Vor 37 Jahren: Erst Feinde, dann Freunde

Asunción: Nach fast 37 Jahren trafen sich zwei ehemalige Soldaten wieder, die sich einst in Port Stanley im Krieg gegenüberstanden. Kaum zu glauben und doch wahr ist die Geschichte von Gavin und Pablo.

Im Jahr 1982 war Pablo Ruiz Díaz 20 und Gavin Eyre 21 Jahre alt. Als Sohn von zwei Paraguayern wurde Pablo in Buenos Aires geboren, wo er pünktlich zum Falkland-Krieg abkommandiert wurde. Sein damaliger Kontrahent Gavin Eyre wurde aus Südengland auf die fernen Inseln geschickt.

Pablo Ruiz Díaz zog schon mit 18 nach Paraguay, dennoch war er in Buenos Aires gemeldet und wurde mit 20 eingezogen. Der Krieg dauerte vom 2. April 1982 bis 20. Juni 1982. Pablo kam am 13. April an und Gavin schon am 28. Mai. Nachdem sich Großbritannien durchgesetzt hatte, lernten sich beide erst kennen, denn nach Kriegsende verblieben 32 Offiziere und drei Soldaten als Übersetzer für 26 Tage auf den Malvinas, wie die Falklandinseln auf Spanisch heißen. Pablo musste Gavin zeigen, wo sie die Minen platzierten, damit diese Teile entschärft werden konnten. Im Einsatz waren spanische und russische Modelle, die Argentinien mit Vermittlung von Muammar al-Gaddafi kaufen konnte. Gavin überließ Pablo damals sogar sein Gewehr, was laut Pablo eine noble Geste war. Als der Krieg entschieden war, war unter den Anwesenden nur Kameradschaft zu spüren, abgesehen von der unterschiedlichen Nationalität. Das schweisste zusammen.

Nach Beendigung seiner Zeit auf den Inseln schenkte Gavin seinem neuen Freund Pablo das Buch “The Wild Geese“. Auf der ersten Seite notierte er seinen Namen und die Staat aus der er stammte.

Wieder zurück in Argentinien zog Pablo Ruiz Díaz nach Paraguay, wurde Verkäufer und gründete seine Familie. Gavin Eyre blieb noch bis 1988 beim britischen Militär, bis er eine Firma gründete, durch welche man weltweit Englisch-Unterricht nehmen kann. Im Jahr 2010 sollte Facebook dabei behilflich sein, dass Pablo Gavin wiederfand. Diese Woche, von Donnerstag bis Freitag war Gavin Eyre für einen Kurzbesuch in Paraguay und traf sich selbstverständlich mit seinem alten Kameraden Pablo Ruiz Díaz.

Pablo Ruiz Díaz und Gavin Eyre sprachen natürlich auch über die Situation die sie damals durchlebten. Trotz der Schrecklichkeit des Krieges für die Menschheit hat ihnen der Krieg beigebracht wie wichtig Toleranz, Freundschaft und Menschlichkeit ist.

„Krieg ist das schlimmste, was menschliche Verrücktheit vorbringt. Man muss kein Philosoph sein, man muss nur leben und die Dimension der Schrecklichkeit dessen verstehen, was damit zusammenhängt“, erklärte der Paraguayer Ruiz Díaz. Eyre für seinen Teil lernte ebenso das was Ruiz Díaz erklärte mit dem Zusatz, dass man mit Kameradschaft, Freundschaft und Menschlichkeit der Blick aufs Leben verändert.

Wochenblatt / Abc Color

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4 Kommentare zu “Vor 37 Jahren: Erst Feinde, dann Freunde

  1. @Caligula und @Simplycus-Manni, nehmt Euch ein Beispiel an diesen zwei Herren, die sich – im Gegensatz zu mir – wie erwachsenen Menschen mit Kameradschaft, Toleranz, Freundschaft und Menschlichkeit begegnen und die Meinung des anderen respektieren!
    Wir sitzen alle den ganzen Tag im selben Land vor dem Computer, haben nichts besseres zu tun als den ganzen Tag Kommentare auf wochenblatt zu schreiben!
    Nehmt Euch zwei ein Beispiel an mir, wie ich mit Kameradschaft, Toleranz, Freundschaft und Menschlichkeit stets die Replies meiner Fans begegne, wenn ich nebst dem Karottenpflücken – aufgrund mangels Renteneinkommen – auf meinem braunen iComputer noch Zeit finde, um ihnen (meinen Fans) mit Kameradschaft, Toleranz, Freundschaft und Menschlichkeit zu antworten!

    1. Pass nur auf Leghorn Hahn!
      Vielleicht weißt Du die alte Bauernregel:”Hähne die zu viel krähen, wird man Abends den Hals um Drehen.”
      Dein Schicksal ist dann besiegelt,ab in den Römertopf/Olla de Barro!::::::::……
      @Caligula und @Simplycus-Manni sind bestimmt Liebhaber derartiger Köstlichkeiten wie Pollo a la Ibiza.

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