Asunción: Das Institut für Agrarbiotechnologie (Inbio) stellte laut dem Bericht über die während der Winterlandwirtschaftskampagne 2023 bepflanzte Fläche einen erneuten erheblichen Rückgang der Weizenanbaufläche fest. Der Trend setzt sich schon über Jahre fort.
In diesem anfangs erwähntem Zeitraum seien 416.951 Hektar Weizen angebaut worden, was 34.479 Hektar weniger als im Vorjahr bedeutete, als die Fläche 451.430 Hektar erreicht hatte. Dies entspricht einem Rückgang von 7,6 %, hieß es in dem Bericht der Experten von dem Institut Inbio. Jedoch verzeichnete dieses Getreide nach mehreren Jahren anhaltenden Rückgangs einen leichten Anstieg gegenüber den Vorjahren.
2018 war das Jahr mit der größten Anbaufläche von Weizen und umfasste 485.574 Hektar. In Bezug auf Raps erwähnten sie, dass die Anbaufläche im Jahr vergangenem Jahr 91.993 Hektar erreichte, 13.805 Hektar mehr als im Vorjahr, als 78.189 Hektar bepflanzt wurden.
„Die Winterperiode ist im nationalen Produktionssystem von großer Bedeutung, da sie das Zeitfenster ist, das am meisten zur Verbesserung der Bodenbedingungen und zur Vorbereitung der Parzellen auf die Ernte genutzt wird. Es handelt sich um eine produktive Zeit schlechthin“, betonten sie.
Abschließend erwähnten sie, dass die für Gründüngung vorgesehene Fläche 1.293.647 Hektar erreicht habe, 234.391 Hektar weniger als im Vorjahr, als 1.528.038 Hektar erreicht worden seien. In diesem Sinne erinnerte Inbio die Produzenten daran, dass diese Plantagen die Bodenbedingungen durch effiziente Wurzelsysteme verbessern, die es Nährstoffen, Feuchtigkeit und Luft ermöglichen, tiefer in den Boden einzudringen.
Wochenblatt / La Nación
DerEulenspiegel
Und warum ist das so? Darüber steht nichts im Artikel, obwohl genau diese Information sehr wichtig wäre. So ist das nur ein oberflächlicher Bericht, ausreichend für jeden Durchschnitts-Paraguayer.
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Wahrscheinlich liegt das an den Schwankungen und ewigen Niedrigpreisen im Weizenanbau.
https://markets.businessinsider.com/commodities/wheat-price?op=1
Dann wiederum kan wohl der ostparaguayische Standord nicht mit den Schwarzböden der Ukraine und Südrußlands mithalten im Ertrag und damit Rentabilität. Es ist schlichtweg unrentabel wen man den Weizen nicht in der hauseigenen Mehlmühle verarbeiten kann und damit einen Mehrwert geben. So viel ich weiß sind die Mennoniten mit Hildebrand und Campo 9 deren Nudelfabrik fast die einzigen die hier dem Weizen einen Mehrwert geben. Die Jahre 2013 bis 2021 waren verschissen Niedrigstpreisjahre. Das will sich nun niemand mehr antun.
Die Preise sind wahrscheinlich zu niedrig um Gewinne zu machen und so stellt man den Anbau ein. Ostparaguay ist schlichtweg nicht konkurrenzfähig mit der Ukraine und Donbas welches die Kornkammern der Welt sind.
DerEulenspiegel
Das könnte der Grund oder einer von mehreren Gründen dafür sein, warum der hiesige Weizenanbau zurück gefahren wird. Sehr guter Kommentar! Danke dafür. Vielleicht hat ja auch unser “Landwirt Onkel Nick” noch eine Meinung dazu?
Onkel Nick
Ich selber baue keinen Weizen an, aber Mais. Das Problem ist beim Mais nicht ganz so groß, aber auch bemerkbar.
Einige mögen es vielleicht nicht lesen, aber das Klima ändert sich. Ob das nun ein globales Problem wegen dem CO2 ist oder wie ich denke ein regionales Problem, Aufgrund der Abholzung der Regenwälder und der voranschreitenden Trockenlegung der Feuchtgebiete, wie dem Pantanal, sei nun mal dahingestellt. Hat ja sowieso jeder seine eigene Meinung dazu.
Fakt ist aber, es wird trockener, bzw. der Regen fällt immer häufiger in plötzlichem Starkregen, welcher so schnell vom trockenen Boden nicht aufgenommen werden kann und abfließt, dabei kommt es auch zur Bodenerosion.
Der Hochleistungsweizen bringt hohe Erträge, ist aber dafür auch empfindlicher, was zu Ernteausfällen führen kann.
Auch die Perioden und Intensität von El Nino verändern sich.
Man wird den Hochleistungsweizen anpassen müssen, durch Züchtung oder vielleicht auch genetisch. Deutlich robustere Weizensorten, die ursprünglich aus den Tropen und Subtropen stammen, sind nicht so ertragreich, aber man wird diese sicher verwenden, um resistentere Weizensorten zu entwickeln. Leider wird das Landwirte langfristig noch abhängiger von Firmen wie z.B. Monsanto machen.
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Die Verarbeitung und der Absatz von Ölfrüchten wie z.B. Soja wird in vielen Ländern stark gefördert, um Biokraftstoffe herzustellen. Zudem ist Soja deutlich robuster gegen Klimaschwankungen. Viele Landwirte steigen daher auf Soja um.
DerEulenspiegel
Danke “Onkel Nick”. Ebenfalls ein hervorragender Kommentar damit wir Laien etwas mehr von der Materie verstehen können.
Hermann2
So wie in diesem Kommentarbereich, wünsche ich mir für das für das neue Jahr immer. Sachlich, gute Informationen und keine persönlichen Angriffe. Ein gutes 2024 für alle und weiter so!
Arctic GmbH - der Preis-Leistungssieger ihrer Wahl!
Nick baut also Mais an. Wieviel bekommst du davon pro Hektar? Ich nehm an zwischen 6000 und 8000 Kg/ha wo ihr in Ostparaguay im Durchschnitt so bei 7000 Kg/ha liegt. Das letzte mal als ich Mais für Körner pflanzte, bekam ich im Chaco 750 Kg/ha. Und das galt als Durchschnittsjahr.
In etwa dieselben Relationen dürfte man ohne spezielle Sorten im Chavo bei Weizen erzielen.
Weizen und Mais unterliegen den Internationalen Preisen die sich ja nicht nach den paraguayischen Mindestlöhnen anpassen die jedes Jahr 5 bis 10% steigen. Demnach müßten die internationalen Preise auch um 5 bis 10% jährlich steigen. Tun sie nicht und daher frißt der Landwirt immer die Inflation durch Mindestlohnerhöhung auf. Dadurch wird alles teurer nur das Einkommen des Landwirtes bleibt konstant. Bald schon lohnt es sich nicht Lebensmittel anzupflanzen.
Rußland als weltweit größter Weizenproduzent ist der Preissetzer.
Einem weißen Viehzüchter hier im Chaco sind alleinig letztes Jahr ein halbes Dutzend Zuchttiere von Viehdieben geschlachtet worden. Er wandert jetzt aus nach Nordamerika. Er war gelegen zwischen den Paraguayersiedlungen der Ballungszentren der Mennoniten im Chaco und den Paraguayersiedlungen entlang der Ruta Transchaco. Da kommunizieren Diebesbanden untereinander womeist Familien ein paar Mitglieder in den Paraguayervierteln der Mennoniten und andere Familienmitglieder entlang der Ruta gesiedelt und positioniert haben. So wird untereinander abgestimmt und abgesprochen. Meinen ehemaligen Arbeiter habe ich im Verdacht solcher zu sein da er Verwandte an der Ruta wohnen hatte. Daher ist das Fleisch in den Despensas der Lateinparaguayer auch so billig.
Sonst ist ja gerade die Viehzucht am robustesten gegen Klimaveränderungen. Wäre da nicht der zunehmende Viehdiebstahl.
Onkel Nick
Ich baue Futtermais, größtenteils für den Eigenbedarf an. Im Mehrjahresdurchschnitt ca 45t/ha, allerdings war die Tendenz zuletzt fallend. Ich rechne dieses Jahr mit dem Schlimmsten, mit deutlich weniger als 40t. Hoffentlich irre ich mich. Es soll dieses Jahr mit 51%iger Wahrscheinlichkeit einen Rekord El Nino geben. Mal sehen, bis März wird es also spanned.
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Viehdiebstahl, das habe ich hier schön öfter berichtet, habe ich auch immer wieder mal mit zu kämpfen.
Allerdings ist die Tendenz da leicht fallend, weil ich langsam aber sicher von Weide-Fleischrinder auf eine Doppel-Nutzungsrasse mit Laufstallhaltung umstelle. Wegen der hohen Investitionskosten wird sich das Projekt aber noch 5 bis 10 Jahre hinziehen.Je nachdem wie gut oder schlecht die wirtschaftliche Lage ist. Die letzten Jahre haben etwas gebremst.
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Dazu noch Holzdiebstahl. An den Ställen leisten die Hunde gute Arbeit das Areal zu sichern. Wogegen ich bis heute noch kein adäquates Mittel gegen den illegalen Holzeinschlag gefunden habe. Ich habe schon überlegt Wildtierkameras bei Edelhölzern zu verstecken und zu hoffen, dass ich zufällig mal einen aufs Bild bekomme.
Die Frage ist nur,ob sich der Aufwand lohnt, weil selbst wenn ich heraus bekäme wer das ist, ist es fraglich, ob eine Anzeige irgendwas bringen würde. Wohl eher nicht. Da müsste ich dann schon selbst Leute vorbei schicken, die den durchprügeln und so ein Vorgehen könnte in einer Fehde enden. Und wenn das keiner aus dem 2000-Seelen-Örtchen ist, sondern eine überregionale Bande, finde ich auch nicht heraus wer das ist.
Ich habe also noch kein Rezept, was ich da tun soll.
JoMei
Interessant was ihr so schreibt.
Mal als Ansporn.
Wer aufmerksam in den Himmel schaut, bemerkt die zunehmenden HAARP Manipulationen.
Dazu muss man sich aber mit dem Thema auseinander setzen.
Dann weiß man warum es lange Trockenheit und massive Regenfälle gibt.
Ach stimmt, ist eine Verschwörungstheorie
Ironie Off.