Paraguay soll rund 20 Millionen US-Dollar an Mautgebühren für die Wasserstraße zahlen

Asunción: Das argentinische Verkehrsministerium hat letzte Woche die Erhebung von Mautgebühren auf der Wasserstraße für die Durchfahrt auf dem Rio Paraguay in seinem Hoheitsgebiet eingeführt. Dies geht aus der Entschließung 625/2022 hervor. Im Amtsblatt des Nachbarlandes (www.boletinoficial.gob.ar) wurde dies veröffentlicht.

Zum ersten Mal wird für den nördlichen Abschnitt der Bundeswasserstraße (VTN) eine Maut in Höhe von 1,47 US-Dollar pro registrierter Nettotonne erhoben. Der Tarif wird von der Allgemeinen Hafenverwaltung Argentiniens (AGP) in ihrer Eigenschaft als Konzessionsgesellschaft angewendet.

Die Resolution wurde vom Verkehrsminister Alexis Guerrera in Begleitung des Staatssekretärs für Verkehr, Diego Giuliano, des Sekretärs für Verkehrsplanung, Gastón Jaques, der Untersekretärin für Planung und Koordination des Verkehrsministeriums, Micaela Morán, des Nationalen Direktors für die Kontrolle der Häfen und Wasserstraßen, Nuri Sánchez Edorna, und des Interventen der Allgemeinen Verwaltung der Häfen, José Beni, verfasst.

Die Maßnahme betrifft den unter argentinischer Gerichtsbarkeit stehenden Abschnitt des Paraná-Flusses von Kilometer 584, dem Zugang zum Hafen von Santa Fe, bis Kilometer 1.238 desselben Flusses in dem als Confluencia bezeichneten Gebiet. Auf dieser Strecke verkehren Schiffe verschiedener Flaggen, regionaler und internationaler Produktionen.

Auswirkungen

Die Informationen besagen, dass etwa 20.000 Lastkähne pro Jahr den Abschnitt passieren, mit regionalen und internationalen Ladungen, vor allem landwirtschaftlichen Gütern, flüssigen Brennstoffen, Mineralien u.a. Diese kommen hauptsächlich aus Paraguay, so dass diese Maut unser Land nach Schätzungen des Exportsektors mehr als 20 Millionen US-Dollar kosten wird.

Einer der widersprüchlichen und verwirrenden Punkte in der oben erwähnten Entschließung des argentinischen Verkehrsministeriums ist, dass sie “die AGP anweist, zur Bürgerbeteiligung aufzurufen, damit alle Personen und Nutzer ihre Meinungen und Konsultationen zu den Mautgebühren auf der Fernwasserstraße äußern können”.

Allerdings werden die Orte der Teilnahme nicht angegeben, und es scheint, dass die Ergebnisse nicht verbindlich wären. Sie sei ungerechtfertigt und diskriminierend, so die paraguayische Kammer der Verarbeiter und Exporteure von Ölsaaten und Getreide (Cappro).

Sandra Noguera, Geschäftsführerin dieser Gewerkschaft, erklärte, Cappro sei besorgt über die von der argentinischen Regierung geplante einseitige Entscheidung, eine Maut auf dem Abschnitt Puerto Santa Fe – Confluencia zu erheben.

Sie warnte, dass dies eine Verletzung des Wasserstraßenvertrags sei und dass es keine Rechtfertigung dafür gebe, da es ohne jede Gegenleistung erhoben würde.

“Die Maut, die Argentinien erheben will, hat einen diskriminierenden Charakter, da sie zwei Tarife vorsieht, einen in Dollar für den internationalen Verkehr und einen in Pesos für den inländischen oder Kabotageverkehr”, warnte er.

Argentinien versucht mit dieser Maßnahme krampfhaft Devisen zu bekommen um seinen internationalen Verpflichtungen nachkommen zu können. Paraguay und die Bewohner des Landes müssen nun für die Unfähigkeit der Regierungen des Nachbarlandes aufkommen.

Er fügte hinzu, dass diese neue Maut zweifelsohne erhebliche Auswirkungen haben und die Außenhandelskosten Paraguays verteuern werde, was die Wettbewerbsfähigkeit der Ein- und Ausfuhren sowie die der anderen Vertragsstaaten weiter verringere.

“Wir fordern das Außenministerium unseres Landes auf, sich mit seinen Amtskollegen zu beraten und dringend zu intervenieren, um die Anwendung dieser Maut zu verhindern”, sagte Sandra Noguera.

Das Centro de Armadores Fluviales y Marítimos (Cafym) wies seinerseits darauf hin, dass ein Verstoß gegen den Wasserstraßenvertrag drohen könnte.

Der Präsident der Gewerkschaft, Esteban Dos Santos, erklärte, dass der argentinische Plan, eine Mautgebühr zu erheben, illegal sei und den Bestimmungen des Abkommens über die Wasserstraße Paraguay-Paraná völlig zuwiderlaufe.

Das Abkommen sieht vor, dass keine der Parteien Entscheidungen treffen kann, ohne die anderen Mitgliedsländer zu konsultieren.

Gewerkschaften treffen sich in den nächsten Tagen

Die Außenhandelsberaterin der paraguayischen Kammer der Getreide- und Ölsaatenexporteure und -händler (Capeco), Sonia Tomassone, kündigte an, dass in der kommenden Woche ein Treffen des Privatsektors mit den Behörden der Exekutive stattfinden wird, um den Umfang der angekündigten Maßnahme zu analysieren und die entsprechenden Maßnahmen festzulegen.

“Die Wasserstraße ist der wichtigste Ein- und Ausgangskanal für unseren Außenhandel. Wir sollten daher prüfen, ob diese argentinische Maßnahme mit dem Wasserstraßenabkommen vereinbar ist, denn alle zusätzlichen Kosten für die Flussschifffahrt betreffen den gesamten paraguayischen Außenhandel”, so Tamassone.

Wochenblatt / Abc Color

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3 Kommentare zu “Paraguay soll rund 20 Millionen US-Dollar an Mautgebühren für die Wasserstraße zahlen

  1. Reichsmarschall Uscho van der Laien

    Das ist die alte Sondersteuer die Nuestra Señora del Buen Aire Paraguay stehts während der Kolonialzeit aufbrummte. Damals betrug die Steuer die Argentinien allen Produkten die aus Paraguay kamen meist 50% des Endverkaufswertes in Europa bzw 100% und mehr als Strafsteuer je nachdem wie die diplomatischen Beziehungen waren. Gerade wegen diesem führte Paraguay u.a. den Krieg gegen den Dreibund.
    https://ri.conicet.gov.ar/bitstream/handle/11336/9241/CONICET_Digital_Nro.13376.pdf?sequence=1&isAllowed=y
    Leider übersetzt Deepl und Google Translate oft Texte aus PDF dermaßen schlecht daß es keinen Sinn macht diesen hier auf Deutsch zu bringen.
    “El comercio se mantuvo activo pese a la creciente tensión entre Asunción y
    Buenos Aires. Si bien no se llegó a una ruptura en las relaciones, durante el año 1812 se
    produjeron frecuentes roces entre ambos gobiernos. Esta confrontación llegó a su punto
    más crítico cuando el Primer Triunvirato porteño aplicó aranceles discriminatorios contra
    el tabaco del Paraguay. Los mismos se establecieron en el reglamento del 1° de septiembre
    de 1812 sobre el comercio de los productos liberados del Estanco. Se establecía que el
    tabaco rama que se remitía de una jurisdicción a otra estaría sujeto en el momento de su
    introducción a un gravamen específico de un peso cuatro reales por arroba, mientras que
    el derecho por la arroba de cigarros sería de dos pesos cuatro reales. Para los tabacos y
    cigarros que provenían del extranjero o “Provincias separadas de la jurisdicción de este
    Superior gobierno” los gravámenes se duplicaban. La disposición perjudicaba
    directamente al Paraguay, el principal exportador de tabaco en el área rioplatense. El
    derecho específico de tres pesos representaba el 50% del valor del producto En contraste,
    la libertad de comercio y la diferencia arancelaria favorecía la difusión del cultivo en
    Corrientes.
    Buenos Aires adoptó la medida como represalia por lo que consideraba una falta
    de colaboración del Paraguay en la lucha contra los realistas y también como un
    instrumento de presión para lograr el retorno de la provincia rebelde. En la práctica, tuvo
    un efecto contrario ya que sólo tendía a agravar las diferencias y perjudicaba al sector
    mercantil paraguayo, el grupo que mayor interés tenía en mantener vínculos armoniosos
    con Buenos Aires. Al mismo tiempo afianzaba la influencia política de Gaspar Rodríguez
    de Francia, partidario de la separación definitiva. El gobierno porteño acentuó la
    segregación de hecho del Paraguay en una resolución (30 de septiembre) en la que
    declaraba a Corrientes como aduana de frontera.
    Poco tiempo después (8 de octubre), como es sabido, se produjo la caída del Primer
    Triunvirato y, con ello, una disminución de las tensiones entre Buenos aires y Asunción.
    No llegó a aplicarse la resolución sobre la aduana correntina pero el impuesto sobre el
    tabaco se mantuvo pese a las protestas paraguayas.”.
    Also der Zoll lag damals 1814 bei 50% des Endverkaufswertes in Europa. Argentinien brummte Paraguay einen Wegezoll von 50% auf.
    Paraguay marschierte auch ab und zu in Corrientes ein wenn sie der Zölle aus Argentinien überdrüssig wurden. Das Tauziehen um diesen Wasserwegezoll fand dann Ende des Dreibundkrieges seine Endlösung mit der fast totalen Zerschlagung Paraguays.
    Also 3 Pesos Steuer pro Einheit stellte damals 50% des Endverkaufswertes dar. 1813 dann fehlte den Argentiniern wieder Geld und die erhoben dann obendrauf noch eine “Kriegssteuer” auf die paraguayischen Produkte von 1 Peso für die Einheit (Arroba) Yerba und 2 Pesos pro Einheit Tabak aus Paraguay. Das sind dann obendrauf zu den 50% nochmal 17% “Kriegssteuer” als Sondersteuer für das Yerba aus Paraguay und 34% Zusatzsteuer für die argentinische Kriegskasse auf das paraguayische Tabak.
    Sie sehen schon wo das hingeht. Das ist so wie wenn die Deutschen den Österreichern nur 200% Steuern aufbrummen für allen Warenverkehr der nach und von Österreich oder der Schweiz kommt und geht.
    Damit war der argentinische Tabak um etwa 83% billiger als der paraguayische und der argentinische Yerba um 67% billiger als der paraguayische. Der Produktionsstandort Paraguay wurde zerstört. Da sind nicht mal eventuelle andere argentinische Sondersteuern hineingerechnet.
    “La segregación dejaba además abierta la posibilidad de que los productos
    paraguayos se vieran sujetos a nuevas cargas impositivas. El 9 de diciembre de 1813 el
    gobierno porteño, necesitado de recursos para sostener la lucha, estableció una
    contribución Extraordinaria de Guerra. Se trataba de un derecho adicional que debía
    abonarse junto con la alcabala en las plazas consumidoras. El mismo afectaba a varios
    productos provenientes del Paraguay. Este impuesto adicional sería de un peso por arroba
    para la yerba; de seis pesos por barril para los aguardientes nacionales y extranjeros y de
    dos pesos por arroba para el tabaco del Paraguay.”
    Pro Schiff wurde zudem einen Sonderzoll von 6 Pesos pro Tonne erhoben – schön zusätzlich zu all den anderen argentinischen “Sondersteuern”.
    Vorher machte Paraguay schon mal deswegen eine Invasion nach Corrientes, besetzte die Stadt bzw brannte sie nieder.
    Verstehen sie jetzt warum die Paraguayer die Argentinier hassen? Sie nennen sie “curepas”, gerade wegen diesen Ärgernissen die jahrhundertelang praktiziert wurden. Damit wird heute das paraguayische Fleisch exponentiell teurer und alles was importiert und exportiert wird nach und von Paraguay. Argentinien war immer das “Russland” für Paraguay wo Paraguay die Rolle der “Ukraine” inne hatte. Eine stehts vertrakte Situation mit ständigen Reibereien. Damit wird die Ruta Bioceanica umso wichtiger und vor allem ein angeschlossenes gigantisches transkontinentales Eisenbahnnetzwerk von der Küste des Pazifik bis zur Küste des Atlantik. Damit kann man teilweise die Extravaganzen der Argentinier umgehen.
    “Tras la ruptura se sucedieron los actos de hostilidad. En el puerto de Corrientes se
    detuvieron a todos los barcos que venían del Paraguay o se dirigían a ese distrito. Esto
    provocó incursiones de represalia sobre Corrientes y diversos parajes en la costa del
    Paraná. Entre mediados de diciembre de 1810 y fines de marzo de 1811 se produjo la
    fracasada expedición de Belgrano. Finalmente entre abril y principios de junio una fuerza
    paraguaya ocupó la ciudad de Corrientes. Naturalmente en este lapso la relación mercantil
    entre los distritos vecinos cesó casi por completo.”
    Sollte Argentinien wieder in sein altes Verhalten zurückfallen, so kann man nicht mehr den Frieden im südamerikanischen Kontinent garantieren und dieses ist nicht länger die “sicherste Zone auf der Erde”.

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  2. Das ganze bietet die Chance die Transport Wege zu überdenken und zukünftig viele Transporte mit dem LKW direkt nach Brasilien zu einem See Hafen am Atlantik zu bringen und damit die Transportzeit um etwa einen Monat zu verkürzen.

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