Busrouten weltweit als Standard angesehen werden sind die Gefährte für diesen Einsatz optimiert.

Allerdings genügt der paraguayische Standard den chinesischen Ansprüchen an die Fahrbahnqualität kaum. Die Sandpisten, Kopfsteinwege und teilashpahltierte Straßen sorgen dafür, dass die schweren Motoren der Marke Mercedes Benz aus den Verankerungen gerissen werden. So musste die Firma Ytororó SA, Betreiber der Linie 18-2, bereits nach einem Monat im Einsatz bei sieben von zehn Bussen die Motoraufhängungen verstärken.

Ein weiteres Problem sind die vorhandenen Sensoren, die bei einem Unfall den Motor automatisch abschalten. Da die Sensoren zwischen einem Frontalzusammenstoß und einem tiefen Schlagloch nicht unterscheiden kommt es auf einer normalen Fahrt regelmäßig zu abrupten Stopps. Auch Bodenschwellen (lomo de burro) sorgen für eine ähnlich unwillkommene Form der Verkehrsberuhigung.

Den Treibstoff bezieht Ytororó von Petropar über Copetrol. Die Aufbereitung erfolgt derartig raffiniert, dass es zu Nebenwirkungen kommt. So blieb am vergangenen Dienstag ein vier Wochen altes Fahrzeug auf der Avenida Caspar Rodríguez de Francia in Höhe des Mercado 4 liegen. Im Kraftstofffilter hatten sich Schmutzpartikel festgesetzt.

Für die zehn Busse hat Ytororó einen Kredit in Höhe von einer halben Million US-Dollar aufgenommen, da jedes Fahrzeug etwa 80.000 USD kostet, von denen der Steuerzahler nur 30.000 $ beisteuert. Die Raten sind in fünf Jahren zu begleichen, so lange sollten die Busse eigentlich mindestens halten.

Quelle: Última Hora

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