Wofür andere sich zu fein sind

Asunción: Um auf das Plastikmüll Problem aufmerksam zu werden braucht es in Paraguay erst den Besuch der australischen Meereswissenschaftlerin Martina de Marcos.

Weil Plastikmüll über die Flüsse ins Meer geschwemmt wird ist Umweltschutz auch in Paraguay vonnöten, um seinen Beitrag zu leisten. Laut der australischen Wissenschaftlerin ist der Müllfleck im Meer 13 Mal so groß wie Frankreich, was Grund genug sein sollte, sich Gedanken zu machen, wie ein jeder zur Vermeidung von noch mehr Müll beitragen kann. Martina de Marcos und ihre Lebensgefährte Ezequiel Bonomi machten sich nicht nur einen Kopf wie sie die Menge reduzieren können, nein, sie geben auch Vorträge an Schulen zu dem Thema. Ihnen ist es wichtig, dass erst einmal die Menschen auf das Problem hingewiesen werden. Erst nachdem dies geschehen ist, kann man seine Gewohnheiten ändern oder umstellen.

Als Tochter von Argentiniern wurde Martina in Australien geboren, ein Land wo man seit jeher darauf achtete Plastikmüll zu vermeiden. Jedes Mal wenn sie nach Südamerika kam, überraschte sie der sorglose Umgang mit Plastik. „Ich konnte da nicht mit verschränkten Armen zuschaue. Ich musste was tun“, sagte Martina.

Die gleiche Sprache in ganz Lateinamerika zu sprechen ist ein enormer Vorteil bei dem Vorhaben in Bezug auf die Kommunikation. Vergangenen März begann sie in Mexiko mit ihren Vorträgen. Im Dezember sollen diese in Ushuaia, Feuerland, enden. Ezequiel kündigte seine Arbeit und verkaufte sogar sein Auto um sie begleiten zu können. Wir haben all unser Erspartes genutzt. Wir sind keine ONG, obwohl es eventuell gut wäre eine zu werden.

Martina und Ezequiel sprechen nicht nur das Problem des Plastikmülls an, sondern zeigen auch Lösungswege auf, wie man recycelt. Zudem müsse die Menge der verschiedenen Plastiksorten verringert werden. Derzeit gibt es 40.000 Sorten.

Das Paar gab diverse Vorträge in Schulen des Departements Central wie auch in der Stadtverwaltung von Capiatá, wo sie ein Projekt begannen, durch welches mit einer Anordnung die Nutzung von Plastik auf ein Minimum reduzieren soll. Ebenso gaben sie Vorträge in der Stadtverwaltung von Asunción sowie Schulen der Hauptstadt. Jetzt geht es für beide nach Montevideo, Buenos Aires, Santiago de Chile, Patagonien und nach Ushuaia. Das Jahresende lassen sie in Buenos Aires ausklingen bevor es danach zurück nach Australien geht. In Paraguay erhielten Sie Unterstützung der Informatikfirma Infocenter.

Wochenblatt / Limpiando el Mundo

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4 Kommentare zu “Wofür andere sich zu fein sind

  1. Frauenarzt Dr. Peter Grabsch

    Da wird sie aber die Rechnung ohne die gut erzogenen (Buen educados) machen, die ihren Müll nicht der Müllabfuhr mitgeben (so wie ich schlecht erzogener, mal Educado genannt, aber wenigstens eine Erziehung erfahren hat, wofür aber keiner imstande ist neidisch zu sein), der mangels Verbrennungsanlage im Rio Paraguay weggezaubert wird. Dazu opfert man sogar täglich ein paar Streichhölzer, die auch nicht grati zu haben sind.

  2. Auch diese wohlgemeinte Aktion wird nichts bringen! Die Paraguayer sind stur wie ein Ochse, da helfen auch handfeste Argumente und gutes Zureden nicht viel. Nur harte Strafen würden etwas bringen, doch auch diese würden an der Amigomentalität scheitern, denn wer will schon seinen Amgio bestrafen – und Amigos hat jeder in großer Anzahl. Ganz ehrlich, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß hier Einsicht einkehrt und sich das eingeübte/vererbte Verhalten jemals ändern wird. Im Zweifelsfall kann man das alles immer damit entschuldigen, daß wir schließlich in der Dritten Welt leben – und das ist und bleibt eben so.

  3. Mist, ich wollte gerade fragen, ob sie noch in Paraguay ist und ob ich sie kontaktieren kann, als ich im Text auf Lebensgefährte stiess. Grr.

    Ich bin mir aber nicht sicher, ob eine Gringa den Paraguayern den Weg weisen kann. Grundsätzlich muss aber schon Grundschülern gelehrt werden, das Müll eben nicht im Bach zu entsorgen ist. Nur bei den Jüngsten besteht Hoffnung. Bei Leuten, die seit 20 Jahren dies so machen, gibt es keine Möglichkeit, erst recht nicht wenn eine Gringa versucht davon zu überzeugen.

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