Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Asunción: Vor zwei Tagen haben die größten Schifffahrtsgesellschaften des Landes eine Email vom Hafenverantwortlichen in Buenos Aires erhalten, in der von einer neuen Pflichtkontrolle im Hafen der argentinischen Hauptstadt die Rede ist. Diese beinhaltet das Öffnen der Container die aus Paraguay kommen. Von paraguayischer Seite wird diese Kontrolle, die mit hohen Gebühren behaftet ist, als Handelsbeschränkung angesehen und missbilligt.

Diese Überprüfung gilt auch für Container aus Bolivien, welche jedoch nur in ganz geringen Mengen in Buenos Aires umgeladen werden. Von 1.000 Containern sind 999 aus Paraguay und einer aus Bolivien. Das ist keine Maßnahme die gegen zwei Länder geht sondern nur gegen eines. Mit dieser Maßnahme soll der Kampf gegen Drogen im Nachbarland verstärkt werden. Zuerst war vorgesehen die Container durchzuscannen während jetzt jeder einzelne, der das Land verlässt, geöffnet werden muss. Nicht einmal in den Vereinigten Staaten von Amerika wird solch eine Maßnahme ergriffen.

Der Preis jedoch ist mehr als exorbitant. Es können bis 2.900 US-Dollar Kontrollgebühren pro Container anfallen. Bei einer Ladung von Holzkohle übertrifft die Gebühr sogar den Wert des Inhalts was in Deutschland, dem Hauptabnehmer paraguayischer Holzkohle, für steigende Preise sorgen dürfte.

Guillermo Ehrecke vom Zentrum der Flusstransporteure Paraguays, erklärte, dass die Konsequenzen nicht nur im Hafen von Buenos Aires und Montevideo zu spüren sein werden sondern auch an den Grenzübergängen nach Posadas und Clorinda, wo die gleichen Kontrollen eingeführt werden.

Er weist auch darauf hin, dass im Fall von Fleisch oder organischem Zucker die Käufer das Produkt zurückweisen können wenn der Container geöffnet wurde. Trotz Unterredung mit dem nationalen Kanzleramt bleiben auch den Behörden die Hände gebunden, da die Beziehungen auf Eis gelegt wurden.

Ehrecke sieht dies als weiteres Hindernis was Paraguay wegen der Nichtzulassung der Unasur Wahlbeobachter Kommission in den Weg gelegt bekommt.

Von der Reederei Robert Bosch aus Asunción wird die neue Forderung als irrational und nicht umsetzbar eingestuft.

Laut dem letzten Bericht aus Buenos Aires sind derzeit 200 Container im besagten Hafen noch auf den Schiffen, wurden zurückgehalten und werden der Verifizierung zugeführt. Die Konfusion ist so groß, dass die Transporteure nicht wissen ob sie weitere Container abladen sollen oder wieder zurückbringen.

Über den Hafen von Buenos Aires und Zárate gehen etwa 70% der paraguayischen Exporte. Die Kontrollen werden umgehend auch bei terrestrischem Verkehr eingeführt.

(Wochenblatt / Última Hora)

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15 Kommentare zu “Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

  1. Was für eine Sauerei!

    Hier zeigt die bankrotte und kriminelle argentinische Diktatorin einmal mehr ihr Botox-verzerrtes wahres Gesicht.

    Wir sprechen hier von Transit wohlgemerkt und das innerhalb des Mercosur, von dem Paraguay immer noch Mitglied ist – Stimmrecht hin oder her.

  2. Ich denke mal, dies hat sich Paraguay selbst zuzuschreiben. Wer auf dem hohen Ross sitzt fällt gewöhnlich tief. Wenn Paraguay so weitermacht wie bisher sehe ich mehr als schwarz, aber bestimmt nicht für die Mercosurländer.

    1. Ach, wie war das früher doch einfach. Wenn sich da einer so aufführte wie Paraguay im Juni, wurde das ganz schnell geregelt: Siehe Budapest 1956 oder Prag 1968, da war mit Hilfe der Waffenbrüder die sozialistische Ordnung bald wieder hergestellt. Ja, das waren noch Zeiten. Nicht wahr Lorri.

  3. Für Leute mit Verstand war das vorhersehbar. Paraguay ist nicht mehr in der Handelsunion und wird auch nun so behandelt, wie jeder andere Aussenstehende auch.

    Aber es gibt hier viele solcher Leuchten, die denken, dass Paraguay ganz einfach und ohne Probleme sein eigenes Ding machen kann.

    Ja, diese Leuchten denken sogar, das es für Paraguay wirtschaftlich besser wäre aus dem Mercorsur auszutreten. Und das sogar als Binnenstaat. Wo man alle seine Waren durch “Feindgebiet” bringen muss. Die Soja ausfliegen sozusagen.

    Willkommen in der Realität. Da könnt ihr noch so auf das Linke Argentinien schimpfen. Sie machen nichts anderes, was die neoliberalen nicht auch machen, um nicht kooperierende Staaten zum Einlenken zu bewegen.

      1. ich kann in dem Beitrag von sigfried keine Schadenfreude entdecken. Er beschreibt die Situation, wie Lori auch, sehr genau und zutreffend. Vielleicht wäre es ja sogar möglich, die im Präsidentenpalast zuständigen Leute zu der Einsicht zu bringen, daß Paraguay ein Binnenland ist und ohne seine Nachbarn nichts geht. Die dicke Freundschaft zu den USA zahlt sich leider nicht aus. Sie wird zum Bumerang und schlägt auf das Land zurück. Aber das war vorhersehbar, jedenfalls für Leute, die nicht in Nibelungentreue verharren sondern das Gehirn zum denken benutzen.
        Es trifft zu, daß die Exporteure das Nachsehen habe. Ob sich das für Py als negativ erweisen wird, warten wir ab, denn es geht derzeit “nur” um Exporte. Bei diesem Geschäft verdienen vor allem die Exporteure und nicht das paraguayische Volk. Das muß nämlich zu Sklavenlöhnen den Reichtum der Exporteure mehren. Zusätzlich werden bei dem enormen Export von Soja und Mais die paraguayischen Menschen und deren Böden mit Pestiziden verseucht. Das hat man in Argentinien bereits erkannt siehe hier:
        http://www.regenwald.org/regenwaldreport/2012/363/toedliches-gift-im-soja-feld

        1. Was bitte , hat die Soja und der Maiz mit der derzeitigen Situation zu tun ?
          Wie es mir scheint , geht ihr wissen nur aus links hervor ???
          Soja und Maiz werden nicht ueber Argentinien verschifft !
          Was auch bei den dortigen Gesetzen , zum Export von Agrarprodukten nicht moeglich waere !!
          …und wenn Sie das naechstemal BAYGON in die Hand nehmen sollten sie daran denken , das dieser Wirkstoff im Agrarsektor verboten ist !!

  4. Paraguay hat den Konflikt mit den Unasur und Mercosur Staaten weder gewollt, noch gesucht. Die ganze Aufregung nur weil Paraguay den Linksruck nicht wollte und den linken Präsidenten in einem verfassungsgemässen Verfahren aus dem Amt entfernt hat. Nun fürchten die linken Machthaber in den anderen Staaten um ihre Macht, denn das Geschehen in Paraguay könnte Schule machen.

    Die Ankündigung Argentiniens, die Container zu kontrollieren ist rechtswidrig. Paraguay ist immer noch Mitglied der Mercosur (und Unasur natürlich auch).

    Wer hier davon spricht Paraguay sollte klein beigeben sollte bedenken, daas dies in einer Entmündigung Paraguays endet.

  5. ich sehe es schon kommen. Der Asuncioner kauft Fahnen und Böllerschüsse und verbrennt die FAhnen unter lautem Geknalle in Clorinda und die restlichen Mitglieder der Rechtsfraktion werden mit Panzern nach Buenos Aires rollen und die Container auf die Schiffe begleiten um die “Entmündigung” Paraguays zu verhindern.
    Hallo? Tickts noch richtig?

  6. @ Sigfried.

    Du scheinst hier die Oberleuchte zu sein!!!!

    Paraguay ist noch Mitglied im Mercusur, nur z.Z. ohne Stimmrecht, bevor du solch einen Mist schreibst solltest du dich besser informieren.

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