Ruta Bioceánica: Fluch oder Segen für den Chaco?

Filadelfia: “Ein neuer Panamakanal”: So beschreibt Egon Neufeld die Ruta Bioceánica, ein riesiges transnationales Infrastrukturprojekt, das die Pazifikküste Chiles mit der Atlantikküste Brasiliens verbinden soll.

Dr. Neufeld, ein Großgrundbesitzer aus Paraguay, sagt, dass die Straße, die sich über 2.200 km durch Argentinien, Brasilien, Chile und Paraguay erstrecken wird, Viehzüchtern wie ihm den Transport von Rindern und Soja zu den Hafenstädten sowohl am Atlantik als auch am Pazifik erleichtern wird, von wo aus sie problemlos auf die Märkte in Übersee verschifft werden können.

Alle Regierungen der Länder, durch die die Strecke führen wird, haben das Projekt unterstützt, wobei Mario Abdo, der Präsident des Binnenlandes Paraguay, ein besonders eifriger Befürworter ist.

“Paraguay ist der viertgrößte Exporteur von Soja in der Welt. Damit Soja den Pazifischen Ozean erreichen kann, muss es derzeit durch den Panamakanal geleitet werden. Sobald die neue Strecke fertig ist, wird sie dem gesamten Produktionssektor Einsparungen von etwa 25 % bei den Logistikkosten bringen und die Zeit, die das Produkt bis zum Erreichen der großen Märkte benötigt, um etwa 14 Tage verkürzen”, erklärte er gegenüber der BBC begeistert.

Etwa 525 km der neuen Autobahn werden durch den Gran Chaco in Paraguay führen, ein riesiges Buschland mit vielen Feuchtgebieten.

Es ist die Heimat von Jaguaren, Pumas, riesigen Ameisenbären und Tausenden von Pflanzenarten und damit einer der Orte mit der größten biologischen Vielfalt auf unserem Planeten.

Die Gegend war nicht immer freundlich zu den Menschen, die sich dort niederließen. Als die Mennoniten, eine konservative protestantische christliche Gruppe, Anfang des 20. Jahrhunderts in den Chaco kamen, nannten sie ihn “die grüne Hölle”.

Egon Neufelds Großvater ist einer der Mennoniten, die sich 1930 im Chaco niederließen, um der Verfolgung in der Ukraine zu entgehen.

Fast 100 Jahre später kämpft Dr. Neufeld immer noch mit seiner rauen Umgebung.

“Für uns ist das größte Problem, dass wir unsere Felder jäten müssen. Wenn man sich nicht um sie kümmert, kommt das Unkraut zurück und erobert alles”, erklärt er.

Seiner Gemeinschaft ist es gelungen, Teile der “grünen Hölle” zu zähmen, Fleisch- und Molkereibetriebe zu betreiben, die mehrere Millionen Dollar einbringen, und mit 4×4-LKWs zu fahren, anstatt mit Pferdekarren, wie sie einige seiner Brüder in anderen Teilen Paraguays noch benutzen.

Dr. Neufeld ist davon überzeugt, dass die neue Straße Beschäftigungsmöglichkeiten bieten wird, die Arbeitskräfte aus Paraguay und anderen Ländern in die Region locken werden.

Das beunruhigt Taguide Picanerai, einen jungen Anführer der indigenen Ayoreo, die zu den ersten Bewohnern des Chaco gehören.

Die Gemeinde von Picanerai leidet bereits unter den Auswirkungen der Abholzung, die dazu geführt hat, dass viele Bäume gefällt wurden, um Platz für Viehweiden zu schaffen.

Etwa 20 Prozent des Waldes im Gran Chaco, der einer Fläche von der Größe des Bundesstaates New York entspricht, wurden seit 1985 in Acker- oder Weideland umgewandelt, wie aus Landsat-Satellitenbildern des NASA-Erdobservatoriums hervorgeht.

“Die neue Straße wird bedeuten, dass hier noch mehr Viehzucht betrieben wird, was zu einem enormen Verlust an biologischer Vielfalt führen wird”, sagt Picanerai und fügt hinzu, dass er sich auch Sorgen über einen weiteren Gebietsverlust für die Ayoreo macht.

Er erklärt, dass in der Vergangenheit Viehzüchter auf das angestammte Land der Ayoreo vorgedrungen sind, wodurch ihr Zugang zu Wasser eingeschränkt wurde und die indigene Gemeinschaft weniger Platz zum Jagen hatte.

Das Leben der Ayoreo hat sich bereits in einer Generation bis zur Unkenntlichkeit verändert. Die Eltern von Taguide Picanerai lebten früher tief im Wald und jagten Wildschweine und Schildkröten.

Seine Gemeinschaft wurde von amerikanischen Missionaren, die in den 1960er Jahren nach Paraguay kamen, dazu überredet, ihr Jäger- und Sammlerdasein aufzugeben, sich zu verkleiden und sich mit anderen indigenen Gemeinschaften niederzulassen.

Ein Großteil ihres Landes wurde an Landwirte verkauft, und es hat sie jahrelange Rechtsstreitigkeiten gekostet, um einen Teil davon zurückzuerhalten und in ihre eigene Siedlung zu ziehen.

“Dieses Land ist für uns lebenswichtig”, betont Taguide Picanerai.

Präsident Abdo räumt ein, dass die neue Straße “zu einer größeren Bevölkerung im Chaco und zu mehr kommerziellen Aktivitäten führen wird”. Er glaubt jedoch, dass die Auswirkungen positiv sein werden, solange die Gesetze eingehalten werden.

Gegenüber der BBC erklärte er, dass es bereits strenge Vorschriften für Landbesitzer gebe, darunter eine Bestimmung, wonach die Menschen im Chaco höchstens 50 % ihres Landes abholzen dürfen und weniger, wenn die biologische Vielfalt des Gebiets gefährdet ist”.

Der Umweltschützer Miguel Lovera hält diese Maßnahmen für unzureichend.

“Der Bau neuer Straßen führt zur weiteren Abholzung und zur kleinflächigen Rodung des Waldes, was einen enormen Druck auf das empfindliche Ökosystem ausübt”, argumentiert Lovera, der eine Organisation leitet, die sich für den Schutz der indigenen Gruppen im Chaco einsetzt.

Bianca Orqueda, eine junge Sängerin und Liedermacherin aus der indigenen Gruppe der Nivaclé, kann dem neuen Weg jedoch auch etwas Positives abgewinnen.

Frau Orqueda, die am Rande der Mennonitenstadt Filadelfia eine Musikschule für einheimische Kinder leitet, pendelt zwischen ihrer Gemeinde und Paraguays Hauptstadt Asunción.

Sie begrüßt die Tatsache, dass die neue Straße die Fahrzeit in die Hauptstadt verkürzen wird.

Sie ist nicht davon überzeugt, dass ihre Gemeinde weiterhin isoliert leben kann, da die Nivaclé “vorankommen” müssen, was für einige bedeuten könnte, den Chaco und ihre Lebensweise hinter sich zu lassen.

“Ich sage den Kindern, wenn sie Ärzte, Architekten, Zahnärzte oder Musiker werden wollen, müssen sie nach der Schule in eine andere Stadt gehen.

“Hier in Filadelfia gibt es keine Universitäten, es gibt nichts, es sei denn, man will in die Landwirtschaft gehen”, sagt Frau Orqueda.

Doch für Taguide Picanerai geht es beim Schutz des Chaco um mehr als nur um die Lebensweise ihrer indigenen Gemeinschaft.

“Die reiche biologische Vielfalt des Chaco bedeutet, dass es sich um ein globales Thema handelt, das jeden angehen sollte”, sagt er und fügt hinzu, dass er entschlossen ist, sein Land vor Neuankömmlingen zu schützen, die nach der Fertigstellung der neuen Straße hierher ziehen könnten.

Wochenblatt / El Independiente

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9 Kommentare zu “Ruta Bioceánica: Fluch oder Segen für den Chaco?

  1. Hä, i dä Schwitzzzz, selbst da wächst Soja. Okay, das ist aus gesetzlichen Gründen GVO-freier Soja. Für was karrens und schipperns denn Soja um die halbe Welt, wenn Soja selbst in der kalten Schwitzzzzz wächst. Ich vermute mal, der Schwitzzzzer Mensch bekommt dann das GVO-freier Soja zum Fressi-Fressi, die Schwitzzzzer Kühe und Autos das GVO-Soja aus Paragauy. Auch so ein weltweit angelegtes Experiment, um mal zu gucken, ob GVO-Soja gesund, bekömmlich und allseits akzeptiert ist wie die gesunde, bekömmliche und allseits akzeptierte ∞-fach-GVO-Nanopartikel-Botenstöffchen-Präventivmedizin-Pimpungen. Ökologisch wenig sinnvoll. Hauptsache die Wirtschaft wächst. Uhhh, kommt der GVO-Soja aus Paragauy inklusive Frachtkosten ein paar Schwitzzzzzzerfränggli günstiger. Dann wäre das also wenigstens ökonomisch sinnvoll. Dann MUSS der Steuerzahler:*In wieder Milliarden Schwitzzzzzzerfränggli in die Sanierung der Umwelt buttern, wegen dem Klimawandel und so. Am Ende sieht dann die Bilanz für das billige GVO-Soja aus Paragauy doch nicht so rosig aus.

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  2. Diese Ruta ist einfach nur ein Teil der chinesischen Seidenstraße und gegen den Produktions Standort Suedamerika gerichtet. Mal sehen, wann diese die USA stoert, so daß sie Haarp oder Terror Anschlägen zum Opfer faellt?

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  3. Fortschritt hat immer seinen Preis. Die Eingeborenen können doch nicht auf “ewige Zeiten” darauf pochen wollen wie vor hunderten von Jahren zu leben und daß riesige Landflächen zu nichts anderem als zur Jagd genutzt wird. Die Erde ist nun mal begrenzt und steht ALLEN MENSCHEN in gerechter Verteilungsweise zur Verfügung. Das gilt sowohl für die Super-Reichen und Ober- Korrupties (siehe zur Versteigerng anstehende Estancia San Nicanor) wie auch für die Ureinwohner des Landes. Die Menschheit wächst nun mal und so müssen sich alle Menschen entsprechend einrichten und begrenzen in ihren Ansprüchen. Die einzige Alternative wäre, die Menschheit zu begrenzen.

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    1. Die Ayoeros sind das letzte unkontaktierte Volk Paraguays. Sie haben das Recht, dass man ihnen nicht noch mehr Land wegnimmt und sie zu einer Lebensart zwingt, die nichts mehr mit der ihren zu tun hat. Nur wenige von ihnen sind bereit mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen und die sind es, die seit den 70ern um Hilfe bitten, denn in den 40ern haben Mennoniten angefangen ihr Land zu besiedeln. In den 80ern wurden die Ayoeros regelrecht gejagt; sie wurden abgeschaltet, damit man sich an ihrem Land bereichern konnte. Seit 1993 versuchen sie, nach modernen Gesetzen, ihr Land nach unserem Recht abzusichern; aber kein Präsident war bisher bereit sich auch nur mit ihnen auseinanderzusetzen und unter Präsident Abdo Benitez wurde so viel Holz in ihrem Landesteil abgeholzt, wie nie zuvor.
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      Man hat sie schon dazu gezwungen, sich mit unserer “zivilisierten” Welt auseinanderzusetzen. Man schenkt ihnen aber kein Gehör. Wenn man wirklich über Besitzansprüche reden will, dann nein, ist die Erde nicht für alle da. Sie waren vor uns da; vor den Spaniern, vor den Mennoniten. Sieht man sich die verbliebenen indigenen Völker an, die sich haben “zivilisieren” lassen, ist das auch wirklich nichts, was man den Ayoeros wünschen kann. Indigene werden in Paraguay als Menschen dritter Klasse angesehen. Selbst wenn sie als die Besten einer Universität abschließen würden, wären ihre Chancen gut zu verdienen, sehr gering, aber da bleibt auch die Frage offen: Warum sollten sie Geld verdienen wollen? Sie brauchen es nicht. Sie brauchen kein Geld. Sie haben ihre Häuser. Sie wollen keine Villa und sie brauchen auch keinen Strom. Alles was sie brauchen und wollen ist das Land, was ihnen seit Jahrhunderten bereits gehört und was ihnen ungefragt genommen wird.

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      1. Hallo @Jelly, über was Sie hier berichten ist natürlich traurig und ungerecht, zumndest aus Sicht der Ayoeros-Indianer. Aber….. wie schon gesagt, die Zeit steht nirgendwo auf der Welt still und NIEMAND hat das Recht seine uralten Besitzansprüche zu erhalten unter dem Gesichtspunkt Jagdgründe behalten zu müssen. Auch das Argument, daß die Ayoeros schon immer hier waren und alle anderen erst später kamen zieht nicht, denn die Menschheit wächst und das hat nun eben Vorrang – nicht nur in Paraguay für die Ureinwohner. Selbstverständlich sollte man in gerechter Art und Weise die Ansprüche der Ureinwohner berücksichtigen, aber müssen das nun gleich riesige Landansprüche sein, damit die nur jagen können. Das halte ich doch wirklich für sehr übertrieben. Bei wachsender Menschheit müssen ALLE ETWAS ZURÜCKTRETEN und sich andere Erwerbs- und Lebensmöglichkeiten suchen – auch die Ureinwohner. Und ebenso die Superreichen, die Land ohne Ende besitzen zu Lasten einer wachsenden Menschheit. Dies zu vergleichen mit Superreichen aufgrund von Einkommen ist, wie wenn man Kartoffeln mit Äpfeln vergleichen wollte. Jedem sei sein Reichtum gegönnt, wenn ordentlich und korrekt verdient und nicht aufgrund von Korruption und Betrug bzw. Diebstahl. Aber es geht hier nicht um Reichtum ansich, sonder speziell um Reichtum an Landmassen, die nicht vermehrt werden können und im Grunde der gesamten Menschheit gehören sollten und somit gerecht verteilt werden müssen. Wer das nicht will, provoziert für die Zukunft soziale Unruhen bis hin zu Mord und Totschlag oder gar Kriegen.

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  4. Lukas 24,34 Der HERR ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen!

    @Jelly et al.
    Da ist kein unbkontaktiertes Volk im Chaco. Schon garnicht die Ayoreo die schon ab 1930 “kontaktiert” wurden um sie zum heilbringenden Evangelium von Jesus zu bringen.
    Die Ärsche trauern nur ihren expansionistischen Allüren nach denn die Ayoreo Totobiegosode waren gerade dabei die anderen Stämme zu vernichten. Deren östlichste Stammesgrenze lief mitten durch am westlichen Stadtrand von Filadelfia ungefähr. Die Lengua waren fast ausgerottet durch die Ayoreo deren Stammesgebiet in etwa da liegt wo Loma Plata heute ist. Die Lengua zählten rund 600 Personen als Stamm.
    Wenn du von Ayoreo Stamm redest der “unkontaktiert” ist so spricht man von einer handvoll Personen die “irgendwo” versteckt leben aber kein Schwein weiß genau wo. Sie könnten genausogut nicht existieren. Die Mär vom “unkontaktierten” Ayoreo wurde etwa 1970 ausgedacht wo vielleicht noch ein paar Grüppchen der Ayoreo im Busch lebten. Heute nicht mehr da es bedeutend einfacher ist im Einzugsbereich der Zivilisation zu leben als hundseligalleine im Busch wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Wie wollen denn die “unkontaktierten” Ayoreos zu Wasser kommen? Sicherlich dringen sie dann in Viehbetriebe ein und stehlen da Wasser aus den Wasserlöchern. Wenns genehm ist so ist die Zivilisation wie Wasserlöcher durchaus zu benutzen aber wenn die Europäer antanzen geht das Gezeter wegen den “unkontaktierten” Ayoreos und das ach so herrliche Waldleben das sie so vermissen wieder los.
    Die Indianer ließen Alte, Kinder und Kranke meist zum sterben zurück, bei Seuchen die es schon immer gab wie schwarze Pocken die die Mennoniten genauso wie die Indianer hatten und daran starben, banden die Indianer ihre Kinder auf einen Ameisenhaufen und ließen die da zu Tode beißen, Kinder erstickten sie mit Sand, etc. Kannibalen waren sie nicht aber die Schwachen wurden rigoros ausgemerzt.
    Großmachtsträume treibt die Ayoreo heute wohl an um der guten alten Zeit nachzuweinen als sie noch die anderen Indianerstämme drangsalierten und ewig mit Krieg überzogen.
    Ein Motorrad zu fahren, Tekopora zu kassieren (Armengeld für Indianer vom Staat) ist doch weit besser als im Busch zu verdursten und zu verhungern. Im Krieg umzukommen schaffen sie heute nicht mehr da sie haushoch untelegen sind mit ihrer archaischen Bewaffnung. Spieß und Pfeil waren aus Hardholz und hatten nicht mal Steinspitzen sondern nur angespitzte oder paßgenau abgebrochene Palosanto oder Rote Quebracho Äste. Pfeil und Spieß waren also nur spitze Pfähle – nix von Steinkultur oder gar Eisenkultur. Die Indianer des Chaco haben nie die Brozekultur erreicht sondern kamen nicht mal bis zur Steinkultur. Steine bezogen sie durch Handel von den Inkas. Feuersteine hatten sie.
    Will denn ein Indianer freiwillig in Hütten wohnen um da zu verhungern? Wohl kaum.
    Daher das ganze Thema mit den “unkontaktierten” Urjuppies vom Chaco ist nur ein linkes Hirngespinst von ein paar liberale Europäer die damit Eurogelder abgrasen und veruntreuen wollen. Ditto dann noch für die Nordamerikaner und so erklärt sich alles.
    Die Brasilianer werden auf diese Urgesteine schon noch Jagd machen denn der Brasilianer handhabt alles meist mit dem Revolverlauf. Ditto der Argentinier.
    Keiner der Indianerstämme des Chaco kann irgendeine “Kultur” aufweisen. Außer die Sagen und Mythen die sie noch bruchstückweise von ihrem Urahnen kennen der noch die Geschichten von Gott und der Sintflut durch ebenda Mythen versuchte weiterzuerzählen. Verzerrt also stellen die Indianermythen die Beweise für die Bibel dar und erzählen von der Sintflut des Noah und einem Heiland der mal kommen sollte. Aber das sind alles Mythen die eigentlich Gott entstammen da sie allesamt mehr oder weniger je nach Überliefertreue die Bibel bestätigen. Sonst nix von Kultur oder Fortschritt.
    Die Indianer brauchen dringend Geld da der Chaco nicht sehr als Selbstversorger taugt. Sie haben nicht Häuser sondern Hütten denn wie sollten sie Häuser bauen da sie nicht mal aus Lehm Ziegel machten. Sie erfanden nicht mal die Lehmziegel oder gebrannte Ziegel. Nicht mal bis zur Ziegelkultur kamen diese Indianer. Sie hätten aber sehr wohl mit den Ressourcen des Chaco gebrannte Ziegel herstellen können – aber dazu reichte es in der Birne nicht. Als Selbstversorgen kann man im Chaco gebrannte Ziegel herstellen ohne Zivilisation – nicht mal das bekamen die Lehmköpfe im Chaco hin.
    Nein Strom brauchen sie nicht solange sie ja den Chaco abholzen können um Feuerchen zu machen. Die einzige Ressource die der Chaco wirklich reichlich bietet und bot ist Brennholz. Holz als Energiequelle für Feuerchen. Damit hätten sie Städte mit Ziegelhäuser bauen können. Haben sie nicht. Unterste Steinzeitschublade die Indianerkultur im Chaco.
    Ohne Zivilisation und Jesus läuft nichts. Klugheit kommt von Gott und deswegen wegen ihrer Gottesferne kamen die Indianer hier zu keinerlei Zivilisation. Zivilisation kommt immer von Gott.
    Es dürfte eher so sein daß es im Chaco eher heute mehr Wasserschweine gibt als früher wegen den vielen Wasserlöchern die die Zivilisation mit sich brachte. Sind sie zu faul um die Carpinchos zu jagen mit Spieß und Pfeil? Daran liegt’s wohl.
    Die Cherusker kamen auch mal “ungefragt” in den Teutoburger Wald. Auch siedeln die Polen heute ungefragt auf dem Land der Preußen.
    Jelly kann ja in den Busch ziehen nur müssen dann alle Kleider abgelegt werden und vor der Möse hängst du dir ein altes Stück Leder vom Wasserschwein daß du aber erst noch mit einem angespitzten Stock erlegen mußt. Die Titten blieben generell unbedeckt da die Indianer nicht bis zur Webkultur gelangten. Normalerweise flochten die Indianerfrauen sich dünne Stränge aus Kaktusfasern die sie sich zwischen die Beine banden – wie sehr Schutz die für den Intimbereich boten ist fraglich.
    Normalerweise lief man nackt herum – was das Schicksal von Jelly auch sein muß wenn das Buschleben als so wundervoll angepriesen wird und die Zivilisation so verteufelt. Hut und Mütze gab es auch nicht. Um einen Strauß seine Federn abzunehmen mußt du also ein verendetes Tier finden oder auf 60 Km/h dem Tiere hinterherlaufen um es zu greifen dieweil das Tier im Laufe nach dir mit dem Schnabel hackt und mit den Füßen ausschlägt. Melden sie mir wenn sie solch ein Wettrennen nackig mit dem Strauß sich liefern – ich wills sehen.
    Die Ayoreos waren der kriegerischste Stamm des Chaco. Die Lengua der friedlichste. Die Guarani waren der friedlichste Stamm Ostparaguays und generell die anderen auch aber etwas kriegerischer.
    Daher passen sie Ayoreos schlecht ins Sozialgefüge des Chaco da niemand einen zornigen und aufbrausenden Ayoreo als Angestellten haben will. Sie funktionieren aber gut im Indianerlager von Filadelfia. Viele Ayoreos befolgen sogar den Rat von Nick und gehen lieber in die Prostitution als sich den Steiß anzuschwitzen bei harter Arbeit.
    Erzähl doch mal Varus daß er die Cherusker, Chatten und andere Germanen in Ruhe lassen soll damit sie im Busch in ihrem Wald hausen können. Dasselbe dann nochmal bei der Bundesregierung denen man erzählen müßten daß Germanien in seinen Umfängen von 1914 nur den Germanen gehört und keine Migranten als Fremdeindringlinge da hausen düften. Mal sehen was für eine Antwort du bekommen würdest oder sogar sofort blanken Stahl in die Eingeweide.

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    1. Wie die Redaktion immer wieder deine Kommentare an mich, die seit jeher immer unter die Gürtellinie gehen, durchwinken kann, bleibt mir wirklich ein Rätsel. Oder sie lesen es selbst nicht einmal mehr. Das könnte ich ihnen nicht einmal verübeln.
      Ich preise das Leben im Busch nicht als wundervoll an. Es ist für mich einfach nicht notwendig, meine Sichtweise auf das Leben anderen aufzuzwingen und zu sagen, dass jeder so leben will, wie ich. Ich weiß, du willst es nicht hören, aber nein, Zivilisation hat nichts mit Gott zu tun und es lässt sich auch gut ohne den christlichen Gott (und) Jesus leben.
      Dass gerade du, der eben an Gott glaubt, sogar die Existenz der unter sich bleibenden Ayoeros infrage stellst, weil ein Teil sich bewusst bedeckt hält… Dazu sage ich lieber nichts. Ich empfehle dir dich damit auseinanderzusetzen, was bei indigenen Stämmen der Status “unkontaktiert” bedeutet. Und dass Teile eines Stammes wegfallen, das verändert nicht den Status eines Stammes. Du kannst darauf rumreiten, dass viele Stämme und auch unter den Ayoeros einige sich in die moderne Welt begeben haben, aber das Ergebnis ist genau das, was ich in meinem anderen Kommentar genannt hatte. Sie haben keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten und es wäre wohl für viele von ihnen besser gewesen, sie hätten unser ach so zivilisiertes und herrliches Leben nie kennengelernt.
      Und damit ist das Thema auch für mich abgeschlossen. Vor allem alles Weitere unter der Gürtellinie kannst du dir sparen. Auf künftige Kommentare von dir werde ich gar nicht mehr eingehen; selbst wenn du es mal schaffen solltest sachlich zu bleiben. Schönen Abend noch.

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