Reaktivierte Dampflokomotive soll keine 156 Jahre alt sein

Ypacaraí: Das Ministerium für öffentlichen Bauten wagte mit ihrem Tweet ein folgenreiches Wortspiel. Wohlwissend, dass die reaktivierte Dampflokomotive keine 156 Jahre alt ist, verwies sie auf diese Anzahl in Bezug auf die Geschichte.

Viele Menschen waren froh als sie das Video einer funktionierenden Dampflokomotive sahen und freuten sich eventuell bald touristische Rundreisen in einem Zeitzeugen aus der Epoche von Carlos Antonio López zu unternehmen. Doch die Realität ist eine andere. Die Lokomotive N° 60 war die letzte die der Eisenbahngesellschaft übergeben wurde und zwar in den 60 Jahren des letzten Jahrhunderts. Auch wenn nicht nachvollziehbar ist, dass solche Lokomotiven 1960 noch gebaut wurden, ist sie zumindest keine 156 Jahre alt, denn dabei handelt es sich um das Alter der Eisenbahngesellschaft Paraguays. Nichtsdestotrotz gab es auch kritische Stimmen von Historikern in Bezug auf die Sicherheit. Luis Verón, ein sehr geschätzter Journalist und Geschichtsexperte, hegt Zweifel an der Sicherheit des Gefährts, ganz besonders wenn Passagiere an Bord sind.

Dem entgegnen kann man nur, dass auch Busse, die teilweise im gleichen Alter sind und noch fahren, irgendwie am Leben erhalten werden. Damit die Lokomotive wieder funktionstüchtig wurde investierte das MOPC 244 Millionen Guaranies, rund 40.000 US-Dollar. Ebenso gab man von Seiten des Staates zu verstehen, dass erst die Gleise und Gleisbetten hergerichtet werden müssten, um die geplante Strecke des Tren del Lago bis nach Areguá zu absolvieren, was weitere finanzielle Mittel notwendig macht.

Wochenblatt / Abc Color / Hoy / Última Hora

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2 Kommentare zu “Reaktivierte Dampflokomotive soll keine 156 Jahre alt sein

  1. Das Sicherheitsproblem ist der Dampfkessel. Hier ist der Stahl ausgeglueht und hat sicherlich in den letzten Jahrzehnten stark gerostet. Sofern Sollbruchstellen des Kessel oberhalb des Brennraumes bestehen und diese nicht zugeschweisst wurden kann nicht viel passieren.

  2. Saminathasarma Kanesharajakkurukkal

    Man o man, wieder einmal ganz typisch für den Paragauy der Alleskönner. Da kann man wieder einmal den Kopf auf die Tischplatte hauen. Keine Sorge, habe vorab Kopfkissen auf die Tischplatte gelegt.
    Restaurieren eine Dampflockmotive. Dies 2020. Top modern. Ich würde das machen, wenn wenigstens sonst schon eine einzige, wenigstens klitzekleine, Eisenbahn fahren würde. Ohne überhaupt zuerst die Sicherheit geprüft und die Gleise fertig eingebettet zu haben.
    Wenn alle Amigos ausbezahlt sind, wird sie wohl wieder aufs Abstellgleis gestellt. Nein, deswegen wird die hiesig nationale Eisenbahngesellschaft nicht etwa aufgelöst, obwohl der Paragauy dann wieder einmal über genau 0 Eisenbahnen verfügt. Der Amigo Direktor und Amigos der nationalen Eisenbahngesellschaft sitzen ihre Zeit noch ab, bis zu den nächsten Präsidentschaftswahlen, wo sie dann gegen die Amigos des neuen ausgetauscht werden. Soll ja jeder Amigo mal dran kommen. Ist zwar nichts Neues, kann man trotzdem sagen: “korrupt”, “korrupter”, “Paragauy”. Phänomenal.

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