So läuft es in Paraguay wirklich

Asunción: Einen Fußgängerübergang über die Ñu Guasú Schnellstraße zu erreichen, im am dünnsten besiedelten Stadtteil ist schon fraglich, ganz besonders wenn nur das Olympische Komitee davon profitiert und natürlich der Ausschreibungsgewinner und seine Fürsprecher.

Mit seinen “16 Einwohnern” ist Ñu Guazú der am geringsten bevölkerte Stadtteil von Asunción, dennoch musste ein im Ñanduti-Design aus Metall gefertigter Fußgängerübergang vom Olympischen Komitee des Landes in den Ñu Guasú Sportpark führen, als hatte das Olympische Komitee keine eigenen Laufstrecken und anderen Sportfeldern zur Verfügung. Entweder man wollte den Herren des Komitees einen riesen Gefallen tun oder dem Ausschreibungsgewinner Engineering S.A., der seit Mario Abdo an der Macht ist, 51 Ausschreibungen im Wert von 48 Millionen US-Dollar gewonnen hat.

Die Fußgängerbrücke kostete stolze 2 Millionen US-Dollar. Weil der Direktor des Ministerium für öffentliche Bauten, Jose Kronawetter, der Presse bestätigte, dass der Bruder der First Lady des Landes, Jorge López Moreira bei den Sitzungen zur Umsetzung der Brücke anwesend war, wird er kalt gestellt. Nun scheint man zu verstehen, wieso Engineering S.A. immer die Ausschreibungen gewinnt. Anscheinend fällt dann eine Kommission für die Präsidentenfamilie ab.

Minister Arnoldo Wiens ordnete eine Intervention der Abteilung seines Ministeriums an, um besagten Herr Kronawetter kalt zu stellen. Weil dieser der Presse das Detail mit Jorge López Moreira steckte, fiel er in Ungnade und kommt nun in den Freezer. Der Skandal wird damit gedeckelt und alles ist wieder in Ordnung. Auf zur nächsten Ausschreibung.

Wochenblatt / ABC Color / Hoy

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

6 Kommentare zu “So läuft es in Paraguay wirklich

  1. Falls die Wochenblatt-Redaktion einmal auf der vor etwa zwei Jahren neu fertiggestellten Straße nach der ehemaligen Rotonda – von Roque Alonso Richtung Limpio – fährt, da hat es gleich zwei solcher Fußgänger-Überbrückungen. Zwar ohne dieses hässliche Metallgitter wie auf dem Beitragsfoto, aber vielen Treppenstufen mehr und dies gleich zweimal.
    Ich fahre zwar nicht alle zwei Minuten dort vorbei, habe aber noch nie jemanden über diese Brücken die Straße überqueren sehen. Haben wohl nicht daran gedacht, dass bei so vielen Treppenstufen der Eingeborene mindestens 100 m weiter laufen muss als wenn er schnell über die Autobahn hoppst. Die Autofahrer haben ja Bremsen im Wagen, die sind zum Gebraucht da.
    Aber das Schönste ist, dass diese zwei Fußgängerbrücken irgendwo im Schilf stehen.
    Hat zwar eine Halbtagesschule in der Nähe, benutzen tut sie trotzdem niemand, da ja eh alle Schüler auf der einen Seite wohnhaft sind und diejenigen, die auf der anderen Seite wohnhaft sind eben die dortige Halbtagesschule besuchen. Und für was gleich noch eine zweite ein paar hundert Meter weiter darf man sich schon fragen. Nur nicht was sie gekostet haben.
    Da vermute ich mal auch ein paar Millionen US-Dollar und ich rate mal, dass ein Amigo-Tio-Cuñado-Unternehmens des verantwortlichen Amigo-Tio-Cuñado-Bauherrn den Auftrag bekommen hat. Denn die Brücken wurden nicht vom Straßenbau-Konsortium gebaut, sondern nachträglich zusammengesteckt.
    Bei der Inauguration bin ich zufällig da vorbei gefahren. Bzw. ich wollte da vorbei fahren. Ca. 19 Uhr. War aber Stau und die Jefes, -innen und -* alle bereit mit einem breit Smiley bis hinter die Ohren einander auf die Schultern zu kloppen. Konnte dann vorbei schneckelchen, andere Verkehrsteilnehmer konnten dem Spektakel 5 Minuten vor- und hinterhersehen.
    Ich mein, ok, solch ein Blödsinn gibt es in der 1. Welt ja auch, damit männlichen asiatisch-afrikanisch Masseneinwanderer kein Deutschkurs bezahlt werden muss. Aber in einem 8. Welt-Land, da frage ich mich schon ob die übriges Geld haben.

  2. Moyses Comte de Saint-Gilles

    Kooperativs- und Koloniesstil: kommt es an die Oeffentlichkeit und gibt es negative Presse, wird der Imageschaden kaltgestellt. Ansonsten, Schwamm drauf.
    Loesung des Problems im Zentralen Chaco: alle freie Presse eliminieren und so kommt auch nichts mit genuegender Intensitaet an die Oeffentlichkeit.
    Kronawetter bekommt anderswo eine saftige Stelle.
    Auf ein Neues, Ladies.

    1. Schande über diesen Herrn Wiens! Deckt der nun auch die Korruption im Lande? Ein Mennonit will der sein? Ein gläubiger Christ gar, ein Vorbild für andere? So langsam glaube ich doch noch all die Schilderungen von “Moyses…” über die Zustände in den mennonitischen Kolonien. Was für eine Enttäuschung. Kann und darf man in diesem Lande überhaupt niemand mehr vertrauen? Komme mir keiner mit den berühmten “Einzelfällen” – so verteidigen auch in Deutschland die gottlosen links-grünen Meinungsterroristen und Kulturzerstörer die in Massen herbei geholten und dauerhaft alimentierten “Fachkräfte” um ihre teuflischen Pläne zur Vernichtung Deutschlands zu verschleiern.

  3. Da hat Herr Kronawetter eine “Informacion confidencial” ausgeplappert und kriegt nun die Quittung dafür. Obwohl die Baubehörde von 100 % Transparenz immer schwafelt, sieht man an diesem Fall, dass es eben nicht so ist. Da wird dann an den Ausschreibungsunterlagen so gewerkelt, dass nur einer gewinnen kann. Das geht allerdings nur, wenn nationale Fonds gebraucht werden, bei internationalen Krediten von Entwicklungsbanken bei Großprojekten geht das (leider,leider,leider) nicht.
    Deswegen sind diese “kleinen” Projekte auch unverhältnismäßig teuer.

Kommentar hinzufügen