Tabesa und das Ansehen von Paraguay in der Welt

Asunción: Nachdem Chile und Brasilien den paraguayischen Zoll baten zu unterbinden, dass Cartes-Zigaretten das Land ohne jede Kontrolle verlassen, sieht sich der Zoll zum Handeln verpflichtet.

Wie der Direktor des paraguayischen Zolls, Julio Fernández gestern bei einer Pressekonferenz miutteilte, wird von seiner Behörde zuerst einmal die beschlagnahmten Zigaretten vom Dezember des Vorjahres als Schmuggel offiziell anerkannt und demnach vernichtet.

In den Vorjahren wurden beschlagnahmte Zigaretten, wenn es dazu kam, immer den Eigentümern zurückgegeben, da der Zoll nicht argumentieren wollte, dass es Schmuggelware wäre, denn diese verlässt ja das Land. Schmuggelware, so der Zoll während der Cartes-Regierung muss ein Gut sein, was ohne Steuern zu zahlen ins Land eingeführt wird.

Im Dezember 2018 schaffte es die unterinstitutionelle Einheit zur Prävention und im Kampf gegen den Schmuggel, zusammengesetzt aus Senad und Staatsanwaltschaft 30 Boote, 19 Fahrzeuge und mehr als 5.000 Kartons Zigaretten und elektronische Produkte im Wert von 3 Millionen US-Dollar zu beschlagnahmendem die von Saltos del Guairá nach Brasilien gehen sollten.

Da Zigaretten aus Paraguay ein Begriff in der ganzen Welt sind und meist mit schlechter Qualität und vor alle dem mit Schmuggel in Verbindung gebracht werden, will man nun die Tabakfabrik Tabesa zu mehr Formalisierung zwingen. 87% aller beschlagnahmten Zigaretten stammen von Tabesa und diese könne nicht argumentieren, dass sie ihre Kunden nicht kenne, die diese nach Sao Paulo schmuggeln.

Des Weiteren produziert Tabesa 50 Mal mehr Zigaretten als in Paraguay geraucht werden, verkauft dennoch offiziell keine davon im Ausland.

Der Leiter der Anti-Schmuggel Einheit der Staatsanwaltschaft, Emilio Fúster, zeigte für seinen Teil zumindest, dass man es ernst meint, da die beschlagnahmte Ware als Schmuggel anerkannt wurde. Inwiefern Tabesa und deren Direktoren dafür verantwortlich gemacht werden müssen bleibt abzuwarten, dennoch will man Tabesa zwingen mehr Transparenz in das Geschäft zu bringen.

Wochenblatt / Abc Color

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8 Kommentare zu “Tabesa und das Ansehen von Paraguay in der Welt

  1. Cartes, wenn nicht direkter Schmuggler, dann mindest Hehler, (ist das eigentlich strafbar in Paraguay?) wird zurück schlagen. Und für alle Fälle, drängt ja Cartes mächtig darauf Senator zu werden, damit er politische Immunität genießen kann.

    1. Bevor Sie Straftatbestände zuweisen (Hehlerei) sollten Sie sich erst rechtskundig machen!
      https://de.wikipedia.org/wiki/Hehlerei
      Der Straftatbestand Schmuggel sollte durch das Gesetz definiert sein (in Rechtsstaaten üblich). Allerdings wird in Paraguay
      der Straftatbestand Schmuggel offensichtlich vom Direktor des paraguayischen Zolls und vom Leiter der Anti-Schmuggel Einheit festgelegt.
      Ausfuhr-Schmuggel liegt nur dann vor, wenn die Ausfuhr durch Gesetz steuer- oder meldepflichtig ist und diese Verpflichtungen nicht eingehalten werden oder einem generellen gesetzlichen Ausfuhrverbot unterliegt.

  2. Die hiesig Zollfahnder, Politiker, Steuerbehörde etc. will Tabesa zwingen mehr Transparenz in das Geschäft zu bringen? Das ist doch eine Aktiengesellschaft. Aber hierzulande müssen erwähnte Institutionen den Zigarettenkönig Fritz Ludwig Cartes XIV halt nette bitten, um in die Geschäftsbücher sehen zu dürfen.

  3. Das deutsche und paraguayische StGB duerften identisch sein. Nur der Teil mit dem Monopol duerfte in Paraguay fehlen da es hierzulande keinerlei Monopolverbot gibt. Wenn der paraguayische Zoll argumentiert Cartes habe Zoll gezahlt (also Ausfuhrabgaben), dann gilt das weder als Schmuggel noch als Hehlerei in Paraguay. Was die Einfuhrlaender dazu sagen, ist ne ganz andere Sache denn DA hat er wohl nicht Einfuhrzoll gezahlt aber in Paraguay sehr wohl Ausfuhrzoll – ob oberhalb des Tresens oder unterhalb ist wieder ne andere Sache. Dank der findigen und pfiffigen Buchfuehrer. Nicht ohne Grund ist ja die Buchfuehrerkaste zur groessten Industrie angewachsen.
    § 259
    Hehlerei
    (1) Wer eine Sache, die ein anderer gestohlen oder sonst durch eine gegen fremdes Vermögen gerichtete rechtswidrige Tat erlangt hat, ankauft oder sonst sich oder einem Dritten verschafft, sie absetzt oder absetzen hilft, um sich oder einen Dritten zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
    (2) Die §§ 247 und 248a gelten sinngemäß.
    (3) Der Versuch ist strafbar.

    § 373
    Gewerbsmäßiger, gewaltsamer und bandenmäßiger Schmuggel
    (1) 1Wer gewerbsmäßig Einfuhr- oder Ausfuhrabgaben hinterzieht oder gewerbsmäßig durch Zuwiderhandlungen gegen Monopolvorschriften Bannbruch begeht, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. 2In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe.
    (2) Ebenso wird bestraft, wer

    1. eine Hinterziehung von Einfuhr- oder Ausfuhrabgaben oder einen Bannbruch begeht, bei denen er oder ein anderer Beteiligter eine Schusswaffe bei sich führt,
    2. eine Hinterziehung von Einfuhr- oder Ausfuhrabgaben oder einen Bannbruch begeht, bei denen er oder ein anderer Beteiligter eine Waffe oder sonst ein Werkzeug oder Mittel bei sich führt, um den Widerstand eines anderen durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt zu verhindern oder zu überwinden, oder
    3. als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung der Hinterziehung von Einfuhr- oder Ausfuhrabgaben oder des Bannbruchs verbunden hat, eine solche Tat begeht.
    (3) Der Versuch ist strafbar.

    1. In Paraguay duerfte bei Exporten von Zigaretten keine Exportsteuer noch Exportzoll anfallen. Nur importierte Zigaretten werden Verzollt und Versteuert. Also rein technisch gesehen hat Cartes keine paraguayischen Gesetze gebrochen da er ja zollfrei exportieren kann, wenigstens bis jetzt. Er hat wenigstens das lokale StGB nicht gebrochen. Wie es im Ausland damit ausschaut ist ne ganz andere Sache. In Paraguay hat er nich Schmuggel begangen da der paraguayische Staat nicht geschaedigt wurde. Der Zoll hat also frueher immer richtig gehandelt und duerfte die Zigaretten garnich erst beschlagnahmt haben da fuer Zigaretten eben Schmuggel anliegt wenn diese ins Land reinkommen und dann den Zoll und Steueramt umgehen. Tut mir leid aber Cartes ist in diesem Fall unschuldig.

        1. Ich hatte den Artikel vorher nicht genau genug gelesen. Ich liess mich durch die Pressemeinung verleiten Cartes vorzuverurteilen da es so hingestellt wird als ob er geschmuggelt hat.
          Schmuggel besteht dann wenn jemand nicht EIN- ODER AUSFUHRZOELLE gezahlt hat. Schmuggel ist dann wenn jemand das Zollamt umgeht oder eben andere “Abgaben” wie Steuer nicht zahlt bei der Ein- oder Ausfuhr von Erzeugnissen.
          Die ANDEREN Laender stellen ihn als Schmuggler dar, weil er wohl dort keine Importzoelle zahlt, aber auf paraguayischer Seite hat er kein Gesetz gebrochen weil eben fuer ZIGARETTENEXPORTE kein Zoll noch Abgaben faellig sind – fuer ZIGARETTENIMPORTE sehr wohl; aber er importiert ja keine Zigaretten nach Paraguay sondern EXPORTIERT und da sind m.E. die Exportzoelle bei 0%. Jetzt ob die Ware illegal ins Ausland reinkommt ist eine vollkommen andere Sache.
          Die Ware wird wohl an der Grenze zu Brasilien von brasilianischen Behoerden abgefangen und dem paraguayischen Zoll uebergeben der die Ware sofort zurueckgab zu Cartes weil dieser ja auf PARAGUAYISCHER Seite kein Gesetz gebrochen hatte – was fuer ein Schlingel, der Cartes, aber er weiss den Zoll zu manipulieren und kennt die Gesetzesluecken. Zwischen brasilianischem Zoll und die Warenrueckgabe an den paraguayschen Zoll muss man den Toten Hund suchen denn da ist Bestechungsgeld sicherlich geflossen – so bekommt er die beschlagnahmte Ladung “legal” wieder und wird deren nicht verlustig. Was fuer ein Schmiriak.

          1. Kettenraucher

            Ja, glauben Sie denn Cartes überlässt irgendwelchen Dorftrotteln die 500%tige Gewinnspanne. Er nutzt eventuell Mittelsmänner aber den Gewinn anderen überlassen, niemals in 100 Jahren.

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