Asunción/Bogota: Wie der paraguayische Kanzler José Félix Fernández Estigarribia gestern Abend ankündigte, wird am kommenden Sonntag der Botschafter Kolumbiens, Jorge Barrantes, zurück nach Paraguay kommen, nachdem er wie auch die Kollegen der anderen Unasur Länder nach dem Amtsenthebungsverfahren von Lugo abgezogen bzw. zur Befragung gerufen wurden. Ebenfalls wurde inoffiziell bestätigt, dass der chilenische Botschafter, Cristian Maquieira, für Anfang nächste Woche zurückerwartet wird.
Der Minister für auswärtige Angelegenheiten sagte zudem, „dass keine Gründe existieren würden welche der Rückkehr der Botschafter alle Unasur und Mercosur Länder im Wege stehen. Außerdem wurden die Botschafter nur zur Befragung gerufen und nicht abgezogen“.
Die diplomatische Strategie geht dahin, den Druck der bolivarischen Staaten wie Venezuela, Brasilien, Argentinien, Bolivien und Ecuador einzudämmen um auch andere Meinungen zuzulassen. Ebenso sucht Paraguay eine strategische Allianz, um mit den Pazifikstaaten Kolumbien, Chile und Peru wirtschaftliche Fortschritte zu erzielen.
Die Handelsbeschränkungen von argentinischer Seite gegenüber Paraguay werden bei der Welthandelsorganisation angezeigt. Auch wenn von einem Schiff nur zwei Container untersucht werden hält der Zoll trotzdem die ganze Barkasse auf da meist der Container Teil einer größeren Lieferung ist. Ebenso kann das Abladen von dutzenden Containern um an einen bestimmten zu kommen zu langen Wartezeiten führen, was Paraguay als zuverlässigen Lieferanten Vertrauen kosten könnte.
Auf lange Sicht soll zumindest ein zweiter Ausweg zum Meer (Pazifik) nicht nur theoretisch sondern auch praktisch vorhanden sein.
(Wochenblatt / Abc / Última Hora)
Gustav
Ich denke, die paraguayische Diplomatie ist auf dem richtigen Weg. Ein Gegenpol zu den bolivarischen Staaten in Mercosur und Unasur könnten zu wirklich demokratischen Verhältnissen in den beiden Organisationen führen.
Gustav
Frage an den Autor, Herrn Päßler zum letzten Satz des Artikels:
Wo könnte ein solcher Zugang liegen?
Jan Päßler
http://wochenblatt.cc/nachrichten/paraguays-hafen-in-chile-uruguay-argentinien-und-brasilien/12879/
Gustav
Gut und schön, aber auch die Wege dorthin führen durch “Feindesland”!
zaungast
ja, leider ja keine direkte Grenze zu Chile, also weitere Behinderungen.
Deutscher Politiker
und deshalb bemüht man sich um ein gutes Verhältnis zu den Nachbarländern, erst recht, wenn man auf sie angewiesen ist.
Gustav
Gutes Verhältnis, JA!
A…krichen, NEIN!
Es gibt Verträge und Verträge müssen eingehalten werden, auch wenn die Zwischenstaatlichen Beziehungen in eine Krise geraten sind.
erich
So sehe ich das auch Gustav, die Transitstrecken sind Bestandteil von Verträgen in gegenseitigen Abkommen und müssen eingehalten werden.