Verteidigung erlaubt

Aufgrund der vielen gewalttätigen Überfälle mit Waffengewalt wollen verschiedene Abgeordnete eine Änderung im Strafgesetzbuch erzielen. Verteidigung mit Waffengewalt soll neu legitimiert werden.

Der Colorado Abgeordnete Julio Javier Rios wagte den Vorstoß bei der Initiative. Opfer von Raubüberfällen oder anderen Angriffen sollen nicht verurteilt werden, wenn sie sich verteidigen. „Wir beabsichtigen, das menschliche Leben zu schützen. Personen müssen sich bei einem Angriff verteidigen können, die wir im Moment täglich erleben“, erklärte Rios.

Er fügte an, im Moment dürfe sich der Angegriffene mit der gleichen Waffe verteidigen mit der er angriffen werde. „Wenn der Täter ein Messer hat muss ich mich auch mit einer Pistole verteidigen können, denn er kann mich genauso damit töten oder verletzen. Das sind Punkte, die wir ändern müssen“, erklärte Rios. Das neue Gesetz soll für Einbrüche in Häuser aber auch auf öffentlichen Plätzen gelten.

Quelle: Hoy

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27 Kommentare zu “Verteidigung erlaubt

  1. wäre es nicht logischer, die Umstände zu verändern, welche zu den Überfällen führen`?
    Vernünftige Ausbildung würde danach eine vernünftige Arbeit ermöglichen, denk mal sowas zieht man einem Raubüberfall vor?

    1. 1. Bis eine “vernünftige Ausbildung” zu Einkommen führt, vergehen Jahre, wenn überhaupt. Sollen die braven Bürger solange warten und sich wegen Banalitäten umbringen lassen? 2. Was nützt eine gute Ausbildung, wenn die Ausgebildeten anschließend keine Arbeit finden? Ergo: Gute Bildung & Ausbildung fängt schon in der Grundschule an, aber auch in der Ausbildung/Weiterbildung der Lehrkräfte und sollte wirklich höchste Priorität haben. Aber… Gleichzeitig müssen durch mehr Rechtssicherheit in diesem Land und Anreize für ein gutes Investitionsklima Arbeitsplätze geschaffen werden. Nach meinen Erfahrungen in diesem Land herrschen jedoch an beiden Faktoren BILDUNG/AUSBILDUNG und RECHTSSICHERHEIT/INVESTITIONSKLIMA großer Mangel und wenig Einsicht & Interesse dies zu ändern. Die Klasse der Aus- und Eingebildeten ist meist im Besitz des Kapitals, lebt fern ab von der rauhen Wirklichkeit Paraguays hinter Mauern, läßt es sich gut gehen und sieht somit keinen Grund daß sich etwas verändert.

  2. 80 Prozent der Opfer in Paraguay, die sich nicht verteidigen, werden trotzdem ermordet oder zumindest verletzt. Es macht also keinen Sinn, sich in die Ecke zu setzen und den lieben guten Einbrechern zu sagen: nehmt, was ihr wollt. Nein, in diesem Schlaraffenland Paraguay gilt das Gesetz des Dschungels. Also Leute: verteidigt Euch und stellt hinterher Fragen. Holt die Pumpgun raus oder die 38er. Dabei auf der Hut sein und gewisse Tricks anwenden, denn es scheint so zu sein, dass der Ausländer immer die Schuld hat, egal, was passierte. Einzelheiten kann ich hier natürlich nicht verraten. Also: nachdenken und vorbereitet sein. Dumm, wenn man alkoholisiert ist und Opfer wird.

  3. Wie so oft möchten die Menschen nur die Auswirkungen bekämpfen, was leider kaum was bringt! Es sind die Ursachen, welche man ändern sollte. Ja ich weiss, das dauert halt, aber nur durch Rumballern wirds halt nicht besser, oder? (siehe USA)

    1. Oooch, die Armen!
      Hast Du mal einen Capataz gesucht, der den Normallohn verdient und ein Haus inmitten der Stadt gratis zur Verfügung gestellt bekommt?
      Ich liebe dieses Land und seine Menschen, aber keiner will die Arbeit als Capataz. Es ist eben Arbeit!
      Also vergiss es, Dein typisch europäisches Mitleid. Ich kenne eine Menge solcher Nichtstuer-Leute, und ich kenne eine Menge von Leuten, die arbeiten und gut verdienen.
      Meine Frau und ich haben 6 jungen Menschen das Studium finanziert. 4 haben super reüssiert, 2 sind dem Teufel vom Karren gefallen. Die können dann auf illegale Weise ihr Leben verdienen, und Dein Mitleid!

  4. Frage an die Redaktion: könnte man nicht zusätzlich unter jeden Kommentar so wie es bei facebook ist, einen “Gefällt mir” Button installieren? Müsste doch möglich sein. So etwas fehlt einfach.. Manni und Christian zum Beispiel würden von mir jetzt von mir ein “Gefällt mir” bekommen 😉

  5. Dafür dass “paraguayo” ständig die rosarote Brille auf hat und sich weigert, diese gelegentlich abzunehmen, um die Wirklichkeit zu erkennen, wird er von mir für jeden seiner Kommentare ein “gefällt mir” erhalten.

  6. Ich stimme dem Abgeordneten zu, dass man zu seiner Verteidigung von der Waffe Gebrauch machen muss. Vor allem in einem Land wie Paraguay, wo unter Drogeneinfluss stehende Kriminelle nicht zoegern bei Widerstand des Opfers.

    Von der Ausbildung her, muss natuerlich ein massiver Wechsel stattfinden.

    Dennoch muss man sagen, dass Paraguay immer noch eines der sicheren Laender Lateinamerikas ist, das wird wohl auch dank dem ausgepraegten Glauben an Gott so sein.

    1. “dass Paraguay immer noch eines der sicheren Laender Lateinamerikas”

      Auf welche Zahlen begründet sich diese Behauptung?
      Bei der Mordrate etwa ist Paraguay extrem weit oben (im Klartext: extrem viele Morde passieren hier) – wesentlich gefährlicher, als etwa Argentinien oder Chile oder Uruguay oder oder oder. Man kann sagen nur Venezuela ist noch unsicherer was Morde angeht.

      Kleindelikte sind weniger. Warum? Weil sie nicht passieren, oder weil einen Einbruch oft keiner anzeigt, weil es sowieso nichts bringt und nur Kosten verursacht?

      Unter Strössners Regierung war Paraguay ein Traum von sicher für DACHL, das ist heute nur mehr Wunschdenken. Leider.

      1. Zugegeben begründet es auf Eigenvernehmung und ich habe wohl etwas zu kurz gedacht. Vielleicht sollte man etwas besser differenzieren. Aktuell sehe ich Asunción + Central, Pedro Juan Caballero, San Pedro und Concepcion am gefährlichsten.
        Die südlichen Departamentos und im Chaco sind relativ friedlich.
        Bei nur 7 Millionen Menschen im Land sind die absoluten Zahlen vllt. gering, aber relativ sollte der Indikator sein. Lima, Sao Paulo und Rio de Janeiro haben ja selbst mehr Einwohner als ganz Paraguay zusammen und aufgrund der Größe und den riesigen Armenviertel ist da der Teufel los.

        Meine Eigenvernehmung beruhte darauf, dass in einigen kleinen Ortschaften in Paraguay, obwohl große Armut herrscht, man sich relativ sicher bewegen kann. Wenn man sich größtenteils kennt, sollte normalerweise nichts passieren.

  7. Selbst wenn so ein Gesetz durchkommt, änders sich für uns nichts. Wir sind immer die, die blechen müssen, damit sie nicht in den Bau gehen, egal ob Recht oder nicht.
    Aber was solls, wenn einer mit einem Messer vor mir steht, gibt es eine Kugel in den Bauch, egal, welche Konsequenzen ich zu erwarten habe. Es heißt doch immer: er oder ich.
    @morbus ignorantia: Du hast vollkommen recht mit der “gewissen Vorsorge” – habe ich auch gemacht 😉

  8. Das Gesetz ist durch aus Sinnvoll. Es wird Zeit das es kommt, Paraguay ist zwar eines dewr sichersten Länder Latainamerikas. Die Gewaltbereitschaft der Kriminellen bereitet einen auch sorgen.

  9. Hat überhaupt jemand den Artikel gelesen? Steht das tragen von Waffen in der Öffentlichkeit zur Debatte? Der Artikel sagt rein gar nichts aus, außer einem komischen Aspekt zur geltenden Gesetzgebung. Zitat: “im Moment dürfe sich der Angegriffene mit der gleichen Waffe verteidigen mit der er angriffen werde.” 🙂 Florett, Degen, Säbel oder Pistole? Alles Verhandlungsbasis.
    Im übrigen wird selbst Munitionsbesitz immer als “Übel” mit angeführt wie letztens in Inderpendenzia, auch hier im Wochenblatt zu lesen. Zitat:“Des Weiteren entdeckten die Beamten 41 Patronen Kaliber 9mm und 800 22er Patronen.” Na Und?

  10. Halte das für sehr Sinnvoll! Ein Bandit der weis das sich das Opfer wehren kann ist nicht so leicht geneigt Einzubrechen oder zu Rauben. Das ist Fakt.Nur sollte dann das Gesetzt auch so sein das Vorbestrafte keine Möglichkeit haben Waffen zu kaufen,klar werden sie dran kommen aber bei illegalen Waffenbesitz dieser Banditen wenn sie damit aufgegriffen werden droht der Vollzug von Arbeitslager ein Jahr pauschal. Arbeitslager heißt nicht Knast sondern ein Lager wo diese Banditen ab 7 Uhr bis 17 Uhr gemeinnützige Arbeit leisten Müssen. Im Straßenbau im reinigen von Bächen und Flüssen im Aufforstung Programm es gibt so vieles, Schulen bauen Parks pflegen und vieles mehr. Diese Menschen müssen dazu erzogen werden das sie in einer Gemeinschaft leben und das eine Gemeinschaft Regeln hat,die auch so oder so für sie gelten.Nur wer hier Rauben,Morden ,Einbrechen klauen kann ohne groß bestraft zu werden wird sich nie an die Regeln einer Gemeinschaft halten sondern nur nach seinen Regeln leben.

  11. Mal an alle, die hier glauben, dass eine Arbeit mit einem regelmäßem Einkommen zu einer Verminderung der Krimilalität führt.
    Ich vermute mal, dass diese Kommentatoren, nicht oder noch nicht sehr lange in Paraguay leben.
    Gefängnisstrafen sind nicht abschreckend, da ja jederBandito schlauer ist als der vor ihm erwischte.
    Warum sollte jemand arbeiten gehen, wenn er die Kohle für den Monat mit zwei Überfällen erwirtschaftet.
    Die an den Tag gelegte Dreistigkeit ist fast unglaublich. Dass man mal an den Falschen geraden könnte, ist ja ausgeschlossen.
    Das Interesse einer geregelten Arbeit nachzugehen geht bei 80% der Jugendlichen gegen null.
    Die Vorstellung, dass der Paraguayer durch Arbeit seine Lebensbedingungen verbessern könnte, ist eine Illusion, zumindest bei den meisten. Diese Illusion hatte ich vor 7 Jahren auch. Das Motto des Paraguayers entspricht einem orientalischem Sprichwort: ” Warum soll ich mich um das Abendessen kümmern, wenn ich gut gefrühstückt habe” . Das Ziel des Paraguayers ist es, mit möglichst wenig Arbeit zu überleben. Das Überleben sollte bitte niemand mit europäischen Standarts vergleichen. Hinzu kommt noch die Mentalität an einem Baum zu schütteln, der Baum ist meistens der Europäer, kommt was runter ist es gut, wenn nicht auch. Diese Mentalität ist entwicklungsgeschichtlich bedingt.

    1. Mit was Du schreibst hast du fast immer Recht. Das Gefängnis ist Universität der Banditen. Fakt1!
      Gefängnis schreckt schon ab, bei schweren Straftaten mal 40.Jahre und mehr absitzen lassen, bis zum letzten Tag.Sicherungsverwahrung,keine Chance zur Bewehrung. Sag nicht das es das in einigen Ländern nicht gibt!

  12. Letzten Sonntag an einer Tankstelle an der Ruta 2. Ich sah, wie einige Beutel Eiswürfel in ein Auto gepackt wurden. Zum Tankwart sagte ich: Die machen heute ein großes Asado. Der Tankwart: es ist immer das Gleiche. Dann sind sie besoffen und fahren Auto. In Paraguay sterben jedes Jahr 1.800 Menschen im Straßenverkehr bedingt durch Alkohol. Ich sagte nichts, aber der Tankwart meine weiter: dieses Rassengemisch Indio und Spanier ist gar nicht gut für das Land. Es bringt uns nicht weiter.
    Ob der Tankwart ein böser Rassist ist oder sogar ein unverbesserlicher Nazi?

    1. Wie kam das sogenannte “Rassengemisch” zustande? Wollten das die damaligen Einheimischen so? Die zum Teil barbarischen und brutalen Übergriffe der spanischen (Europa!) Eroberer?

      Andere Kontinente (beziehe mich auf Amerika und Europa in der Kolonialzeit), andere Kulturen. Letzteres wurde größten Teils schon ausgerottet (Indianische Kultur Amerikas).

      Aber solche Paraguayer wie der Tankwart zum Beispiel, auch ein Rassengemisch, gibt es jede Menge. Im Verhältnis 60/40 würde ich mal sagen. Aber wie oben schon erwähnt, die 60 können nichts dafür.

  13. Gibt es nun ein neues Gesetz oder war das eine Nebelkerze? Wäre schön das zu wissen auch wenn es in jedem Fall besser ist eine Schußwaffe zu haben und nicht zu benötigen, als eine zu benötigen und nicht zu haben.

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