Paraguay: Die Anwesenheit der Nazis

Erst vor kurzem tauchte ein Schriftzug der Nazis in Asunción auf. Die Zeitung La Nación beleuchtet ein wenig ihre Geschichte. Die Anwesenheit von Nazi-Anhängern in Paraguay im letzten Jahrhundert war real, wie auch in einigen Ländern der Region.

Einige von ihnen, nach der Niederlage von Deutschland im Zweiten Weltkrieg (1939-1945), erhielten Zuflucht und Schutz im Land, einschließlich der sogenannte “Engel des Todes”, Josef Mengele. Die unglaubliche Geschichte, dass Adolf Hitler hier begraben wurde, in einem Hotel in Asuncion (nie bewiesene Tatsache), nährt die Funken weiterer Prämisse der starken Nazi-Präsenz im Guarani Land.

Paraguay wurde durch den Ausbau der nationalistischen und faschistischen Ideologie Hitlers auch in der Anwesenheit von Deutschen gefördert.

Wie auch in Argentinien, Brasilien und in Paraguay gibt es noch viele Hitler Anhänger, organisiert durch die politische Prominenz in Deutschland der Vergangenheit. Das heißt, das Auftreten von Nazi-Anhängern, die Organisation und das Aussehen der Symbole in Paraguay werden nicht als isolierte Themen betrachtet. Paraguays NS-Organisation wurde als die erste außerhalb der deutschen Grenze anerkannt.

Die Geschichte, aufgezeichnet um die Nazi-Präsenz im Land, ist in dem Buch “Nazismus und Faschismus in Paraguay” von Alfredo Seiferheld, herausgegeben von dem freien Autoren-Verlag “Servilibro“, niedergeschrieben. Die Arbeit nimmt uns mit auf die Ereignisse zurück, die zwischen 1936 und 1945 stattfanden. Es wird darauf hingewiesen, dass es “unter günstigen Bedingungen in Paraguay persönlichen Initiativen einiger Anhänger gibt die von Adolf Hitler inspiriert sind. Deshalb entstand hier die erste strukturierte Nazi-Gruppe außerhalb der deutschen Grenze“.

Unter Berufung auf historische Quellen wird berichtet, dass “die Gruppe der NSDAP (in Paraguay) die älteste der Welt ist und bereits von der Parteiführung im Jahre 1929 anerkannt wurde”. Auch stellt der Autor fest, dass “die Anfänge der sozialistischen nationalen Aktivitäten unter den Deutschen in Paraguay zurück auf das Jahr 1927 in der Stadt Villarrica datiert sind und kurz danach in der Kolonie Independencia damit begonnen wurde”.

Es wird in dem Buch erwähnt, dass es zwei historische Versionen über die Herkunft des deutschen Nationalsozialismus in Paraguay sind. Gaby Friedrich Kliewer (eine Nazi-Aktivistin) unterstützt die Forschung mit Gaby Weber. Sie wurde als anerkannt lokale Organisation im Jahr 1929 gegründet. Die andere Version sei, dass Michael Grow “die NSDAP nur im Jahr 1931 in Paraguay gegründet hat”.

Seiferheld (1950-1988), Sohn jüdischer deutscher Einwanderer, weist darauf hin, dass, wie in Deutschland auch in Paraguay, viele Deutsche nicht mit der NS-Doktrin, zumindest am Anfang, übereinstimmten. Und in ähnlicher Weise verwarfen andere offen die These der Rassentrennung.

Die Durchdringung der nationalistischen Doktrin in Paraguay war nicht unbekannt, natürlich von den Behörden jener Jahre durchaus registriert. Einige von ihnen sympathisierten sogar mit bestimmten Hitler Ideen. Gerade als Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg besiegt wurde, übte Paraguay nur zögerlich Druck aus.

In Paraguay waren nicht nur Anhänger von Hitler, sondern auch Nazi-Agenten. In dem Buch heißt es, dass der Besitz von falschen Identitäten stark die Arbeit der Nazi-Agenten in Südamerika erleichtert. Als die Überwachung im Jahre 1942 in Brasilien verschärft wurde, gingen die Spione nach Argentinien. Von dort kamen viele nach Paraguay und gaben vor, Geschäftsleute zu sein und veränderten die Identität. Viele von ihnen ließen sich dauerhaft im Land nieder.

Quelle: La Nación

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15 Kommentare zu “Paraguay: Die Anwesenheit der Nazis

  1. Die Nazis resp. Neonazis sind noch immer in Paraguay vertreten…..
    2016 wurden in Independencia noch Einladungen mit Nazisymbolen zum Fest der Sonnenwende verteilt.
    Paraguay sollte sich definitiv von dem braunen Pack befreien.

    1. Nazis gibt es überall auf der Welt, nicht nur in Praguay.Man muss nur genau hinsehen!
      2006 habe ich mal ein Gespräch mit einen Farbigen ehemaligen US-Soldaten gehabt, er lebt in Deutschland.
      Ob er Angst habe vor Nazis in Deutschland, hier(D) gibt es wenigsten. Geh mal in die Nachbarländer und sieh dich um,deshalb lebe ich in Deutschland.
      Nazisymbole gibt es die wirklich und sind sie nur aus der Geschichte geklaut.Das Hackenkreuz soll auch Glückbringen,kommt so gar in Tibet vor.Die SS-Runen hab es schon zu einer Zeit bei den altern Germanen, da ist Hitler als Sternenstaub durch die Luft gegesegelt. Der Totenkopf der SS ist auch abgekupfert, das trugen das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17 war ein Kavallerieverband der Braunschweigischen Armee dann Preußische Armee. Unterstand direkt den Alten Fritz/Kaiser.Im 7.Jährigen Krieg waren sie schon dabei.!
      Die SS unterstand Hilter als Verfügungstruppe direkt..
      Die Sonnenwende gab es schon bei den alten Germanen, bei den Kommunisten gab es die Maiführer und es gibt sie naoch Heute. Es gab da noch einige Sachen die schlicht aus den Geschichtbüchern geklaut wurden, ein jeder nach seiner Coleur.Braun oder Rot. In Germanien gibt es nichts neues!
      Wer sich von den Braunen Pack befreihen möchte,muss sich mal politisch damit Auseinandersetzen,ganz verschwinden werden weder die Nazis noch die Kommunisten.Es gbt immer anders Denkende, in jeder Richtung.

    2. So eine Einladung würde ich sofort annehmen , dort trifft man dann wenigstens RICHTIG Denkende Menschen und nicht nur Spirituelle Vegane Öko Möchtegern Hippies !!!!

      Und nun bitte zerreißt mich ……….

    1. Mit den Befreien ist so ein Sache.Nicht jeder deutsche ist ein Nazi .Du musst schon die Bocke von den Schafen trennen.Es wird immer Menschen geben die sich nicht benehmen oder den Hals nicht voll bekommen..Das betrift alle Nationalitaten.

    2. Ich habe mich auch schon gefragt, was in Paraguay passieren würde, wenn sich der Paragueier vom “gesamten deutschen Pack” befreien würde. Ich nehme an, dass innerhalb weniger Zeit alle Errungenschaften wie beispielsweise Milch im Supermarkt zu Grunde gerichtet wären. Oder kann ein Paragueier, der Maurer, Elektriker, Maler und Automechaniker in einer Person ist – nicht so wie der Deutsche, der mindestens 4 Jahre Ausbildung hinter sich hat, was der Paragueier in 4 Wochen gelernt hat – irgend etwas reparieren, was nach spätestens zwei Monaten wieder in die Reparatur muss? Ich bin kein Deutscher, aber froh dass es Ochsi und Milch von den Mennoniten gibt. Ich gehe davon aus, dass alles was in dem Land funktioniert, was nicht viel ist, von Ausländern erschaffen wurde und unterhalten wird. Man muss sich nur den Straßenbau, Elektrizitätsversorgung etc. als Beispiel nehmen: Dilettanten. Insbesondere der Hausbau sollte auf einem Fundament gebaut werden und Feuchtigkeitssperren wären wohl Luxus. Vielleicht können Sie mir ja ein Haus oder eine Straße zeigen, welches vom paragueiischen Qualitätshandwerker des Vertrauens erbaut wurde, welches kein Schimmel und Risse hat? Ich meine, ok, NACH den ersten 14 Tagen nach der Erbauung.

    3. Pack-o, definieren Sie “Pack”. Wenn das so eine Sigmar-Gabriel-Sache ist, dann sind Sie mit dabei, auch als nicht-deutscher. Wie soll die Befreiung denn aussehen? KZ, KL, Endlösung oder Gulag? Haben Sie Nazigene? Sicher haben Sie die, ob Paraguayer oder Deutscher oder beides. Paraguay war eines der ersten Länder der Neuzeit unter Nationalsozialistischer Idee. Im siglo 17/18 war Paraguay sozialistisch, von den Jesuiten als Staatssimulation aufgebaut, lange vor Marx. 😉 Dann wurde die Ideologie “gelöscht”…., wie 1945.

      LG

  2. Antonio, ohne das ” deutsche Pack” wäre Paraguay nicht mal mehr ein Land, sondern nur noch eine Kolonie der anderen Länder. Wer macht denn hier das Leben, Paraguayer? oder die Mennoniten und die Deutsch- stämmigen Einwanderer, die Ihr Geld hierher bringen.

  3. Geistig Durchgeknallte und sonst nicht ganz Dichte (besonders in Sachen Geschichtskenntnissen) gibt es überall. Dumm mit den Deutschen ist halt deren Obrigkeitsgläubigkeit und deren Perfektionismus, wobei letzterer ja ihnen auch hervorragende technische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Erfolge beschert.
    Sollen sie halt an diesen Sch…. glauben.

    1. ausgerechnet ein Schweizer vermutet mangelnde Geschichtskenntnisse bei Deutschen. Immerhin handelt es sich beim Schweizer Nationalhelden, Wilhelm Tell, nur um ein nettes Märchen. Die Deutschen können da mit tatsächlichen Helden aufwarten. Sie lassen sich das leider nur klein reden und übernehmen genre die Siegerversionen. Das hat schon Berthold Brecht festgestellt:” Immer schreibt der Sieger die Geschichte des Besiegten. Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge. Aus der Welt geht der Schwächere und zurück bleibt die Lüge”. So ist es auch mit der Geschichtsschreibung über die 12 Jahre Drittes Reich. Wieder einmal hatte das deutsche Volk (wie im Kaiserreich) einen unsagbaren wirtschaftlichen Aufstieg hingelegt, die Hochfinanz in der Wall Street aber nicht mitverdienen lassen und musste daher gekreuzigt werden. Mitteilung an einen Beauftragten des Deutschen Widerstandes, in Emrys Hughes’ Winston Churchill- his career in war and peace”, S. 145: “Sie müssen sich darüber im Klaren sein, daß dieser Krieg nicht gegen Hitler oder den Nationalsozialismus geht, sondern gegen die Kraft des Deutschen Volkes, die man für immer zerschlagen will, gleichgültig, ob sie in den Händen eines Adolf Hitlers oder eines Jesuitenpaters liegt.” Alles klar, Herr Iseli?

      1. Ja da kann Dir zustimmen,
        Die Menschen werden verblödet! Das sagt um was es im II.Weltkrieg ging.
        Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg war der Versuch, seine Wirtschaftskraft aus dem Welthandelssystem herauszulösen und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mitverdienen konnte.”
        Winston Leonard Spencer-Churchill

  4. Interessant! Ich bin ein nichtdeutscher Paraguayer. In der High School in Asuncion in den 60er Jahren war Alfredo Seiferhelds Schwester meine Klassenkameradin. Ich kannte ihn dann. Es gibt eine Straße in Asunción, die jetzt nach Alfredo benannt ist, um seine ausgezeichneten Beiträge zur Geschichte und Literatur Paraguays zu würdigen,

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