Warum die Petropar nicht sparen will

Asunción: Wo kein politischer Wille ist, kann auch keine Lösung gefunden werden. Während die staatliche Raffinerie 300 Millionen US-Dollar Schulden an die venezolanische PDVSA hat, wirft sie fast 10% davon für Mitarbeiter-Bonifikationen heraus.

Die Haltung der Regierung zu den PDVSA Schulden ist diese erst dann zu tilgen, wenn ein neue venezolanische Regierung an der Macht ist. Was spräche also dagegen dieses Geld schon einmal langsam anzuhäufen, zumal das Geld dafür vorhanden ist. Doch leider Fehlanzeige. Währenddessen, also zwischen 2015 und 2019 wurden insgesamt 29 Millionen US-Dollar für 14 verschiedene Bonifikationen und Gratifikationen der Mitarbeiter ausgegeben, d.h. mehrfache Zuschüsse für Urlaub, Kinder, Familie, Umzug, Verantwortung, akademische Titel usw. in einer Berufsgruppe, die ohnehin Schin überdurchschnittlich verdient und vollkommen politisiert ist.

Von eisernem Sparen kann man leider nicht sprechen, sondern wie immer, das Ausbluten eines staatlichen Konzerns, der keine Notwendigkeit hat, rentabel zu agieren. Außerdem sind diese Zuschüsse von der Gewerkschaft erreichte Arbeitnehmerrechte, die eventuell den 1.000 Mitarbeitern gut tun aber dem Rest der Republik ein völlig falsches Bild vermitteln. Auch die Feste der Mitarbeiter, zu denen Models samt hohen Gagen eingeflogen wurden, sorgten nicht für eine Erhöhung des Vertrauens in den Betrieb.

Wochenblatt / Última Hora

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6 Kommentare zu “Warum die Petropar nicht sparen will

  1. Naja, in der Privatwirtschaft, wo die UBS trotz Milliardenverlust den Mitarbeitern – besonders derjenigen der Jefe-Etage – Milliarden Boni verteilen, sollte das in staatlichen Betrieben doch auch möglich sein.

    1. Ebenso wie bei der Deutschen Bank die seit 5 Jahren nur Verluste macht zahlt man hohe Bonifikationen weil man ja nicht die „wertvollen und tüchtigen“ Mitarbeiter verlieren will.
      Wenn aber der Kunde eine groessere Summe Bargeld von seinem Konto abheben will frägt der kleine Bankangestellte für was der Kunde sein eigenes Geld haben will.
      Kontoguthaben sind Verbindlichkeiten der Bank und bestimmte Schuldner sind bekannt nicht sehr gute Zahler.

      1. Da muss ich dich enttäuschen. Wenn dir mal an den hohlen Kopf fasst – vielleicht hilft das ja bei dir um logisch zu überlegen – habe ich nie bei der UBS bearbeitet. Na? Als Mitarbeiter der UBS, na? Hätte ich Bonus bekommen. Na? Und da wäre ich mit ihm vorher nach Afrika ausgewandert. Na?
        Wie sieht das denn bei dir aus? Als Hofwischer der städtischen Müllabfuhr Köln entsorgt worden und es im Container bis in den Paragauy geschafft? Oder als Altrentner nochmal ne junge Chica aufgrund Minimalrente für 20.000 Guaranies besteigen? Viel Spaß!

  2. Das muss man sich in der Zunge zergehen lassen: 29 Millionen Dollar an Bonifikationen (also als Plus zu dem Gehalt) in 4 Jahren für ein Staatsunternehmen dass in “Konkurrenz” zu privaten Tankstellenketten steht.

    Das Dilemma ist, man kann Petropar gar nicht boykottieren, weil die Knete ja sowieso über die Steuerzahler kommt. Ein Wahnsinn ist das.

    Aber kein Präsident Paraguays wird dieses völlig unnötige Unternehmen auflösen. 1000 Arbeitsplätze für politische Amigos und die Dümmsten von denen stehen an der Zapfsäule.

  3. Warum sparen, wenn ich ein öffentliches Säckchen habe und außerdem sind doch in Kürze andere am Ruder, die können das ja gerade biegen. So wie in allen staatlichen Einrichtungen, egal ob IPS, Ande, Essap oder der gleichen Firmen.

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