Villamayor: “Wir haben eine kranke Gesellschaft“

Asunción: Der Innenminister Juan Ernesto Villamayor ist der Ansicht, dass es in Paraguay eine kranke Gesellschaft gebe, die behandelt werden müsse, weil dies zu Verbrechen wie Tötungsdelikten, Übergriffen und Konfrontationen führe.

Er sagte weiter, die Polizei könne die Menschen nicht davon abhalten, gewalttätig zu sein.

Mehr als 100 Tage nach der Regierung von Mario Abdo Benítez sprach Juan Ernesto Villamayor, sein wichtigster Vertrauensmann, über die Rolle des Innenministeriums hinsichtlich der Geißel, die das Land heimsuche.

In diesem Zusammenhang erwähnte er, dass die Ereignisse wie Zusammenstöße nach Sportereignissen, Fälle von Gewalt in der Familie und mehrere Tötungsdelikte wie im “Haus des Grauens” nach dem Fünffachmord Themen seien, die die Polizei niemals vermeiden könne, weil der Konflikt andere Ursachen habe.

„Das Ministerium hat festgestellt, dass wir eine kranke Gesellschaft haben, die behandelt werden muss. Mehr als 50% der Verbrechen sind auf häusliche Gewalt zurückzuführen”, erklärte Villamayor in einem Interview mit dem Radiosender 970 AM.

Er stellte klar, dass die Polizei bei der Wiederherstellung der Ordnung zusammenarbeite, aber nicht verhindern könne, dass Menschen gewalttätig werden, weil andere staatliche Institutionen dort intervenieren sollten.

„Wenn nach einem Fußballspiel tausend Menschen auf die Straße gehen können, um Häuser und Fahrzeuge zu zerstören oder wenn jemand fünf Familienmitglieder ermordet und danach Party feiert, werden solche Probleme nicht nur von der Polizei gelöst”, betonte Villamayor.

Er berichtete jedoch, dass seit seiner Regierung alle Polizeikader verstärkt worden seien und der Umfang des aktiven Personals für die Dienste der Bürger ausgebaut werden solle.

Wochenblatt / Hoy

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8 Kommentare zu “Villamayor: “Wir haben eine kranke Gesellschaft“

  1. Der Mann hat doch völlig recht: Angesichts der Untätigkeit von Behörden kann man nichts verhindern:
    – Kein Schutz vor Belästigung wie Gasangriffe mittels Müllverbrennung und akustischen 120 dB-Ghettoblaster-Angriffe mit einzig Julio Iglesias CD – Polizei sagt sie käme, kommt aber selbst dann nicht, wenn ihnen danach sogar noch erklärt hast, wo du wohnst.
    – Kein Schutz des Eigentums wie Geld ausleihen – müsstest wegen jeden 10 Euro die dem Paraguayer prestare=regalare zum Notar.
    – Keine Kontrollen, zB. ob das Kind das Bier “para Papa” nicht selbst säuft.
    So erstaunt es mich nicht wirklich, wenn sich die Menschen wegen 10 Euro die Birne einschlagen.
    Nun ja, andererseits ist man auch froh nicht hinter jedem Mülleimer einen abverreckten Sozialfall getarnt als Ordnunsämtler anzutreffen, der genaustems beobachtet, ob die Kippe in den Mülleimer geworfen hast. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es hierzulande nur einen großen Mülleimer gibt, die Kippe also ordnungsgemäß überall entsorgen kannst.

  2. Das ist doch wieder typisch! Der Innenminister erkennt zwar völlig richtig, “wir haben eine kranke Gesellschaft”. Aber auf das eigentliche Grundproblem, die Wurzel allen Übels, kommt er nicht zu sprechen. Das Grundproblem ist doch DIE KORRUPTION und AMIGOWIRTSCHAFT! Diese beiden Dinge ziehen sich wie ein Krebsgeschwür durch alle Gesellschaftsbereiche, lähmen die Wirtschaft und den Fortschritt des Landes. Dieses Krebsgeschwür kommt immer stärker zum Vorschein und wächst sich zur Eiterbeule aus bei denjenigen, die an den Schaltstellen der ‘Gesellschaft und Politik sitzen. Das einfache Volk wird damit täglich konfrontiert und nimmt sich dieses Verhalten zum Vorbild, nach dem Motto: “warum sollen wir ehrlich sein, wenn es die Großen auch nicht sind?” Erkennt der Innenminister die Zusammenhänge nicht oder will er es nicht erkennen aus Rücksicht auf die sogenannte Elite? Ich kann mich gut noch an die Aussagen des ehemaligen Präsidenten Duarte Frutos vor seiner Wahl erinnern: “Ich werde die Korruption bekämpfen ohne Rücksicht auf die Stellung und das Ansehen der Personen” Was daraus geworden ist weiß jeder. Entweder waren das auch nur die üblichen volksverdummenden Sprüche, oder er hat schnell resigniert. Es ist wirklich ein Trauerspiel, daß sich die Paraguayer immer wieder selbst im Wege stehen, das Richtige zwar erkennen, aber das Falsche tun.

    1. Selbst wenn es möglich wäre sämtliches Personal der Legislative, Exekutive und Judikative auf einmal zu entlassen,
      was würde dann folgen? Deren genau so korrupte Verwandtschaft. Don Quichotte lässt grüßen.

  3. Nun, wer mag die Korruption schon, ich mag sie auch nicht. Und man kann fragen, wenn immer man auch fragen will, niemand mag sie. An das Wort des ehemaligen Präsidenten Duarte Futos vor seiner Wahl, das hier Simplicus-Manni wiederholt hat, kann ich mich auch noch bestens erinnern. Und auch an seinen Versuch, kurz vor Ablauf seiner Legislatur-Periode, seine Verwandte Blanca Frutos, bis dahin Kultus-Ministerin, als Präsidentschafts-Kandidatin nachzuschieben, weil man ihm nicht erlaubte, nochmals zu kandidatieren, kann ich mich ebenfalls erinnern. Da haben wir ja wieder die liebe Verwandtschaft, von der auch Anton redet, Nicanor versuchte ja auch, seinen Vetter Federico Frutos, der auch schon während der Amtszeit Nicanors Mitglied der Regierung war, noch mehr Einfluß zu verschaffen, indem er ihn veranlaßte, sich um den Sessel des Präsidenten des Fußballvereins Olimpia zu bewerben, und das noch als Gegenkandidat des legendären Osvaldo Dominguez Dibb, ein von vornherein schon aussichtsloser Plan. Und aufgrund des Drucks, den ODD auf ihn ausübte, und ihn sogar noch einlud, mit ihm zusammen zum Wohle des großen Olimpia tätig zu sein, statt hier als Gegner aufzutreten, da zog Federica Frutos am Tage der Wahl und noch vor der Wahl seine Kandidatur zurück, das Ganze endete dann in einer vielbejubelten Umarmung zwischen ODD und Frederico, nur war dies eben nicht im Sinne Nicanors. Aber für Federico war dies die einfachste Entscheidung, um sich aus der Klemme zu befreien. Die Korruption wird letztlich auch nur geliebt von denjenigen, denen sie nützt, wenn diese auch nach außen sich als Feind der Korruption erklären.

  4. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    Sprechen wir mal von Korruption und Ungerechtigkeit im Russischen Reich.
    Die kommunistische Revolution wurde ja gestartet wegen der Ungerechtigkeit unter dem zaristischen Regime indem man vermeinte dass wenn das Volk erst mal regierte, es keine Ungerechtigkeit und Ungleichheit mehr geben wuerde. Der Kommunismus ist ja in wirklichkeit nichts anderes als eine extreme Form der Demokratie.
    Unter dem Zaren gab es die Todesstrafe. Unter dem Kommunismus auch.
    Unter dem Zaren in den letzten 150 Jahren wurden rund 60 Personen (Kriminelle, usw.) zum Tode verurteilt und gehaengt.
    Unter dem Kommunismus wurden in den ersten 30 Jahren ungefaehr 800000 direkte Erschiessungen registriert (und 20 Millionen Tote im Ganzen).
    Unter der Monarchie (Zar) regierte eine Elite (eben der Zar, Koenig oder Kaiser) und das Volk war weitgehend ausgeschlossen von der Regierung.
    Unter der Demokratie (Franzoesische Revolution, Kommunismus, usw) regierte das Volk.
    Das ist was in dem Sendschreiben an Laodizaea prophezeit wird. Laodizaea ist eine Variante der Demoskratia oder Laokratia. Lao=Volk und Dizea=bestimmt was Recht ist, d.i. regiert. Kratia=Regierung. Wo Kratia eher die Exekutive bedeutet und Dikeia eben die Judikative/Legislative. Das trifft exakt zu auf unsere Zeit.
    Das Volk hat eigentlich nicht die Exekutive in der Hand sondern die Exekutive haelt eine plutokratische Elite in der Hand (z.B. Mennoniten, Mafiabosse, Industrielle, Drogenbosse, Grossgrundbesitzer, usw.). Wo das Parlament eigentlich kontrolliert wird durchs Volk denn das Volk wird immer liberaler (obzwar sie ANR sind sind es im Geiste in Wirklichkeit Liberale) und dementsprechend werden die Spielregeln (Gesetze) auch immer liberaler, d.i. das ganze tendiert zur Anarchie wo Gesetz ist dass es kein Gesetz gibt (sprich: niemand schert sich um ein Gesetz).
    Genau wie vorhergesehen ist die Gesellschaftsform der letzten Tage nicht eine Demokratie sondern eine Laodizaea.
    Und da liegt der Hund begraben!
    Das bedeutet immer wieder wird der Abschaum des Volkes an die Oberflaeche gespuelt auch wenn man noch so oft Wahlen abhaelt dass es besser werde denn die Grundlage des Volkes selber ist verfault. Das Volk selber generiert die Korruption und nicht so sehr die Elite (Monarchie, Geldadel, Reiche, Intellektuelle, usw).
    Diese Entwicklung kann man sehr schoen an der Kolonie Menno beobachten: Als Martin C Friesen noch das Ruder allein in der Hand hielt (Elite) da gab es wenig Missstaende in der Kolonie; als aber ab mitte der 1995ger das Volk immer mehr das sagen hatte, so schlitterte das in diesen Zustand rein in dem die Kolonien es jetzt sind (Wie die Sodomiten: Moralisch verkommen, komplett gottlos aber doch sehr reich. Es steht nirgends dass es den Sodomiten oekonomisch schlecht ging sondern das Gegenteil).
    Das beweist immer wieder dass nur Gott an die Regierung gehoert.

    1. Ganz ehrlich Herr van und zu: Bei all Ihrer Intelligenz und Ihrem Wissen, Ihre Kommentare sind zu lang, zu ermütend, zu strapaziös und vor allem eindeutig von Haß auf die Mennoniten geprägt. Es gibt von Ihnen doch tatsächlich nicht einen Kommentar, in welchem Sie nicht zum Rundumschlag gegen die Mennoniten ausholen, obwohl es der Redaktionsartikel eigentlich nicht hergibt. Sie selbst sind auch ein Mennonit, mennonitisch erzogen und geprägt. Aber dennoch wollen Sie “besser” sein als alle anderen Mennoniten. Das nimmt Ihnen kein Mensch ab. Ich behaupte an dieser Stelle – man darf Sie nicht für voll nehmen. Irgend etwas stimmt bei Ihnen nicht!

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