Ohne Helm gibt’s bald keinen Sprit mehr

Asunción: Die Stadtratsversammlung beschloss gestern ein Projekt, wonach Motorradfahrer die ohne Sturzhelm an die Tankstelle gefahren kommen um aufzutanken, keinen Benzin mehr verkauft bekommen. Falls es sich doch ein Tankwart trauen sollte muss der Tankstellenpächter ein hohes Bußgeld zahlen.

Die Auferlegung dieser Pflicht hat zwei wichtige Gründe. Zum einen die Sicherheit des Fahrers zu gewährleisten und zum anderen die Kosten der Krankenhäuser zu senken, die an einer Überzahl von waghalsigen Unfallopfern erstickt.

Neben dem besagten Sturzhelm, den viele Fahrer nur bei Regen aufsetzen, muss auch die reflektierende Weste am Körper getragen werden.

Der Bußgeldbereich erstreckt sich von 20 Tagessätzen (1.275.600 Guaranies) bis zu 2.700 Tagessätzen, was 172.000.000 Millionen Guaranies sind. Die Einstufung hängt von der Schwere des Verstoßes ab.

Für den Fahrer oder Copilot des Motorrades, der keinen Helm benutzt treten Bußgelder von 10 bis 300 Tagessätzen in Kraft. Somit bewegt sich der schmerzliche Bereich von 637.780 bis zu 19 Millionen Guaranies.

Stadtratsmitglied Daniel Centurión, der diesen Vorschlag verbal einbrachte, erklärte, dass vermeidliche Kopfverletzungen monatlich den Staat 180 Millionen Guaranies kosten. Damit dieses Gesetz für Asunción in Kraft tritt muss es noch vom Bürgermeister in Kraft gesetzt werden.

Nebenher liegt auch noch ein weiterer Vorschlag im Stadtrat wonach auf dem Helm und der Weste die Nummern des Kennzeichens gedruckt sein müssen, was bei der Eindämmung der „Motochorros“ helfen könnte, Unbekannte die mit einem Helm maskiert auf einem Motorrad vorfahren, einen Überfall begehen und wieder im Gewirr des Verkehrs verschwinden.

(Wochenblatt / La Nación)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

7 Kommentare zu “Ohne Helm gibt’s bald keinen Sprit mehr

  1. Da kann ich nur laut lachen, wenn ich solchen Schwachsinn lese. Besser wäre es die Polizei mehr verlässlich zu gestalten. Heute hatte ich ein Erlebnis, das schon in Richtung bewussten Totschlags geht. Und die Polizei, die alles direkt gesehen haben muss, hat nichts unternommen. Oft glaube ich, dass die Polizei nur angehalten ist, so viel wie möglich an Strafgeldern einzukassieren. Recht und Ordnung interssiert keinen.

  2. Es würde reichen wenn die Polizei strikt jeden anhält und zur Kasse bietet. Ich habe schon mehrmals gesehen das die Polizei da steht und nix macht. Aber kein Wunder Sie halten sich an dieses Gesetz selbst nicht!! Wie oft sieht man die Beamten nur mit Ihrer “Polizeimütze” fahren.

  3. Im Vergleich zu den Krankheitskosten die entstehen durch
    – Fleischkonsum (der Mensch ist Pflanzenesser)
    – Weißmehlprodukte, Zuckerkonsum
    – Genmanipulation, Verwendung von Pestiziden, Herbiziden, Chemischem Dünger
    – Alkohol
    – Impfungen
    uvm.!
    dürften die Kosten die durch Sturzhelme gespart werden nahezu Null sein. Noch dazu kommt, daß die paraguayischen Sturzhelme keine Funktion haben. Also immer aufpassen, daß der Helm nicht runterfällt, sonst geht er nähmlich kaputt 🙂

  4. Du hast vollkommen recht NobodY. Sieht man es in diesem Zusammenhang ist es sicher richtig. Ein halbwegs guter Helm kostet sicher mehr als Gs 80.000,- den fast alle Mopedfahrer verwenden.

  5. Ich finde die Idee gar nicht übel. Ob selbst ein Polizist kein Benzin bekommt würde mich sehr interessieren. Würde ich Motorrad fahren, hätte ich jedoch auch Angst um meine Hände, welche sich zuerst dem Asphalt entgegen strecken. Aber so ein Schaden kostet das Krankenhaus sicher weit weniger als eine Schädel/Hirn Behandlung.

    Die eine Möglichkeit wäre die Fahrschule zu erfinden. Immerhin sind, wie aus Deutschland bekannt, Motorradfahrer zu 90% nicht schuld an ihren Unfällen. Man wird zur Vorsicht geschult und auf viele Gefahren trainiert. Dazu gehört auch das Tragen der Schutzkleidung. Hier in Paraguay ist die Unfallquote weit höher. Mag es an der nicht vorhandenen Fahrausbildung liegen, an dem Sonnenscheingemüt oder an den rücksichtslosen Autofahrern? Die Schutzhelmpflicht und Warnwesten würden 2 Aspekte reduzieren: Nachts auf der Landstraße Mopeds ohne Licht platt zu fahren und das der betroffene möglicherweise hinterher noch ein Gesicht hat. Ob das nun Tankstellen kontrollieren, die noch keine Chance hatten korrupt zu werden, oder die Polizisten die bereits nur dabei stehen. So versucht mans eben wenigstens.

    Meine besten Wünsche 🙂

Kommentar hinzufügen