Tag der Freundschaft: Freunde in der Not gehen 1000 auf ein Lot

Asunción: Heute wird der Freundschaftstag in Paraguay und auf der ganzen Welt gefeiert. Jedoch zählen hier im Land eher die Verwandtschaft und Vetternwirtschaft. Freunde, wirkliche, findet man eher selten.

Vor 61 Jahren wurde in der Stadt Puerto Pinasco im paraguayischen Chaco die Idee geboren einen Freundschaftstag zu begehen. Initiator der Verbreitung war Dr. Ramón Artemio Bracho. Mit der anerkannten Resolution der Vereinten Nationen A/RES/65/275 kann der Tag der Freundschaft nun weltweit gefeiert werden.

Bracho versuchte stets mit seinem Freundschaftstag Verständnis für die anderen zu säen. „Wir benötigen einen Wechsel der Haltung der Bürger, Freundschaft und Solidarität unter den Menschen kann uns helfen uns zu verbessern“, sagte er.

Die Idee an sich mag richtig sein, jedoch zählen in erster Linie die Verwandtschaft hier im Land. Eine Freundschaft hat eher einen unteren Stellenwert, denn die Paraguayer werden immer zuerst Verwandte unterstützen, als Freunde, auch wenn sie das größte Verbrechen begangen haben. Das Sprichwort Freunde in der Not gehen 1000 auf ein Lot trifft in dem Land wohl am besten zu.

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7 Kommentare zu “Tag der Freundschaft: Freunde in der Not gehen 1000 auf ein Lot

  1. “wirkliche, findet man eher selten.” DAS stimmt hier leider tatsächlich, was mir seltsam vorkommt. In Deutschland fand ich sehr viele gute Freunde, hier jedoch sind die Echten sehr selten, meist wollen alle nur was von dir?
    Vermutlich raten mir nun die Forenten wieder, mich nach Deutschland zurück zu verpissen, gelle?

    1. Christian, ich würde sagen, keiner der ” Versteher”, rät Dir nach Hause zu gehen, weil ich sage mal, das daß fast allen so geht. Jeder der schon etwas länger hier ist, weiß, man kann keinem Vertrauen, wenn man Sie nicht sieht, egal ob Eingewanderte oder Einheimische. Aber mittlerweile findet man auch in Dach kaum noch Freunde, Das ist eine ” Ellenbogen Welt” geworden. Es zählt nur noch, ” mein Arsch ist näher als Dein Gesicht” auch wenn Du nur 20 cm entfernt bist.

    2. aber nicht doch, bin aber auch keine Forente (oder Forenente 🙂 )
      Stimmt schon was du schreibst, hier gibt es auch unter Paragauyern kaum wirkliche Freundschaft, wie wir sie aus Deutscland kennen. HIer steht die Familie im Mittelpunkt. Dies war vor hunderten von Jahren absolute Notwendigkeit, um zu Überleben. Da sich die Mentalität der Menschen aber seitdem kaum geändert hat (mal mit Ausnahme, dass man alles haben will, am liebsten ohne/oder mit wenig Gegenleistung) leben die meisten gedanklich noch im 16. Jahrhundert.

  2. Naja, man sollte da zuerst einen ganz genauen Blick in den Spiegel werfen, bevor man wieder jammert und motzt. Warum will denn keiner mein Freund sein? Vielleicht fängt es schon damit an, dass wieder mal grundsätzlich alle anderen schuld daran sind. Vielleicht hält es keiner mit mir aus weil ich verrückt bin, weil ich den Realitätssinn verloren habe, weil ich paranoid bin, weil ich ein Nazi bin, weil ich ein gieriger Bandit geworden bin, weil ich Drogen konsumiere und nur noch mehr dummes Zeug von mir gebe, weil ich nur am Jammern und Motzen bin, weil ich an Chemtrails glaube und versuche, jeden zu missionieren, weil ich überhaupt alles besser weiß, weil ich Deutscher bin. Warum nur gibt es keine Freunde hier? Am besten, ich gehe wieder nach Hause, da gibt es auch wieder mehr Freunde.

    1. endlich mal ein sehr gescheiter Kommentar. Nur in einem Punkt widerspreche ich dir. Paranoid wird man hier zwangsläufig auch oder vorallem wegen den Europäern. Viele kommen mit Viel und gehen mit Nix, weil sie von ihren Landsleuten kräftig ausgenommen wurden. Wenn es nicht mehr wäre.
      In Paraguay lebt man, sofern man möchte oder muss ganz gut unter dem Radar. Das zieht natürlich seit Jahrzehnten ein gewissen Klientel an, mit denen man in keinem Land, zu keiner Zeit bekannt sein möchte. Aber die Leute sind auch nicht so blöd, dass sie sich ihre Vergangenheit auf die Stirn schreiben.
      Die Paranoidität (heißt das so?) ist wohl evolutionär begründet. Es ist besser hinter jedem Busch einen Löwen zu vermuten wo keiner ist, als einmal keinen zu vermuten wo doch einer ist.

    2. Besser kann man es nicht sagen!
      Aber der Deutsche denkt ja bis heute, dass er die ‘Herrenrasse’ ist und alles besser weiß und alle anderen ihm unterlegen sind.
      Und dann wundert er sich, warum er so unbeliebt ist.
      Ist vielleicht auch besser, wenn es diese ‘Deutschen’ bald nicht mehr gibt.

  3. Also ich habe das Problem nicht, ich habe 2 Millionen Amigos hierzulande, weitere 2 möchten es gerne sein und für 2 Millionen habe ich zu wenig Plata, um Amigo zu sein. Wollen alle Ersterwähnten Mil von mir, in der Not werden sie mir ganz sicher ein Glas Wasser geben. Soll niemand behaupten hierzulande gäbe es keine Amistad.

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