Von ganz unten nach ganz oben

Buenos Aires: Ein Paraguayer schreibt in der Hauptstadt von Argentinien Geschichte. Er war schon ganz unten. Nun ist er der Stern am Himmel für Mailänder Schnitzel und kann sich vor Gästen kaum mehr retten.

Cristian Franco stammt aus Paraguarí. In den 90er Jahren ging er nach Argentinien, weil er ungerechtfertigt seine Job verlor. Er musste oft auf Böden schlafen weil Franco das Geld für eine Übernachtung fehlte. Es gelang ihm jedoch einen Job als Kellner zu bekommen.

Als 2001 die Wirtschaftskrise in Argentinien ausbrach traf das Glück Franco. Der Eigentümer von dem Restaurant El Antonjo, bei dem Franco angestellt war, musste schließen. Er verlor sein ganzen Bankguthaben und übergab dem Paraguayer sein Lokal. „Ich glaube nicht, dass ich bei dir falsch liege“, sagte der Besitzer zu Franco.

Bis vor wenigen Jahren durchlief das Restaurant schwierige Zeiten. Dann kam die Wende. Im Rahmen eines Wettbewerbs, organisiert durch die Stadtverwaltung von Buenos Aires, kam Franco nach ganz oben. 5.000 Unternehmen aus der Gastronomiebranche konnten über soziale Netzwerke daran teilnehmen. 20.000 Menschen gaben ihr Votum ab. Das Lokal El Antonjo gewann den Wettbewerb mit 1.961 Stimmen und verdrängte alle Mitstreiter. Franco kam auf die Titelseiten von Clarin und weiteren Medien. Sogar BBC London widmete dem Paraguayer einen Artikel.

„Das Flaggschiff, das Mailänder Schnitzel, war wohl mein Erfolg. Viele Argentinier essen nur diese Variante“, sagte Franco.

Das Geheimnis seines “legendären Gerichts“ und deren Grundzutaten gab er preis. „Die Zutaten sind Rindfleisch aus der Lende, Milch, Eier Senf, Petersilie, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Oregano. Alles in der richtigen Menge verteilt. Mehl für die Panade ist nicht notwendig sonst löst sie sich vom Fleisch“, sagte Franco. Die Schnitzel werden dann, je nach Art des Hauses, mit Ei, Käse, Speck, Tomaten, Zwiebeln und weiteren Zutaten überbacken.

„Jeden Tag habe ich jetzt 300 bis 400 Gäste, am Wochenende mehr als 800. Teilweise müssen Wartezeiten von bis zu zwei Stunden in Kauf genommen werden bis man einen freien Platz im Restaurant erhält. Wir sind jetzt sehr bekannt in Buenos Aires“, sagte Franco.

Von ganz unten nach ganz oben, er hat es geschafft und das als Paraguayer in Argentinien. Im Beitragsbild ist er neben Chilavert zu sehen, der ihn öfters in seinem Restaurant besucht.

Wochenblatt / La Nación

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

2 Kommentare zu “Von ganz unten nach ganz oben

  1. Herrliche Gratulation, Wie man sieht, gibt es wirklich gute Paraguayer.
    Nach DACHLER sind fast alle faule Hunde, aber da sehen diese Typen wiedermal, was auch Paraguayer mit beiden Füssen auf dem Boden stehen, und auch den Kopf und die Hände zum arbeiten brauchen.
    Ich kenne viele Europäer die in Paraguay ein Restaurant betreiben, und viele von denen KOCHEN jetzt vor Neid, Dass sie das in Paraguay nicht geschafft haben. Viele von den Einwanderer sind nur Dampfplauder, haben nichts, können nichts, werden nichts erreichen!!!! Aber immer grosse Reden schwingen, bis sie versinken.

Kommentar hinzufügen