Ungerechte Behandlung angeprangert

Asunción: Nachdem bekannt wurde, dass die Untersuchungskommission für Geldwäsche und Schmuggel José Ortiz ein weiteres Mal vorladen will, erklärt dessen Anwalt Pedro Ovelar, dass politische Verfolgung durch die Regierung im Gange wäre.

Anwalt Pedro Ovelar (Beitragsbild), Vertreter des ehemaligen Präsidenten Horacio Cartes und wiederum von Tabacalera del Este S.A. (Tabesa), dem Hauptunternehmen der Cartes-Gruppe, das durch einen durchgesickerten Bericht des Sekretariats zur Vorbeugung von Geldwäsche (Seprelad) beschmutzt wurde, weil es Teil eines mutmaßlichen Geldwäschesystems in Verbindung mit Zigarettenschmuggel war, kündigte über die Medien des ehemaligen Präsidenten an, dass sie angeblich international eine “politische Verfolgung” für die Offenlegung von Daten, die den ehemaligen Präsidenten kompromittieren, anklagen werden. Dies soll über internationale Organisationen und Botschaften stattfinden.

Die Reaktion von Präsident Abdos Sekretär, Mauricio Espínola, ließ bei dieser Ausdrucksweise nicht lange auf sich warten.

“Sie sollen sich an internationale Einrichtungen wenden, wie z. B. an die US-amerikanische, panamaische, chilenische und kolumbianische Justiz. Viel Glück”, schrieb Espínola – eine Ironie des Schicksals, denn Cartes würde es vermutlich vermeiden, das Land zu verlassen, aus Angst, von der Justiz in genau diesen Länder verhaftet zu werden.

Offiziell ist Panama das Land, das die paraguayische Staatsanwaltschaft um Zusammenarbeit gebeten hat, um gegen den Präsidenten wegen der angeblichen Verheimlichung der in diesem Land ansässigen Offshore-Firma Dominicana Acquisitions zu ermitteln, die Cartes in seinen eidesstattlichen Erklärungen verschwiegen haben soll, bis sie durch die internationale journalistische Untersuchung “Pandora Papers” entdeckt wurde.

Auch in den übrigen genannten Ländern wird immer wieder der Verdacht geäußert, dass Cartes mit dem mutmaßlichen Zigarettenschmuggel in den jeweiligen Ländern in Verbindung steht, so in Kolumbien mit Beschwerden und in Chile mit der jüngsten Beschlagnahmung einer großen Lieferung von Tabesa-Produkten und -Marken.

Während die US-Regierung den angeblichen Ermittlungen gegen den ehemaligen Präsidenten Cartes weiterhin misstrauisch gegenübersteht, werden im Seprelad-Bericht verdächtige Geldwäschevorgänge aufgeführt, die auch US-Banken betreffen. Der besagte Bericht wurde schon an die US-Justiz weitergeleitet. Auf Anraten seines Anwaltes, Pedro Ovelar, verlässt Ex-Präsident Horacio Cartes das Land seit geraumer Zeit nicht mehr. Angst vor Verhaftungen soll laut Ovelar der Grund dafür sein.

Wochenblatt / Twitter

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4 Kommentare zu “Ungerechte Behandlung angeprangert

  1. “politische Verfolgung durch die Regierung”, ja, so etwas gibt es tatsächlich als Äußerung von dipl. Rechtsanwälten in Kindergartenstaaten. Übrigens: Ich als gesuchter Bankkugelschräuber-Räube fühle mich auch von der Regierung verfolgt. Sowas aber auch.

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  2. Cartes bekommt so langsam das große Muffensausen und mit ihm all seine gefälligen Amigos. Die Argumente seines Anwaltes sind einfach lächerlich und sind eher dummen Ausreden auf Kindergartenniveau ähnlich.

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    1. Manni, der bekommt kein Muffensausen, höchstens Lachmuskel Krämpfe, weil die Leute wie Du, glauben jetzt wird es eng für Cartes. Aber Du hast Recht, die Hoffnung stirbt als letztes. Dem “König” pisst keiner ungewollt und unkontrolliert ans Bein. Schon garnicht kurz vor der Wahl. Eigentlich bist Du doch schon lange genug hier, um einen Durchblick zu haben.

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