Neue Staatsanleihen auf den internationalen Markt gebracht

New York: Am gestrigen Donnerstag veräußerte die paraguayische Regierung Staatsanleihen im Wert von 530 Millionen US-Dollar mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Folgeregierungen haben bis 2048 Zahlungspflichten.

Mit der sechsten Staatsanleihen Veräußerung steigen die Schulden auf 3,41 Milliarden US-Dollar, 85% davon stammen aus der Cartes Administration. Geplant waren eingangs nur 500 Millionen US-Dollar. Dank der Nachfrage von mehr als 180 Investoren und bei einem Zinssatz von 5,6% endete der Handelstag mit eingenommen 530 Millionen US-Dollar

Die Cartes Regierung, die für 2,91 der 3,41 Milliarden US-Dollar verantwortlich ist, zahlte mit rund 50% des eingenommenen Kapitals Schulden der anderen Staatsanleihen zurück. Auch von den neuen Staatsanleihen sind mehr als 50% für Rückzahlungen vorgesehen.

Die komplette Staatsverschuldung Paraguays lag zum Ende des vergangenen Jahres bei 7,168 Milliarden US-Dollar, was rund 24,4% des Bruttoinlandsprodukts sind. Im Vergleich zu anderen Ländern der Region ist dies zwar der niedrigste Wert, doch schon jetzt ist abzusehen, dass die Rückzahlung der schon aufgenommenen Schulden weitere Staatsanleihen notwendig machen, womit die Staatsverschuldung wie in einem Teufelskreis rapide ansteigen muss.

Die Pro Kopf Verschuldung in Paraguay liegt aktuell bei 1065 US-Dollar, gefolgt von Honduras (1016 USD), Bolivien (1004 USD), Guatemala (994 USD), Nicaragua (640 USD) und Haiti (279 USD).

Wochenblatt / Abc Color

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22 Kommentare zu “Neue Staatsanleihen auf den internationalen Markt gebracht

        1. Wenn Sie tatsächlich glauben, dass die Spekulanten diese Schuldverschreibungen 30 jahre halten, dann zeugt das davon, dass Sie von dieser Materie wenig oder eher überhaupt keine Ahnung haben.

  1. Kann jemand mal sagen, wie sowas genau funktioniert? Wie wird die Inflation beruecksichtigt? Was passiert bei Waehrungsreformen? Kann man Staatsanleihen wie Aktien jederzeit verkaufen? Und wenn ja, besteht Staatsbankrott, wenn ploetzlich viele ihre Staatsanleihen verkaufen wollen?
    Wieso gibt es so viele interessierte Investoren fuer ein Land wie Paraguay? Nur wegen den 5,6 % Zinsen? Oder weil Forbes praechtige Luegengeschichten aufgetischt hat?

    1. …“Wieso gibt es so viele interessierte Investoren für ein Land wie Paraguay? Nur wegen den 5,6 % Zinsen?“…
      Der Hauptteil wird wohl von Kapitalsammelstellen wie Versicherungen und Banken übernommen.
      Staatsanleihen gelten als besonders sicher und Kapitalsammelstellen stehen unter Anlagezwang und Auflagen der Regierungen nur in „angeblich“ sicheren Anlagen Kapital anzulegen. Der die Anlage-Entscheidung trifft legt ja nicht sein eigenes Kapital an und geht vielleicht schon bald in Pension

    2. Es gibt verschiedene Anleihen, diese hier wird aber eine mit festem Zins sein. Was also heißt, man bekommt jährlich seine 5.6 %. Staatsanleihen kann man wie Aktien verkaufen. Es besteht eventuell ein Fremdwährungsrisiko. Diese Anleihe wird in Dollar sein, wir sind aus dem Euro Raum. Es besteht auch das Risiko, dass Paraguay mit dem Guarani die Schulden in US Dollar also Femdwährung nicht mehr stemmen kann.
      Wenn viele ihre Staatsanleihen verkaufen wollen, fällt zumindest der Anleihekurs. Da geht es wieder um die Stückelung. Stückelung heißt beispielsweise 100. Dann kostet eine Staatsanleihe 100 sagen wir jetzt Dollar. So beginnt es immer.
      Wenn an der Anleihe wenig Interesse besteht oder es den Leuten zu riskant ist, kaufen sie nicht oder verkaufen sie und es sind viele Anleihen frei. Dann fällt der Kurs unter 100. Auf diese Weise kann man dann eine Staatsanleihe zu 80 Dollar oder weniger kaufen und der Zins ist dann entsprechend höher. Hält man diese Anleihe bis zum letzten tag, bekommt man 20 Dollar steuerfrei geschenkt.
      Bei sicheren Anleihen ist derzeit das Gegenteil der fall. Es besteht sehr viel Interesse gibt kaum Verkäufe und es kann sein, dass eine Anleihe da wesentlicher mehr kostet und es ist möglich, dass es dann auch keine oder negative Verzinsung gibt, wenn man noch kauft.
      Bei einem Staatsbankrott, was eigentlich heisst, dass die Zinsen nicht gezahlt werden können, so gibt es keine wirklichen Regeln. Da würde der Handel weil es zu viele Verkäufer gibt, dann sowieso ausgesetzt werden. Vielleicht rutscht man aber noch vorher heraus, wäre aber Zufall.
      Die griechischen Anleihehalter in der EU hatten Glück, weil Draghi sie gerettet hat. Die EZB hat einfach die Anleihen gekauft. Das muss aber nicht so ablaufen, genau genommen wäre das das unternehmerische Risiko, also sprich das Geld ist weg. Pech gehabt.

    1. Die Sicherheit ist, dass jedes Land was einmal in der Schuldenspirale gefangen ist, immer neue Schulden macht, um die alten zu begleichen.
      Deutschland hat jetzt einen Schuldenstand, den kein Mensch zurückzahlen kann.

      1. So wie es Ramon sagt, ist es locker möglich. Noch ärger ist es nur durch den Euro in Europa. Dadurch hängen alle Euro Staaten zusammen. Es wird also das Geld entweder in den Ebro, in den Tiber oder am Olymp etc. aber irgendwo sicher immer vernichtet.
        Das ist das einzige was in Südamerika noch fehlt, ein Friedens- und Erfolgsprojekt Eine tolle gemeinsame Währung die ohne Abstimmung eingeführt wird und ein hochheiliger Schwur, dass man nie für andere Staaten zahlen wird.
        Ja die angeblich freie und produktive Wirtschaft braucht ebenfalls einen Sozialstaat und der ist der wirklich teure.

    2. Die einzige Sicherheit in Paraguay ist die, dass man um sein Geld betrogen wird. Und das hat sich mittlerweile derart und zur Genüge herumgesprochen, dass die Investoren mehr und mehr weglaufen bzw. ganz wegbleiben. Was mich bspw. besonders freut, da somit das von den dortigen Deutschen aufgebaute Betrügerkartell (Leute wie….., diese sog. Kolonien wie Independencia, Obligado usw., all diese zahlreichen Einwanderungs”helfer” und Hoteliers/Restaurantbetreiber/Makler-One-Man-Shows usw.) nun nach und nach aufgebrochen und trockengelegt wird. Paraguay wird seine Schulden genausowenig zurückzahlen wie andere in Südamerika das auch schon getan haben. Das Volk ist in einem erbärmlich Zustand – Zukunftsvisionen? Fehlanzeige. Man schaue nur mal in all die motzigen Gesichter. Fürs Saufen und die Alte schwängern reichts immer, aber nicht für 2000 Gs. für das Rücklicht am katastrophalen Moto. In solches Humankapital zu investieren ist selbstredend für jeden Gross/Kleininvestor das höchste der Gefühle.

  2. “Die griechischen Anleihehalter in der EU hatten Glück, weil Draghi sie gerettet hat.” Nein, Griechenland hat sich über “Private” verschuldet, diese “Schulden” wurden von europäischen Staaten über “Griechenlandhilfe” mit Zins und Zinseszins ausbezahlt…. also privat in commune umgemünzt. Dann kam die Troika der EU um Griechenland zu zwingen das Tafelsilber zu verkaufen…. an private. So lauft das.

    1. Richtig, das waren die Rettungspakete und Kredite. Nachher erst wurden und werden glaube ich immer noch Staatsanleihen von verschiedenen Wackelstaaten gekauft im Zuge dieser Gelddruck Orgie. Auf beides jedenfalls kann man sich in Südamerika nicht verlassen.

  3. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

    Richtig Hermann1.

    @Zardoz
    ” Es besteht auch das Risiko, dass Paraguay mit dem Guarani die Schulden in US Dollar also Femdwährung nicht mehr stemmen kann.”

    Genau. Und es besteht auch das Risiko, dass die USA selber bald die Realität öffentlich verkünden, dass sie schon längst Staatsbankrott sind und das FED-Papier – Geschweige denn die immaginären Bits und Bytes – nix mehr Wert ist.
    Spätestens wenn China den Sack zu macht wirds so weit sein… so lagen wird der Irrenzirkus noch weitergetrieben, da der Grösstteil der Leute sich ohnehin schon lange nicht mehr für Fundamentaldaten interessiert…

    Ps. https://www.konjunktion.info/2017/07/fed-cui-bono-zinserhoehungen-trotz-sich-weiter-verschlechternder-fundamentaldaten/
    https://www.konjunktion.info/2018/01/finanzsystem-es-ist-alles-vorbereitet-wann-darf-die-blase-platzen/

  4. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

    Nicht auszuschliessen – egal ob links oder recht, alles korruptes Gesindel die primär in die eigene Tasche “wirtschaften”. Indes Macri dafür Sorge trägt, die ganzen Milliarden den US-Hedgefonds in den Rachen zu werfen…

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