Verkehrte Welt

Asunción: Wer an etwas Schuld hat soll dafür büßen, wer Gutes tut, dem sollte man ehren und nicht andersherum, wie zwei Beispiele eindrucksvoll beweisen.

Am gestrigen Tag wurden in zwei verschiedenen Prozessen zwei Urteile gefällt. Zum einen traf es den Umweltschützer Rubén Figueredo, der vor 15 Jahren eine Batteriesammelstation in seinem Privatgrundstück in Asunción einrichtete, damit diese nicht auf der Straße oder im Wasser landen. Er wurde zu 2 Jahren Haft wegen Umweltverschmutzung verurteilt, obwohl man seinem Beispiel auf Landesebene folgen sollte.

Und dann ist da noch Staatsanwalt Christian Garelik aus Encarnación, der seit 3 Jahren suspendiert ist. Man filmte ihn, wie er 2.500.000 Guaranies Bestechungsgeld annahm. Trotz der eindeutigen Beweise wurde der Prozess mit Hilfe befreundeter Staatsanwälte und Richter so hingebogen, dass er nun ein Ende hat.

Obwohl der Präsident des Obersten Gerichtshofes, Luis María Benítez Riera, anordnete, den Fall überprüfen zu lassen, da offenbar vor sieben Monaten alles hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wurde, sah sein Pendant, der Generalstaatsanwalt, Javier Díaz Verón, kein Handlungsbedarf.

Wochenblatt / Abc Color

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4 Kommentare zu “Verkehrte Welt

  1. Nach meinen Beobachtungen ist der Begriff “LOGIK” prinzipiell in Paraguay unbekannt. Gesetze werden nicht befolgt, nicht durch gesetzt oder so lange gedreht und gewendet, daß am Ende ein völlig anderes Ergebnis (bis zum Gegenteil) heraus kommt. So etwas nennt man normalerweise Gefälligkeitsjustiz nach dem Zufälligkeitsprinzip. Ich kenne einen hiesigen Rechtsanwalt der wegen diesen Tatsachen völlig entnervt seinen Beruf an den Nagel gehängt hat mit den Worten: “Ich kann mich nicht mein Leben lang mit Idioten herum plagen”

  2. Das Justizwesen ist so kaputt hier. Es zerrt immer mehr an meinen Nerven, nur wenn ich das schon lesen muss.
    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ein Mann, der sich des Problems annimmt, wo die Behörden total versagen, wird nun mit Gefängnis bestraft, weil er keine Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht hat, die jährlich (!) aktualisiert werden muss (welches natürlich Geld kostet).
    Und auf der anderen Seite wird Betrug und Korruption nicht mal mit einer Geldstrafe belangt,. Geradezu ein Präzedenzfall, dass man, vorausgesetzt man hat Amigos und Geld, völlig bedenkenlos weiter damit machen kann.
    Und auf allen Internetseiten der staatlichen Behörden sehe ich ein Feld “Portal de Denuncias Anti-Corrupcion” – absolut lächerlich.
    Hier kann man es sich in Videoform anschauen, wie das (nicht) funktioniert. https://www.youtube.com/watch?v=LjUQSBHP_C8

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