Organspendegesetz auf dem Prüfstand

Asunción: Nachdem das Nachbarland eine Änderung bei dem Organspendegesetz herbeigeführt hat, versuchen Vertreter das dem Gesundheitsbereich, mit Beginn der neuen parlamentarischen Periode, auch in Paraguay neue Dekrete auf den Weg zu bringen.

Vor allem wollen die Initiatoren des Vorhabens mehr Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das Thema Organspende lenken, umso mehr Spender zu bekommen. Angesichts der hohen Nachfrage von Patienten, die Spenderorgane benötigen, um ihr Leben um eine weitere Periode zu verlängern, bleibt die Organspende in Paraguay trotzdem weiterhin ein Tabuthema.

In der Woche, in der sich das Land an den Nationalfeiertag der Transplantation erinnert, und unter Berücksichtigung der Zahlen, die Statistiken über eine kleine Anzahl von Spendern im Land aufzeigen, werden Alternativen in Betracht gezogen, die eine Erhöhung dieser Zahlen ermöglichen könnten. Jedoch muss dafür erst eine Grundlage von der Regierung geschaffen werden.

Ein Organspendegesetz, das keine vorherige Genehmigung der Angehörigen erfordert, stößt auf eine breite Ablehnung in der Bevölkerung, nach den Experten in dem Sektor. Eines der Tabuthemen ist die Ignoranz der Wichtigkeit und das Fehlen eines kollektiven Gewissens. Das wiederum erfordert eine breite Debatte der Gesellschaft.

Vor etwa zwei Monaten verabschiedete die Abgeordnetenkammer in Argentinien ein Gesetz, das jeden Bürger über 18 Jahre zum obligatorischen Spender erklärt und damit die obligatorische Konsultation durch die Familie des Verstorbenen unnötig macht, um Spender zu werden, es sei denn, die Person drückt sich zu Lebzeiten ausdrücklich dafür aus, kein Organspender zu sein.

Mit der Verabschiedung der Verordnungen wurde im Nachbarland eine entfesselte Debatte für und gegen die Verpflichtung, Organspender zu werden, ausgelöst. Sie führte dazu geführt, dass mehr als eine Million Argentinier sich als Nicht-Organspender deklarierten.

Sicherlich dürfte in der neuen Legislaturperiode unter der Regierung von Mario Abdo Benitez ein ähnliches Projekt beim Thema Organspende, wie in Argentinien, irgendwann auf der Tagesordnung stehen.

Wochenblatt / Mas Encarnación / Hoy

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10 Kommentare zu “Organspendegesetz auf dem Prüfstand

  1. “es sei denn, die Person drückt sich zu Lebzeiten ausdrücklich dafür aus, kein Organspender zu sein.”

    die frage stellt sich hier nur, ob man sich dann auch an diese verfügung hält, kein organ zu spenden, was ich sehr bezweifle.

  2. Wie soll das Funktioneren? Zu Lebzeiten zu Papier gebracht, nein Danke,ich will das nicht. Oder muss man sich eine Inventar Nummer in der Achsel Tätowieren lassen wie in alten Zeiten das jeder gleich Bescheid weiß.Dann verstirbst er/sie an der anderen Ecke des Landes, keiner weiß was/keiner möchte was wissen. Ab auf den Tisch und ausgeschlachtet, das ist ja Leichenschändung. Pfui Deibel!

  3. @Wolfgang
    nein, es ist keine Leichenschändung.
    Denn einer Leiche können keine Organe mehr entnommen werden, das geht nur bei einem noch lebenden.
    Ist der Mensch erst tot, sind seine Organe wertlos.
    @RolandK
    es ist weltweit ein Problem.
    Allerdings nur für die Tansplantationsmafia.
    Auch die Organverpflanzung ist ein Milliardengeschäft. Nicht nur für die Transplantationshospitäler, sondern, wie könnte es auch anders sein, auch für die Pharmaindustrie. Müssen doch die Empfänger den Rest ihres Lebens Medkament einnehmen, die die Abstossungsreaktion des Körpers auf das fremde Organ unterdrücken.
    @alle
    natürlich werden sie den Widerspruch ignorieren, hat der “Hirntote” die richtigen Werte für eine Verpflanzung.
    Dann hat man im Zweifelsfall halt die Karte mit dem Widerspruch nicht gefunden, bzw. sie verschwinden lassen.
    Die Angehörigen bekommen dann den ausgeweideten Körper übergeben und was sollen sie dann noch machen?
    Gegen die Ärzte klagen?

  4. Erst gestern wieder gelesen: den Menschen werden Organe entnommen, obwohl sie noch gar nicht gestorben sind. Folglich bekommen sie alles mit. Happy Schlachtfest!
    Quelle: Huffington Post
    Was lernen wir daraus? Auf jeden Fall keine Organe spenden.

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