Paraguay vor einem Wandel?

Asunción: Zwei Gesetzgeber mussten binnen einem Monat ihren Platz räumen. Das zeigt, wie die Bevölkerung über interne Wahllisten denkt und was wahrscheinlich bald zur Debatte steht.

Ex-Senator Óscar Gonzalez Daher wurde nicht wegen seiner Beliebtheit im Volk auf Listenplatz 3 der Colorado-Partei gewählt. Sein Geld war beliebt – in der Parteikasse, nichts weiter. Um solche nicht wählbaren Repräsentanten in Zukunft im Parlament zu vermeiden, bedarf es einer tiefen Reform, sie mit einem Gesetzentwurf zur Abschaffung der internen Wahllisten beginnen sollte. Derzeit ist ein guter Moment, da selbst den Gesetzgebern nichts anderes übrig bleibt, als dafür zustimmen. Zu groß ist die Angst, vor dem was kommt, falls nicht.

Sollte die Opposition nicht selbst am Listensystem festhalten wollen, ist anzunehmen, dass rund um die Abgeordnete Kattya González bald ein Entwurf diesbezüglich eingebracht wird. Dies jedoch würde auch das Ende der Parteifinanzierung durch den Wahlkampf bedeuten, da damit populäre Menschen und nicht nur der Geldadel gewählt wird. Doch ist Paraguay schon bereit für diesen nächsten Schritt in Richtung Selbstbestimmung und Demokratie?

Wochenblatt / Abc Color

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2 Kommentare zu “Paraguay vor einem Wandel?

  1. Soll das ein Witz sein? Wenn logischerweise diejenigen, deren Eltern kein Geld haben von 7 bis 11 Uhr eine öffentliche Schule besuchen kaum für einen Pfosten im Parlament taugen, können die Kinder der Mafia wenigstens eine etwas bessere Privatschule besuchen. In Europa würden diese zwar auch nur bei der Stadtreinigung etwas taugen, aber immerhin verstehen es diese die Schuld an sämtlichen Versagen dem Borkenkäfer, Ozonloch oder Klimawandel zuzuschanzen und auf ihren Sitzrollen zu kleben.
    Sicherlich gibt es einige, bei denen nicht nur das Geld zählt, das waren sicher diese die den Kongress mit ihrem Müll verwechselt und angezündet haben.

  2. Man kann sich zwar in den Medien und im Internet informieren, wer in den Listenplaetzen vertreten ist, aber das ist wohl fuer einige zu viel verlangt bzw. verkauft man einfach seine Stimme an den Meistbietenden.

    Ob das jetzt viel bringt, weiss ich nicht. Man kann in der Wahlkabine ja wohl schlecht sich hinsetzen und erstmal die Liste studieren. Als aufgeklaerter Buerger ist sowas vorher zu machen.
    Aber wenn schon in der BRD 87 % “Weiter so” waehlen ohne sich wirklich zu informieren, dann ist das in Paraguay erst recht utopisch.

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