Überfall auf PLRA Parteizentrale war geplant

Asunción: Heute vor vier Monaten kam zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, um die verfassungswidrige Wiederwahl zu stoppen. Der Kongress geriet in Brand und die die Regierung ordnete einen Überfall auf die PLRA Parteizentrale an.

Seit Mitte April lag der Staatsanwaltschaft in Asunción die Protokolle vor, wer in der Nacht mit dem damaligen Polizeikommandanten Críspulo Sotelo gesprochen hat. Keiner ging diesen nach, obwohl oder gerade weil dabei der junge Politiker Rodrigo Quintana starb. In den Aufzeichnungen befinden sich diverse Akteure der Colorado Partei. Wer jedoch nicht darunter ist, ist der Innenminister, der als einziger einen direkten Befehl der Polizei geben darf.

Ganz egal ob Senator Darío Monges, Senatorin Lilian Samaniego, Anwalt Luis Canillas, Präsident Cartes oder seine rechte Hand José Ortiz, wie schon vor Monaten von Efraín Alegre denunziert, einer gab den Befehl zum Überfall auf die Parteizentrale kurz nach Mitternacht.

Da die Opposition in der Minderheit ist, kann ein Amtsenthebungsverfahren ausgeschlossen werden. Wenn nicht einer der genannten angeklagt wird, stört sich niemand daran, dass diktatorische Machenschaften vor den Augen der Welt geschehen.

Nur vom 31. März bis 1. April sprach der Yacyretá Berater und Anwalt Luis Canillas 38 Mal mit dem Polizeikommandanten, José Ortiz, die rechte Hand von Horacio Cartes und Leiter seiner Tabakfabrik Tabesa, rief ihn 29 Mal an während der Staatspräsident Horacio Cartes nur ganze 10 Mal seine Nummer wählte. Kabinettschef Juan Carlos López Moreira sprach mit dem Polizeichef ganze 5 Mal in zwei Tagen.

Daraus kann man ableiten, unter welchem Druck ein Polizeichef in Paraguay steht und wer hier wirklich die Befehle und Anordnungen gibt. Auch wenn es den Anschein hat, dies ist kein Unternehmen, es ist eine Regierung.

Wochenblatt / Abc Color

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