J. Augusto Saldívar: Angesichts der Verbrechenswelle im Land organisieren sich die Bewohner in Nachbarschaftskommissionen, um die Untätigkeit der Polizei auszugleichen. Andere entscheiden sich dafür, die Gerechtigkeit in einigen Gebieten selbst in die Hand zu nehmen.
Angesichts der mangelnden Maßnahmen der Nationalpolizei üben die Einwohner weiterhin eigenhändig Gerechtigkeit aus und versuchen gleichzeitig, sich für mehr Sicherheit zu organisieren, wie dies bei den Einwohnern der Städte J. Augusto Saldívar und Capiatá der Fall ist.
Diosnel Pacheco, Präsident der Sicherheitskommission der Städte Capiatá und J. Augusto Saldívar, berichtete, dass die Organisation bisher 25 Teams habe.
Er sagte weiter, dass das System sowohl für die Behörden als auch für die Menschen gute Ergebnisse liefert, da sie über WhatsApp einen direkten Kanal haben, über den sie in Kontakt mit der Polizei stehen.
„Das größte Manko, das wir in unserem Zuständigkeitsbereich haben, ist die Mobilität. Streifenwagen werden nur ab und zu eingesetzt, weil sie bereits veraltet sind“, berichtete er.
Pacheco wies darauf hin, dass sie dank der Organisation die örtliche Polizeistation unterstützen, insbesondere wenn die Fahrzeuge repariert werden müssen, da es notwendig sei, dass sie die präventiven Streifenfahrten durchführen. „Eine weitere Sache, die wir erreicht haben, ist die Installation von Kameras in verschiedenen Straßen“, sagte er.
In diesem Zusammenhang berichteten Julio César Gómez und seine Frau, Guillermina López de Gómez, dass die kriminellen Handlungen nach dem Anbringen von Überwachungskameras abgenommen haben.
Kommissar Gustavo Gómez von der 33. Polizeiwache in Yvyraro erklärte, dass sie zwar nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, es aber schaffen, den Mangel mit der Unterstützung der Kommissionen auszugleichen.
„Wie überall ist es auch hier so, wir kämpfen mit dem, was wir haben, wir haben zwei Streifenwagen, die oftmals technische Probleme haben, dazu drei Motorräder und 18 Polizisten pro Schicht“, erklärte er.
Gómez gestand, dass für den Fall, dass die Fahrzeuge in die Werkstatt müssen, sie die Hilfe der Nachbarschaftskommissionen erhalten, damit sie so schnell wie möglich repariert werden.
„Es ist sehr positiv, die 25 Kommissionen zu haben und per WhatsApp verbunden zu sein, da es unsere Arbeit erleichtert. Wir werden zum Zeitpunkt von Straftaten oder der Anwesenheit eines Verdächtigen benachrichtigt und mit diesen Daten können wir schnell reagieren“, erklärte er.
Gerechtigkeit durch eigene Hand
Anfang September holten einige Bewohner von J. Augusto Saldívar, die der Unsicherheit überdrüssig waren, mutmaßliche Drogensüchtige aus einem Haus, nahmen sie fest und beschlagnahmten mutmaßlich gestohlene Gegenstände und Motorradteile (Beitragsbild).
Auf den damaligen Bildern kann man beobachten, dass Männer, Frauen und sogar Jugendliche sowie Kinder an der Aktion “auf der Suche nach Gerechtigkeit” teilgenommen haben. Einer der mutmaßlichen Drogensüchtigen wurde mit Handschellen gefesselt.
Wochenblatt / Ultima Hora
