Was wäre Paraguay ohne ausländische Investoren?

Asunción: Die Zeitung BBC analysierte in einem Sonderbericht die Entwicklung von Paraguay, insbesondere der Hauptstadt Asunción. Ohne ausländische Investoren wäre Paraguay wohl noch ärmer als es teilweise ist.

In den letzten Jahren hat sich die üppige und zuvor flache Landschaft der paraguayischen Hauptstadt gewandelt. Dutzende von Gebäuden tauchen nun auf, die in die Höhe ragen. Einige sind Einkaufszentren, die meisten aber Wohn- oder Büroimmobilien. Sie fördern einen “Lebensstil“, den Paraguay, ein Land, das historisch von der Welt isoliert ist, nie kannte und nun wächst und wächst.

Die Paraguayer sind aber weit davon entfernt, einen Zugang zu dieser “neuen und modernen Lebensweise“ zu bekommen. Mit dem gestrig neu gewählten Präsidenten hofft man aber, dass sich das “Wirtschaftswunder“ in der ganzen Gesellschaft ausbreiten wird.

Paraguay erfreut sich beneidenswerter makroökonomischer Zahlen in der Region: Ein hohes und konstantes Wachstum, ein niedriges Haushaltsdefizit und ein stabiler Wechselkurs. Daten eines Booms, der teilweise auf die höchsten Auslandsinvestitionen in Lateinamerika zurückzuführen ist. Investoren in den neuen “Lebensstil“ sind vor allem Brasilianer, Argentinier und Amerikaner.

Obwohl die meisten Käufer Paraguayer sind, fehlt vielen auf der anderen Seite Geld, um überhaupt überleben zu können. Paraguay hält die Armutsquote von 26% aufrecht, hat eine der höchsten Wahrnehmungen von Korruption in der Region, eine ineffiziente Infrastruktur und eines der schlechtesten Bildungssysteme in der Welt. Das Wirtschaftswunder hat zwar Asunción ästhetisch verändert, aber nicht ausschließlich ganz Paraguay erreicht.

Wochenblatt / 5dias

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22 Kommentare zu “Was wäre Paraguay ohne ausländische Investoren?

  1. Ein armes Hinterwäldlerland! Doch leider herrscht vielfach die Meinung, die Investoren sollen sich freuen investieren zu dürfen aber ansonsten sollten sie bitteschön die Klappe halten und sich jeglicher Kritik enthalten. Siehe vielfache Reaktionen hier.

        1. Ich habe in diesem Land vermutlich weit mehr investiert, wie Sie jemals in ihrem Leben investieren können. Daher nehme ich mir auch das Recht heraus, meine Meinung frei zu äußern.

          1. Roberto ist Schulabbrecher und wird nie in eigene Bildung investieren, wie jeder taeglich beobachten kann.

  2. Man wird ja auch freundlich empfangen. Äußerst freundlich sogar. Ich möchte mal sagen übermäßig freundlich sogar. So als Inversor bist sehr sehr freundlich willkommen.
    Und wenn du fertig inversiert hat, kannst auch gerne wieder abhauen. Im Prinzip hat dann doch niemand auf dich gewartet, vor allem dann, wenn fertig inversiert hast und es nix zu aprovecheren mehr gibt, solange noch hier bist.

  3. Ich und meine 15 Kinder gehören ja auch zu den 26% armen Einwohnern. Das Los- und Kaugummiverkaufen bringt einfach nicht genug ein, daran denkt man bei Zeugen aber nicht. So schauen wir halt schlechtes TV, den ganzen Tag. Warum? Na, überlegen Sie mal, wenn wir mehr Geld hätten, dann würden wir den ganzen Tag tolles TV schauen, dann könnten wir uns Satellit leisten! Ist doch logisch man!

    1. Ich hoffe, sie zeigen Ihrem Nachwuchs auch wie man fachgerecht Müll verbrennt. Neben den ganzen Polardosen, Batterien und Leuchtröhren, hilft es einen Brandbeschleuniger zu haben, nur um sicherzugehen dass die Müllabfuhr NICHT gebraucht wird.
      Alternativ kann man den Müll paraguay- öhm “fachgerecht” am nächsten Bach entsorgen. Das Wasser kümmert sich dann drum.

  4. War es nicht Präsident Cartes selbst, der ausländische Investoren Hände ringend aufrief nach Paraguay zu kommen um hier zu investieren? Damals fielen die historischen Worte, die Investoren sollten kommen “und sein Land mißbrauchen”. War sicherlich nicht wortwörtlich so zu verstehen, aber es drückt doch aus, wie sehr Paraguay auf ausländische Investoren angewiesen ist. Es ist also nicht mehr recht als billig, daß Investoren korrekt und dankbar behandelt werden, daß sie sich auf Sicherheit beim Erwerb von Grundbesitz verlassen können und daß man ihnen jeglichen Schutz bietet, der sie vor Ungerechtigkeit und Willkür schützt. Das schließt auch ein, daß ausländische Investoren, ob groß oder klein, sich nicht beleidigen lassen müssen, wenn sie berechtigte Kritik an gewissen Zuständen des Landes äußern.

      1. Man sollte doch einen Preis für den kürzesten Kommentar vergeben, auch wenn er nicht unbedingt zur Frage passt…. So ist doch die einzige Frage, welche man nicht mit “ja” beantworten kann :” schläfst du schon?” Scheint ein Gesetz zu sein.

  5. @Natosirene
    es gibt noch eine zweite Frage, die man nicht mit Ja beantworten kann 🙂
    Spaß beiseite.
    Warum wohl reissen sich die Großkonzerne nicht darum, in unserem Land investieren zu dürfen?
    Weil die, anders als die “Kleininvestoren”, und dazu rechne ich auch die meisten Immigranten, vorab ihre Anwälte vorschicken, die genau abchecken, wie sicher ihre Investitionen sind.
    Und wenn die dann mitbekommen, wie es hier läuft, winken sie einfach ab und investieren dort, wo sie nicht Gefahr laufen, daß sich anschließend einer der “Elite” die Investition unter den Nagel reißt.
    Sie haben sicherlich auch keine Lust, sich mit ungebildeten Mitarbeitern, die vor dem Gesetz alle Rechte, aber keinerlei Pflichten haben, täglichen Strom-, Internet- und Wasserversorgungsausfällen herumzuärgern und mögen auch nicht ihre Privat- und Firmenwägen auf den Schlaglochpisten ruinieren.
    Natürlich darf man Kritik äußern, als Einwanderer und natürlich auch als Einheimischer.
    NOCH haben wir ja Rede- und Meinungsfreiheit.

    1. Genau das ist die Chance der kleinen Investoren.

      Sagen wir mal so bis 1.000.000 US-Dollar.

      Du machst was du willst, keinen stört es und in der alten Welt kannst Du mit Geld niemals solche Renditen erwirtschaften wie hier …

      So einfach geht das mit gesundem Hausversatnd und auch ohne Anwalt.

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