Trau, schau, wem

Quiindy: Ein Capataz, der sogenannte Vorabeiter auf einer Estancia, sollte eigentlich ein Vertrauensmann sein. In diesem Fall verkaufte er aber 155 Rinder für die eigene Tasche.

Tomás David Zárate Ruiz (32), der als Vorarbeiter auf einem Viehzuchtbetrieb in der Gegend von Loma Pytã in Quiindy arbeitete, wurde festgenommen, nachdem er angeblich mindestens 155 Tiere seines Arbeitgebers verkaufte und dabei seine Unterschrift gefälscht hatte.

Die Anzeige wurde vom Eigentümer der Estancia und den Tieren, einem Lehrer, der in Fernando de la Mora lebt, eingereicht.

Die Untersuchung, angeführt vom stellvertretenden Kommissar Robert Caballero, Leiter des Regionalbüros im Kampf gegen den Viehdiebstahl in Paraguarí, ergab, dass es Unregelmäßigkeiten bei dem Tierverkauf gegeben hatte. Auch die Behörde Senacsa war in dem Fall mit einbezogen worden.

An Hand von Dokumenten, die von dem Institut für Tiergesundheit (Senacsa) mit der gefälschten Unterschrift des Eigentümers der Tiere herausgegeben wurden, die von dem untreuen Vorarbeiter angefertigt waren, kam man bei den Ermittlungen schnell voran. Der Eigentümer von den Rindern wusste von den Verkäufen überhaupt nichts.

Die Polizei teilte weiter mit, dass die Senacsa 18 Operationen zum Verkauf von Tieren genehmigt hatte, die der Vorarbeiter in den letzten drei Monaten mit gefälschten Unterschriften in Auftrag gab. Insgesamt handelte es sich dabei um 155 Rinder.

Die Staatsanwältin Teresita Paredes wurde von der Polizei über die Situation informiert. Gestern ordnete sie die Festnahme von Ruiz an.

Es stellte sich heraus, dass einige der Käufer der gestohlenen Tiere bereits über den Fall Bescheid wussten. Sie müssen diese entweder zurückgeben oder ihrem rechtmäßigen Besitzer den entsprechenden Kaufpreis erstatten.

Wochenblatt / ABC Color

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6 Kommentare zu “Trau, schau, wem

  1. Nur naive Menschen haben hier volles Vertrauen in ihr Personal. Es ist doch eher so, daß man sein Personal ständig kontrollieren muß. Ich kenne mittlerweile zig Fälle, in welchen der Eigentümer von seinem Personal bestohlen wurde. Hier nur vier Beispiele: Der deutsche Eigentümer war für 2 Monate nach Deutschland zurück gekehrt. Bei seiner Rückkehr waren von seinen 25 Edelziegen keine einzige mehr vorhanden. Der Capatas behauptete frech, sie wären einfach davon gelaufen und er wüßte nicht wo sie verblieben sind. In einem anderen Fall war ebenfalls ein deutscher Besitzer für 6 Wochen in Deutschland. Wie er wieder zurückkehrte, waren die gesamten Stromleitungen vom Trafo bis hin zum Wohnhaus (200 mtr) spurlos verschwunden. Auch hier wußte der Capatas von nichts. In einem anderen Fall nutzte der Capatas die 4-wöchige Abwesenheit des Eigentümers für mehrtägige Spritztouren mit dem Auto des Eigentümers. Im nächsten Fall wurden dem deutschen Eigentümer während seiner Abwesenheit lfd. die besten und dicksten Bäume aus seinem 30 ha großen Grundstück abgesägt und abtransportiert. Der Capatas wußte natürlich auch hier von nichts. Anzeigen erstens nutzlos und zweitens könnten die Anzeigen dazu führen, daß der Eigentümer wegen Falschbeschuldigung ein Anzeige bekommt, oder der Eigentümer künftig um Leib und Leben zu fürchten hätte. So ist das eben hier – das sollte jeder wissen, der davon träumt in Paraguay ein schönes, sorgenfreies Leben führen zu können, inmitten von Natur und Freiheit, fern ab von rot-grüner Merkel Umvolkungspolitik.

    1. Johan Moritz van Nassau-Siegen

      Frueher (und manchmal heute auch) wuerde ein paraguayischer Eigentuemer dem sowas passiert waere, seinen Revolver gezueckt haben und den Capataz mir nichts dir nichts ueber den Haufen geschossen haben.
      So wurden solche Faelle zu Stroessners Zeiten geregelt.
      Auch bei Viehdiebstaehlen ist es heute nicht unueblich dass der Dieb dann von ein paar matones (Meuchelmoerder) die der Eigentuemer unterhaelt, in den Wald gefuehrt wird – auf nimmer wiedersehen. In solchem Fall muss der Eigentuemer aber damit rechnen dass nach gewisser Zeit ein Verwandter des Diebes als Blutraecher auftaucht.
      Ich hatte frueher solchen Arbeiter der in Ostparaguay einen Abgestochen hatte. Der hat sich jahrelang im Chaco versteckt. Jetzt ein paar Monate zurueck ereilte ihm die Kugel des Blutraechers (er war dann aber schon weiter Richtung Asuncion bei einer Estancia im Chaco angestellt). Etwa 20 bis 25 Jahre danach fand ihn der Blutraecher.
      Auch der Vater meines Arbeiters wurde von einem PLRA Anhaenger 30 Jahre zurueck erschossen wie er sagt. Er sagt aber er ist zu feige um seinen Vater zu raechen – und seid dann hat er mit trinken angefangen.
      Dies sind paraguayische Realitaeten.

  2. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    Mein Arbeiter (paraguayer) will mir auch immer begeistern mit Schafen und Ziegen anzufangen. An seiner fiesen Visage kann man die ganze Story dann schon ablesen. Da sag ich dem “damit deine Kumpels dann die Ziegen nachts ueberm Zaun an der Strasse aufladen?”. “Ikuabe” sagt er dann (zu gut deutsch: “so isses”). “No gracia” sag ich dann.
    Ziegen und Schafe sind eines der zerstoerendsten Tierarten fuer die Umwelt da sie die Pflanzen bis zur Wurzel abfressen (verwuestung und wuestenbildung der Umwelt).

  3. @Johan Moritz van Nassau-Siegen
    Ganz so wie du schreibst ist es mit den Schafen nun auch nicht.Wer nicht über weidet, da fressen sie auch nicht bis zur Wurzel alles ab.Um die Bäume musste was Rum machen.
    In der heutigen Zeit ist so vieles üblich im Umgang mit Viehdieben.Je nach den wie sie verschwinden,so gibt es auch keine Rächer.

    1. Johan Moritz van Nassau-Siegen

      Grosse Teile Australiens ist verwuestet wegen Schafherden.
      Ich bin mir sicher dasselbe passiert in der Tuerkei da sie da auch sehr Schafe halten.
      Im Chaco, wenns erst trocken wird so brauchst du nur einige Schafe auf einer Flaeche loslassen und da ist bald kein Gras noch Unkraut (natuerliche Unkrautbekaempfung). Im Chaco waeren Schafe regelrecht verheerend fuer die Umwelt.

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