Produktion und Export von Honig soll verdreifacht werden

Asunción: Gerardo Garcete, Mitglied der Paraguayischen Imkerunion (UPA), gab einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Bienenzucht in Paraguay, ihre Herausforderungen und Wachstumschancen auf nationaler und internationaler Ebene.

Garcete betonte, dass Paraguay zwar noch “etwas unbekannt mit seinen Produktionstechniken“ sei, in den letzten Jahren aber dennoch erhebliche Fortschritte erzielt worden seien. „Im Vergleich zu Brasilien, einem Land, das in diesem Bereich als Maßstab dient, wurden bereits erhebliche technische Fortschritte erzielt“, sagte er.

Garcete erklärte jedoch, dass die Bewirtschaftung der afrikanisierten Honigbiene weiterhin eine Herausforderung darstelle: „Die Bewirtschaftung ist etwas komplizierter, nicht weil die Biene komplex ist, sondern weil das Wissen über diese Art erst seit ihrer Einführung auf dem Kontinent vor etwas mehr als 50 Jahren bekannt ist.“

Diese in Lateinamerika eingeführte Bienenart verzögerte die Entwicklung der Bienenzucht in der Region: „Die afrikanisierte Biene hat sich zwar weiterentwickelt, die Produktion hat sich jedoch etwas verzögert. Dennoch entwickelt sich Brasilien erst jetzt zu einem großen Exporteur, was zeigt, dass es für Länder wie Paraguay einen möglichen Weg gibt“, fügte er an.

Was den Export betrifft, hat Paraguay seine internationale Präsenz noch nicht gefestigt, unter anderem, weil die Produktion den Inlandsmarkt kaum beliefert. Laut Garcete haben sie dies nicht rechtzeitig getan, weil sie nicht wirklich die Notwendigkeit sahen, das gesamte Protokoll auszufüllen, um die Dokumentation und das Exportprotokoll fertigzustellen. Er betonte jedoch, dass die Arbeiten derzeit im Gange seien und schätzte, dass dieser Prozess voraussichtlich drei Jahre dauern werde, um offiziell als Exportland zugelassen zu werden.

In diesem Zusammenhang hat Paraguay bereits Honigproben nach Deutschland und in die USA geschickt, wo großes Interesse an paraguayischem Honig besteht, insbesondere aufgrund der im Chaco erzielten Qualität. „Im Chaco werden auf den Feldern praktisch keine Agrochemikalien eingesetzt, was bedeutet, dass die Analyseergebnisse des Honigs ausgezeichnet sind, ebenso wie seine Qualität“, betonte Garcete.

In Bezug auf das Wachstumspotenzial erwähnte er das große Interesse neuer Imker, die jedoch mit Einschränkungen wie Landmangel konfrontiert sind: „Es gibt viele Interessenten, aber manchmal haben sie kein eigenes Land“, sagte Garcete. Er hob außerdem ein wachsendes Modell hervor: „Bienenstöcke speziell in Gebieten, in denen Monokulturen angebaut werden, was eine Synergie zwischen Bestäubung und landwirtschaftlicher Produktion ermöglicht“.

Garcete gab an, dass die UPA etwa 2.000 bis 2.200 Bienenstöcke in verschiedenen Mitgliedsstufen habe und die Imker zwischen 30 und 50 Bienenstöcke besäßen. „Allein der Geist und die Liebe zu den Bienen motiviere viele dieser Kleinproduzenten. Das Vizeministerium für Viehzucht schätzt, dass es landesweit etwa 15.000 Imker gebe, die meist in kleinbäuerlichen Familienbetrieben arbeiteten und zwischen fünf und zehn Bienenstöcke pro Imker besäßen“, betonte er.

In diesem Sektor herrscht die Familienlandwirtschaft zur Sicherung der Ernährung vor und man könne laut Garcete erheblich expandieren, wenn die technische Ausbildung verbessert und skalierbarere Produktionsmodelle geschaffen würden.

Beim Inlandsverbrauch beobachtete Garcete einen deutlichen Anstieg: „Der Konsum nimmt zu, was auf den heutigen Informationszugang zurückzuführen ist. Dies liege an einem Trend zu Naturprodukten. Die Menschen greifen heute darauf mehr zurück und viele ersetzen Honig durch handelsüblichen Zucker“, berichtete er.

Abschließend betonte er den strategischen Wert des paraguayischen Honigs aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften und seines Potenzials in Nischen wie Bioprodukten. „Aufgrund der Beliebtheit und der unzähligen Eigenschaften des Produkts bietet paraguayischer Honig klare Chancen, sich sowohl auf dem lokalen als auch auf dem globalen Markt zu positionieren“, betonte er abschließend.

Wochenblatt / Megacadena / Beitragsbild Archiv

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1 Kommentare zu “Produktion und Export von Honig soll verdreifacht werden

  1. Paraguay will sich international und damit preislich mit China Honig messen ? Wer sich ein bisschen mit Honig befasst wird sich auf seinen eigenen lokalen Markt beschraenken.

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