Richter Corbeta: Gefängnisse mit fünf Stockwerken wären nötig

Asunción: Der Strafrichter N° 5, Alcides Corbeta erklärte gestern bei einem Gespräch, dass die Judikative das Landes nicht die Schuld für die Überbelegung und die menschenunwürdigen Umstände in Tacumbú trägt und dass wenn es nach ihm gehen würde, die Justizvollzugsanstalten fünf Stockwerke haben müssten wegen der Zunahme an Kriminalität.

„In nicht einer Hinsicht ist die paraguayische Judikative für die Zustände hinter Gittern verantwortlich zu machen. Der Grund dafür ist die Zunahme von Kriminalität, der Prozentsatz von Straftaten hat zugenommen und die Richter müssen per Gesetz die Täter ins Gefängnis einweisen, wo schon kein Platz mehr herrscht. Wenn es die Möglichkeit gibt, das Gefängnis zu vermeiden dann wird diese gern von den Magistraten wahrgenommen. So groß wie die Anzahl von Delinquenten in dem Land und die Nachfrage nach freien Unterkünften hinter Gittern ist, bräuchte jedes Gefängnis fünf Stockwerke“, urteilte Corbeta.

Natürlich ist die Kriminalität ein Produkt aus falscher Politik und fehlender Bildung. Jedoch wird in Paraguay weder in Bildung noch in moderne Gefängnisse investiert, die der tatsächlichen Nachfrage Platz bieten. Bei noch rund 35.000 offenen bzw. nicht vollstreckten Haftbefehlen wegen Verbrechen kommt noch viel Arbeit auf das Ministerium für Arbeit und Justiz sowie die Anwälte und Richter zu.

„Da Tacumbú restlos überfüllt ist werden nun Prozessierte ins Landesinnere verbannt, was allerdings keine Lösung für immer ist“, so Corbeta.

(Wochenblatt / Abc)

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3 Kommentare zu “Richter Corbeta: Gefängnisse mit fünf Stockwerken wären nötig

  1. 5 Etagen, Pool, Bar und 5 Sterne?

    Im Ernst: Natürlich müssen die Richter die Kriminellen trotz Platzmangel bestrafen. Tsss. Diese könnten an einem neuen Gefängnis mitarbeiten. Oder die Landlosen könnten mit ihrer Arbeitsleistung Geld verdienen, um sich ein Stück Land zu kaufen.
    Sehe das Problem nicht, einerseits sehe ich viel Arbeit in Paraguay, welche getan werden könnte, aber keiner will arbeiten, andererseits gäbe es zu wenig Arbeitsplätze??? Also so ein (neues) Gefängnis sollte auch nicht alle Welt kosten. Die dicken Aussenmauern dürften das Teuerste daran sein. Es soll ja kein 5-Sterne-Hotel werden.
    Es geht mir ja nicht darum jetzt einfach zehn Gefängnisse hinzustellen, schliesslich kann die Kriminalität auch wieder abnehmen, aber bei den jetzigen Zuständen könnte es schon eines mehr vertragen.

  2. Eine Lösung währe nach den Vorbild der Vereinigten Staaten sogenannte offene Camps zu machen. Das heißt Baracken zu errichten mit einen durch Stacheldraht und Elektro Draht gesichertes Areal. Dieses darf aber nur für Kleinkrimminele gelten (was hier die Meisten sind). die Gefangenen müssen für ihre Taten dort auch gemeinnützige Arbeit leisten . Müllentsorgung in den Straßen,Straßen wieder in Ordnung bringen,Gräben ziehen für einen guten Abfluss des Regenwassers usw,usw.Kostet wenig und ist erzieherisch sehr wertvoll.

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