Rio Tinto Alcan: 53% des Aluminiums wird in Paraguay weiterverarbeitet

Asunción: Die Verhandlungen zwischen der Regierung und dem internationalen Aluminiumriesen Rio Tinto gingen nach dem Machtwechsel zügig voran. Federico Franco sieht im Interesse der kanadischen Firma die Chance Arbeitsplätze zu schaffen und Industrie anzusiedeln, die Steuern zahlen.

Für den Staat ist ebenso die Menge an Aluminium wichtig, die im Inland weiterverarbeitet wird, da auf diese Produkte die Mehrwertsteuer erhoben wird.

Gestern wurde mittels eines Dekrets eine Gruppe des Ministerium für Handel und Industrie für die zweite Phase der Verhandlungen befähigt. Diese Gruppe ist zusammengesetzt aus Funktionären diverser Ministerien, der Regierung und der Zentralbank.

Die benötigte Energie von RTA wird zwischen 1.000 und 1.600 Megawatt betragen und soll vom Wasserkraftwerk Itaipú kommen. Bis dato wurde der Stromfarif dafür noch nicht bestimmt. Dies wird sich jedoch innerhalb der nächsten 240 Tage ändern.

Mit der Installation der Aluminiumfabrik nahe einem der zwei großen Flüsse in Paraguay wollen weitere Firmen ansiedeln, die das produzierte Aluminium weiterverarbeiten. Etwa 20 Firmen haben für einen solchen Schritt schon zugesagt.

Die Einrichtung einer Aluminiumfabrik in Paraguay hat wie eine Medaille zwei Seiten. Während Lugos Regierung eher dagegen war und kaum Zugeständnisse machte damit eine Installation möglich wird sieht Federico Franco, wie auch schon früher angekündigt die Sache aus einer anderen Sichtweise. Trotz der Umweltbelastung/Verschmutzung braucht das Land auch Industrie, Arbeitsplätze und Steuereinahmen, was durch solche Investitionen von 3 bis 4 Milliarden US-Dollar zum Greifen nah ist und unterstützt werden sollte.

(Wochenblatt / La Nación)

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6 Kommentare zu “Rio Tinto Alcan: 53% des Aluminiums wird in Paraguay weiterverarbeitet

  1. Ich hoffe das geschieht nicht unbedingt dort, wo Flussfische gefangen werden. Die Belastung mit Aluminium, sollte es denn ins Wasser gelangen ist auf lange Zeit nicht sonderlich Gesund. Das sollte allerdings bei einer Bevölkerung deren Großanteil mit Aluminiumgeschirr kocht keinen wesentlichen Unterschied mehr machen, ob man nun einen leicht belasteten Fisch ist, oder ihn nur im Alutopf kocht 🙂

    Was gibt es sonst noch für Umweltschäden die so eine Fabrik anrichten kann?

  2. Hallo Deserver,

    auch, wenn ein Aluminiumwerk Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für ein Land bringen, dürfen die Gefahren nicht unter den Tisch gekehrt werden! Mit neuer aktueller Technik lassen dich die Gefahren einschränken, was aber vorraussetzt, dass der Investor dazu motiviert wird. Wenn es niemand fordert, wird es ein Investor nicht von selbst machen, da dadurch sein Gewinn geschmälert wird.

    http://plattformbelomonte.blogspot.com/2010/10/umweltkatastrophe-durch-aluminiumwerk.html

    http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1659298/Nach-Chemieunfall-in-Aluminiumwerk-Chef-verhaftet.html

  3. “Aluminium ist das dritthäufigste Element und häufigste Metall in der Erdkruste.” Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium

    Bin also immer noch der Meinung, dass das was Paraguays Wirtschaft ankurbeln würde, eigenständige Weitereintwicklungen wären…

  4. warum wohl zählte Kanada zu einer der ersten Länder, die die neue Regierung anerkannt haben? Vielleicht, weil sie sich Vorteile, wie den Bau eines Aluminiumwerkes, von Herrn Franco erhoffen durften?
    Immerhin steht sogar im Artikel, daß es unterschiedliche Meinungen zwischen Lugo und Franco zu dieser Frage gab. Nun wird die Frage halt im Sinne der Kanadier entschieden.

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